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Rüstige Musikrentner: Tom Courtenay, Maggie Smith, Pauline Collins und Billy Connolly in „Das Quartett“. Foto: Pyramide Distribution
Rüstige Musikrentner: Tom Courtenay, Maggie Smith, Pauline Collins und Billy Connolly in „Das Quartett“. Foto: Pyramide Distribution
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Musikalisch betreutes Wohnen im Geiste Verdis: Dustin Hoffman gibt mit dem Feelgood-Movie „Das Quartett“ sein Regiedebüt

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Verrentete Musiker, die sich ihren Alterssitz nicht leisten können und auf eine wohltätige Stiftung angewiesen sind: Das ist der eigentliche Ausgangspunkt von Dustin Hoffmans Debüt als Filmregisseur. Doch „Das Quartett“ ist keine musiksoziologische Studie, sondern ein Wohlfühlfilm, der das im Kino derzeit angesagte Thema Altern mit der lebenslangen Leidenschaft für die Musik verbindet.

Auf die Frage, welches sein bestes Werk sei, soll Giuseppe Verdi das Altersheim genannt haben, das er 1896 in Mailand gegründet hatte. Die „Casa di Riposo per Musicisti“, genannt „Casa Verdi“, besteht bis heute und stand im Mittelpunkt des großartigen Dokumentarfilms „Il bacio di Tosca“, den der Schweizer Regisseur Daniel Schmid 1984 drehte. Auf ihn beruft sich Dustin Hoffman ausdrücklich, nimmt aber das Theaterstück „The Quartet“ von Ronald Harwood zur Grundlage seines Films.

So geht es in der nunmehr in einem englischen Musikeraltenheim der Luxusklasse angesiedelten Handlung um drei Sänger (Tom Courtenay, Pauline Collins und Billy Connolly), die ihre frisch eingezogene Kollegin (Maggie Smith) davon überzeugen müssen, beim für das Fortleben der Institution entscheidenden Benefizkonzert jenes Quartett aus Verdis „Rigoletto“ zu singen, mit dem sie ehedem gemeinsame Triumphe feierten. Leider ist die Ex-Kollegin auch die Ex-Frau des über die nur neun Stunden dauernde Ehe nachhaltig verbitterten Tenors… Die etwas artifizielle Grundkonstellation und den vorhersehbaren Ausgang des Ganzen vermag Regisseur Hoffman dank eines exquisiten, von ihm gut geführten Ensembles über weite Strecken in einen amüsanten, seine Figuren liebevoll in den Blick nehmenden Film zu verwandeln.

Die musikalische Grundierung lebt von den vielen Nebendarstellern, die tatsächlich auf eine Musikerkarriere zurückblicken (Gwyneth Jones brilliert mit Puccinis „Vissi d’arte“) und wirkt dort authentisch, wo für das Galakonzert Blödel-Swing oder Operetten-Auszüge von Gilbert & Sullivan geprobt werden. Ansonsten wird leider davon ausgegangen, dass Musiker im Alter ausgerechnet Sehnsucht nach dem Boccherini-Quintett oder Bachs d-Moll-Orgelfuge am Klavier haben. Dario Marianelli bemüht sich in seinem Filmscore mehr oder weniger charmant darum, das Eröffnungsthema des Rigoletto-Quartetts eineinhalb Stunden lang hinter den üblichen, der englischen Musik zwischen Elgar, Delius und Vaughan Williams abgelauschten Floskeln zu verstecken.

Die titelgebende Nummer erklingt dann in den Abspann hinein mit den unverbrauchten Stimmen Luciano Pavarottis, Joan Sutherlands, Huguette Tourangeaus und Sherrill Milnes’. Wer erleben will, wie Sänger bis ins hohe Alter in ihren Rollen und für ihre Musik leben, den beschenken Sara Scuderi und Salvatore Locapo gegen Ende von Daniel Schmids „Il bacio di Tosca“ (im italienischen Original komplett auf YouTube) mit auf dem Gang der Casa Verdi nachgespielten Szenen aus „Tosca“ und „Rigoletto“.

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