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Nachrichten 2010/02

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Schwetzinger Festival verliert wichtigen Sponsor - Musiktheater, Konzerte und ein Symposium -Art Is Art – Is This True Art? – Dangerous Art! - KLANGSPUREN stufenlos - JeKi-Blog - Fest.Spiel.Haus.Freunde e.V. gegründet

Schwetzinger Festival verliert wichtigen Sponsor

Eine bedeutende Finanzierungssäule von Kulturveranstaltungen scheint Opfer des seit der Siemens-Affäre ausgebrochenen Compliance-Wahns zu werden. Der Technologiekonzern ABB ist Vorreiter: Das Unternehmen ist seit hundert Jahren im Rhein-Neckar-Dreieck ansässig und gilt in der Region als wichtiger Förderer von Kunst und Kultur. Noch vor einem Jahr betonte Bernhard Jucker, Vorstandsvorsitzender der ABB Deutschland, gegenüber der Presse, die „Rahmenbedingungen im Rhein-Neckar-Dreieck sind ein wichtiger Grund für ABB, sich nach über hundert Jahren auch weiter hier zu engagieren". Umso alarmierender eine Meldung im Wirtschaftsteil der FAZ.NET vom 26. Januar, dass sich das Unternehmen jetzt aus dem Sponsoring der Schwetzinger Festspiele zurückzieht. Der offizielle Grund liegt in den Compliance-Richtlinien des Unternehmens. „Unsere Richtlinien verbieten Geschenke an ‚public officials’ nicht, aber ab einem Wert von 25 Euro sind sie genehmigungspflichtig“, sagt Rudolf Zimmermann, bei ABB für das Thema Compliance zuständig. Auch wenn der Bundesgerichtshof im Fall des ehemaligen EnBW-Chefs Utz Claassen urteilte, man dürfe Beamte ins Stadion einladen“, die Korruptionsabwehr scheint die Spendenfreudigkeit von Unternehmen deutlich zu mindern. Wenn Firmen glauben, während der jetzigen schwierigen Wirtschaftslage lasse sich mit Hilfe des Compliance-Arguments sparen, dann brechen für Kulturschaffende und Kulturveranstalter, die durch die Ebbe in den Kassen der öffentlichen Hände sowieso schon gebeutelt sind, noch schwierigere Zeiten an. (nmz)

Musiktheater, Konzerte und ein Symposium

Vier große Musiktheater-Uraufführungen, ein Konzert-Zyklus „Biennale plus“, Komponistengespräche und ein Symposium sind die zentralen Programmpunkte der Münchener Biennale, die vom 27. April bis 12. Mai 2010 unter der künstlerischen Leitung von Peter Ruzicka stattfindet. Eröffnet wird die 12. Münchener Biennale am 27. April mit der Oper „Maldoror“ des 1977 in Aachen geborenen Komponisten Philipp Maintz. Das dreiteilige Musiktheater „Amazonas“ der Komponisten Tato Taborda, Klaus Schedl in Verbindung mit dem ZKM Karlsruhe hat seine Welturaufführung am 8. Mai 2010. www.muenchenerbiennale.de

Art Is Art – Is This True Art? – Dangerous Art!

Zum Kurt Weill Fest Dessau: 26. Februar bis 7. März 2010. Mit einem umfangreichen Programm präsentiert das 18. Kurt Weill Fest das Werk des großen Dessauer Komponisten und wagt einen Schritt in die Gegenwart: getreu dem Motto 2010 „New Art is True Art“ – einem Song aus Kurt Weills Broadway-Musical „One Touch of Venus“–  wurden zwei neue Werke in Auftrag gegeben, die jetzt uraufgeführt werden: „Die Wunde Heine“ von Helmut Oehring, der 2010 auch „In Residence“-Künstler des Festes sein wird und „Bordellballade. Ein Dreigoscherlnstück“ von Moritz Eggert. Einen weiteren Höhepunkt verdankt das Musikfest seiner engen Kooperation mit dem Anhaltischen Theater: Für das Kurt Weill Fest 2010 bringt das Theater eine Neuproduktion von „One Touch of Venus“ ein – jenes Werk, das dem Festival auch sein Motto gab. Der Brückenschlag zum amerikanischen Weill bringt dessen erfolgreichstes Broadway-Musical nach Dessau, das weit über 500 Aufführungen in New York erlebte. Unter der musikalischen Leitung von James Holmes und in einer großen szenischen Produktion werden unvergessliche Songs wie „Speak Low“ oder „That’s him“ erklingen und erlebbar machen, wie facettenreich Kurt Weill zu komponieren vermochte. Die Premiere findet am 5. März 2010 im Anhaltischen Theater statt. Im weiteren Programm präsentiert das Fest Konzerte mit Angelika Kirchschlager, den Berlin Comedian Harmonists, Maria Riccarda Wesseling, Mona Mur & En Esch, das Thilo Wolf Quartett, Trioscene und das Barrios Guitar Quartet. Neben dem „Podium junger Künstler“ und Absolventen des Studiengangs Musical/Show der Akademie der Künste Berlin wird es für den Nachwuchs zwei Kinderkonzerte unter der Überschrift „In einer Stunde um die Welt“ geben. Das Schlusskonzert gestaltet am 7. März Helen Schneider (siehe Foto: Büro Michael Schöbel) mit ihrem Jazztrio und dem Programm „Dream a little Dream“.
www.kurt-weill-fest.de

