Limburg an der Lahn. Der Bischof von Limburg Tebartz van Elst hat eine große Chor-Oper bei Franz Hummel in Auftrag gegeben. Sujet des Werkes soll das Leben des Heiligen Franz von Assisi sein. Hummel hat sich einen Namen gemacht mit Opern über Beuys, Gorbatschow und Nietzsche.
Die Uraufführung ist für den 11.11.2014 geplant und wird im Großen Haus des Limburger Bischofssitzes vor zweitausend geladenen Gästen stattfinden.
Die Titelpartie singt van Elst selbst. Der Bischof ließ über seinen Sprecher verlauten, Petrus sei ihm in einer Vision erschienen mit den Worten: „In diesem Bischofssitz sollst du dein Opernhaus bauen.“
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Stuttgart. Die grüne baden-württembergische Kunstministerin Theresia Bauer hat ihre Sparpläne für die Musikhochschulen des Landes nochmals verschärft. Im Sinne einer ökonomisch sinnvollen Musikausbildung unter Leuchtturm-Aspekten werden die Institute Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Trossingen zu Solarzellen-Plantagen umgewidmet. Allein Stuttgarts Hochschule besäße bereits einen Turm, dessen helles Leuchten durch die neu gewonnenen Energiezentren auch ökologisch sinnvoll generiert werden könne. Ferner solle sich das Haus auf die Produktion von Opernstars konzentrieren. Bauer selbst hat sich nach ausgiebigem Google-Studium zu einer Gesangsausbildung bei Maria Callas entschlossen.
Brüssel. Eine neue EU-Verordnung trifft jetzt auch die Opernwelt. Auf den Programmheften und Handzetteln müssen ab sofort Warnhinweise angebracht werden wie „Oper kann tödlich sein“ oder „Opernbesucher sterben früher“. Auf den Titelblättern sind großflächig bunte Szenenbilder aus Inszenierungen von Hans Neuenfels, Calixto Bieito und Peter Konwitschny abzubilden. Grund für diese Verordnung waren Vorfälle bei der Düsseldorfer Aufführung von Wagners Tannhäuser, bei der einige Besucher wegen drastischer Szenen ärztlich versorgt werden mussten. Zugleich empfiehlt die EU-Kommission die Errichtung eines medizinischen Gesundheitschecks in Form diagnostischer Nacktscanner für alle Opernbesucher.
München. Bayerns neuer Super-Kultur- und Kunstminister Ludwig Spaenle soll sich seine Machtfülle bei Landesvater Horst Seehofer mit revolutionären kostensparenden Optimierungsvorschlägen erkämpft haben. Der Bayerische Rock-Preisträger Spaenle plant die Umgestaltung der Staatsoper nach Detroiter Vorbild in eine Drive-in-Disco, baulich kein Problem dank des vorhandenen unterirdischen Parkhauses. Der von seinem Teil-Amtsvorgänger Heubisch noch üppig proklamierte Konzertsaal wird mit der Staatsoper zusammen- und in die teils spärlich genutzten Räumlichkeiten des Jazzclubs „Unterfahrt“ ver-legt. „Viele Fliegen mit einer Klappe geschlagen“ – so Spaenle beim Weißwurstfrühstück im Landtag. „Richtig gespart – und die altmodische Trennung von U und E aufgehoben – Ozapft is“!
Kürten. Im Nachlass von Karlheinz Stockhausen ist eine bislang unbekannte Oper aufgetaucht. Das Opernprojekt trägt den Titel „Düster“ und stammt aus den letzten Lebensjahren des Komponisten. Mit diesem knapp zehnstündigen Werk wendet sich Stockhausen von seiner wagnerübertreffenden Superformel aus „Licht“ ab und neuer Schlichtheit zu. Das Orchester bestehe nur mehr aus 87 Bassetthörnern, das Tonmaterial rein aus schwarzen Tasten, die Gesangsstimmen werden von den weltweit bekannten zweitausend Frauen im Bassregister übernommen.