Görlitz - Der Umgang mit dem Neuen und Unbekannten soll 2024 im Mittelpunkt des Lausitz-Festivals stehen. «Wie seit langem nicht mehr, scheint unsere Gegenwart davon geprägt zu sein, dass sich große, aktive Denksysteme gegeneinander in Stellung bringen», erklärte Intendant Daniel Kühnel am Donnerstag bei der Vorstellung der Leitgedanken für das nächste Festival.
Die fünfte Ausgabe werde sich der Frage stellen, wie man eine Beziehung zum Fremden im Zusammenspiel von Urteilsvermögen und Erfahrung gut aufbauen könne. Das Mehrspartenfestival soll ab 25. August 2024 wieder für rund drei Wochen im Osten Sachsens und im Süden Brandenburgs stattfinden. Dafür laufen derzeit erste Programmplanungen in internationaler, bundesweiter und regionaler Zusammenarbeit mit verschiedenen Bühnen und Künstlern, hieß es. Mehr als 170 Kontakte zu möglichen Spielorten in der Lausitz seien bereits erfasst worden.
Wie schon zum Start 2019 waren in den vergangenen Wochen kritische Stimmen laut geworden, wonach das Festival zu wenig mit der Lausitz zu tun habe, sowohl inhaltlich als auch in der künstlerischen Besetzung. In diesem Herbst kam ein offener Brief in Umlauf, in dem ein «echtes Lausitz Festival» gefordert wurde, weil sich Akteure der Region zu wenig eingebunden fühlen.
Die im April gegründete Lausitz Festival GmbH verwies auf den «sehr konkreten Auftrag», der an die Fördermittel geknüpft sei. Der Bund stelle jährlich rund vier Millionen Euro mit dem Ziel bereit, das Festival zu einer kulturellen Leitmarke zu entwickeln.
Nach Angaben der Aufsichtsratsvorsitzenden Brigitte Faber-Schmidt soll durch außergewöhnliche Kunstveranstaltungen von internationaler Strahlkraft überregionale Aufmerksamkeit für die Lausitz erzeugt werden. Das Programm entstehe stets im Austausch mit Menschen aus der Region, erklärte die Abteilungsleiterin im brandenburgischen Wissenschaftsministerium.