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Johannes Brahms - als Jüngling. Dall-E
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Kurz-Schluss: Wie mir einmal klar wurde, dass ich mich vielleicht für einen Jahrhunderte dauernden Flug zum Sirius einfrieren lassen sollte

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Es ist zum Heulen! Da hatte ich mir gerade auf der Basis aktueller und wie immer intensiver Wikipedia-Lektüre einen einigermaßen nahrhaften Job ausgetüftelt: Als Guide und Finanzberater in Sachen Metaworld für ein reifes, wohlsituiertes Publikum wollte ich meinen angelesenen vermeintlichen Informationsvorsprung ordentlich versilbern. Da stieß ich in einem Shop, den ich nur aufsuche, um meinen Urenkeln haptisch erfassbare bunte Pappbilder zu kaufen, natürlich in Kassennähe auf mehrere Bücherhaufen. Alles Sonderangebote: Olaf Scholz: „Ausgeglichen werden in der veganen Metaworld“, Dieter Bohlen: „Nichts geht über digitales Frischfleisch – Ratgeber für die Suche nach der faltenfreien Meta-Frau“. Christine Lambrecht: „Mit dem Sohnemann Industriegrundstücke in Meta erkunden – ein Familienerlebnis“ und so weiter.

Ich war geschockt. Schließlich bildete ich mir ein, immer noch einigermaßen mit den technologischen Bocksprüngen unserer mental verrottenden gesellschaftlichen Entwicklung leichtfüßig Schritt halten zu können. Jetzt war der aus meiner Sicht aktuellste Entwicklungsschub unserer sogenannten Zivilisation, die Transformation in eine erst mal unbescholtene Parallelwelt mit den allerschönsten Besitzergreifungschancen, schon wieder von den üblichen Besitzergreifern gekapert worden. Und – das ist das Verletzendste – ich hatte es bei all meinen guten Kontakten zum Trump-Clan und zu Silvio Berlusconi nicht gecheckt.

Die Peinlichkeit ließ sich allerdings noch steigern, als ich beim Bezahlen die junge Buchhändlerin, wie sich herausstellte eine Frau aus Andorra, fragte, seit wann diese doch – ich schmunzelte pseudowissend – recht aktuellen Sachtitel in die Ramschabteilung versenkt worden seien. „Sind Sie so ein Oldie-Nerd?“ – antwortete sie charmant. „Immer auf der Suche, andere Omas und Opas, die sich um vernünftige Dinge kümmern, abzuzocken?“ „Nie und nimmer“ – stammelte ich errötend. „Ich gebe natürlich ehrenamtlich im Rahmen meines bescheidenen Wissens – war mal Kunstpädagoge – Schutzkurse für Seniorinnen und Senioren, die ja von einer zunehmend gewissenlosen Jugend gerade im Internetz raffiniert und heimtückisch betrogen und in Existenznot gestürzt werden.“

„Tja, wenn das so ist, sollten Sie sich mal um die aktuellen Entwicklungen im Bereich der KI – für Sie: künstliche Intelligenz – kümmern. Schon mal was von ChatGPT gehört? Hier ist ein allerdings nicht reduziertes Büchlein, angeblich vom ehemaligen Wirecard-Chefberater Christian Lindner. Momentan der Renner.“