KLANGSPUREN stufenlos

In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Musikschulwerk und dem Südtiroler Institut für Musikerziehung veranstalten die KLANGSPUREN SCHWAZ TIROL vom 5. bis 6. Februar erstmals eine zweitägige Fortbildung für Musikpädagogen zur zeitgenössischen Musik zum Thema „Improvisieren und Komponieren mit Kindern für Musikpädagogen: KLANGSPUREN STUFENLOS“. Die Idee entstand auf Anregung von Musiklehrern. Viele wollten bei der seit 2008 stattfindenden Musizier- und Komponierwerkstatt KLANGSPUREN LAUTSTARK hospitieren, was jedoch leider nicht möglich ist. Daher initiieren die KLANGSPUREN den Workshop für Musikpädagogen KLANGSPUREN STUFENLOS.

Die Leitung der Fortbildung übernimmt Cathy Milliken, Oboistin und Leiterin des Education Programms der Berliner Philharmoniker. Basis für die Fortbildung sind spielerische, praxisorientierte Anleitungen zum freien Spiel. Infos: Tel. +43 5242/735 82 oder info [at] klangspuren.at (info[at]klangspuren[dot]at)

JeKi oder nie: das nmz-Blog

Die Reaktionen auf den im November veröffentlichten Leserbrief zeigen, dass es in Sachen JeKi erheblichen Diskussionsbedarf gibt. Die nmz hat deshalb das Blog „JeKi oder nie“ ins Leben gerufen. Hier ein Auszug aus einem Beitrag von Barbara Petzold:

„Ein großer Teil der Kritik beschäftigt sich mit dem Thema ‚Arbeitsbedingungen‘. Gibt es diese Probleme denn erst seit Jeki? (…) Ja, es stimmt, durch die Verlagerung des Unterrichts in verschiedene Schulen müssen wir – die MusikschullehrerInnen – Fahrtzeiten und auch oft Wartezeiten in Kauf nehmen. (…) Doch dies tun viele, viele Kollegen aus dem Fachbereich Grundstufe schon seit Jahren und nutzen dabei gleichzeitig die Chance, über den ganzen Tag verteilt zu arbeiten. Endlich sind diese Probleme in den Köpfen sämtlicher Lehrer angekommen. Vielleicht gibt es so in Zeiten zunehmender Kooperationen die Möglichkeit, hier Lösungen zu finden. Sowohl in finanzieller, als auch in organisatorischer Hinsicht. Und selbstverständlich muss diese Arbeit angemessen bezahlt werden!“

Schalten Sie sich in die Debatte ein unter: http://blogs.nmz.de/jeki/

Fest.Spiel.Haus.Freunde e.V. gegründet

Bedeutende Persönlichkeiten haben sich in Bonn zu dem Verein Fest.Spiel.Haus.Freunde e.V. zusammengefunden. Bei der Gründungsversammlung im Januar wurde von den 16 Teilnehmern Monika Wulf-Mathies als Vorstandsvorsitzende einstimmig gewählt. Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt Michael Wüllrich; Schatzmeister des neuen Vereins ist Michael Kranz. Die Fest.Spiel.Haus.Freunde haben sich mit dem Ziel gegründet, die Errichtung und den späteren Betrieb des Beethoven Festspielhauses Bonn nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. Der Verein will die Bonner Bürger über die Fakten zu Bau, Betrieb und Finanzierung informieren und Aktionsbasis für alle sein, die sich für die Festspielhaus-Idee engagieren wollen. Gleichzeitig fordern sie Politik und Verwaltung der Stadt Bonn auf, alles zu tun, um diese für Bonn einmalige Chance zu realisieren.

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