Ich schnappe mir das Heftchen und studiere den Klappentext. Dollarmilliarden hat der Facebook-Konzern in das mittlerweile recht lautlos geratene Meta-Projekt versenkt, da verheißt uns mit superschriller Marketingfanfare die künstliche Intelligenz einen neuen mächtigen Raumgewinn in unser aller von Krisen zermürbten Alltag: Haben wir uns an sanft säuselnde Softplastik-Pflegeroboter, an akkubetriebene Kinderbespaßungs-Kätzchen oder digitale Schachweltmeister schon gewöhnt – gefehlt hat uns der/die/das intelligente, formu- und fabulierfähige autonom Antworten suchende und eigenständig Texte kompilierende bislang „unbekannte Wesen“, das unser Hirn freischaufelt von den Anstrengungen eigenen Gedankenfassens, Ordnens, Dokumentierens. War Wikipedia noch eine Art fehlerbehafteter handgestrickter Volks-Brockhaus – ist das Programm ChatGPT in weiter perfektionierter Form ein Dr. Allwissend-Kann-Fast-Alles. Es nimmt klar formulierte Aufträge an, forscht, schreibt, dichtet, malt, wird bald komponieren und singen, mit entsprechenden Greifern versehen fehlerlos jedes Musikinstrument bedienen – irgendwann Aufträge erteilen an die Weichfleisch-Existenzen … Bestens geeignet zur Produktion exzellenter Promotionen, Liebesromane, Gebrauchsanweisungen … Bundestagsreden.

Ich kaufe das Teil für unverschämte 50 Euro und klemme mich zu Hause hinter meinen Laptop. Nach ein paar Versuchen – wegen Überlastung des Netzes – bekomme ich einen Account und starte einen Test:

Im Vergleich: Die Zeitungen „Politik & Kultur“ contra „Bildzeitung“:

ChatGPT: „Politik & Kultur“ und „Bildzeitung“ sind sehr unterschiedliche Zeitungen, die sich an verschiedene Zielgruppen richten und unterschiedliche Schwerpunkte haben. „Politik & Kultur“ ist eine politische und kulturelle Zeitschrift, die sich vor allem mit Analysen und Hintergrundberichten zu aktuellen politischen und kulturellen Themen beschäftigt. Sie richtet sich an eine intellektuelle Leserschaft und bietet umfassende Informationen und Debatten zu aktuellen Ereignissen. „Bildzeitung“ ist eine Boulevardzeitung, die sich hauptsächlich auf Unterhaltung, Promi-News und Sensationsberichte konzentriert. „Politik & Kultur“ bietet eine tiefere Analyse und einen breiteren Kontext im Vergleich zu „Bildzeitung“, die tendenziell oberflächlicher und sensationsorientiert ist.

Erbitte Abwägung: Kann künstliche Intelligenz menschliche Kreativität ersetzen?

ChatGPT: Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und hat die Möglichkeit, in vielen Bereichen, wie z. B. der Bildverarbeitung, der Sprachverarbeitung und dem maschinellen Lernen, menschliche Leistungen zu übertreffen. In Bezug auf kreative Anwendungen, wie z. B. in der Kunst, Musik, im Schreiben und in der Architektur, gibt es jedoch auch Meinungen, dass die KI nicht in der Lage ist, die menschliche Kreativität vollständig zu ersetzen. Ein Argument dafür ist, dass KI-Systeme in der Lage sind, bestimmte kreative Aufgaben, wie z. B. das Generieren von Musik oder das Schreiben von Texten, zu automatisieren und zu optimieren. Es ist auch zu betonen, dass die KI als Werkzeug verwendet werden kann, um menschliche Kreativität zu unterstützen, indem sie Inspirationen und neue Perspektiven bietet oder indem sie die Produktivität von Künstlern und Schriftstellern erhöht, indem sie ihnen bei der Erstellung von Inhalten und der Optimierung von Prozessen hilft. Ein weiteres Argument ist, dass die KI als Werkzeug verwendet werden kann, um die Kreativität von Menschen zu erweitern, indem sie ihnen Zugang zu Informationen und Möglichkeiten gibt, die sie normalerweise nicht hätten. Insgesamt lässt sich sagen, dass künstliche Intelligenz eine Rolle bei der Unterstützung von kreativen Prozessen spielen kann, jedoch die menschliche Kreativität nicht ersetzen kann. Es ist eine Ergänzung, die die Möglichkeiten und die Vielfalt der kreativen Ausdrucksformen erweitert.

Glauben Sie das? Wirk;Lich??? Rätselt:Theo Geißler.

Theo Geißler ist Herausgeber von Politik & Kultur


 

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