Sehen, Hören und Fühlen am Tag der Musik 2012 – Zum ersten Frankfurter Messechor des Deutschen Musikrats +++ GEWA-Sponsoring zum Musikinstrumentenpreis +++ Chorliteratur und Chorsingen standen im Mittelpunkt der Messe +++ Brandenburger Biennale +++ IGNM-Weltmusiktage +++ Musik ohne (Alters-)Grenzen +++ Ustinov Stiftung sorgt nach der Insolvenz der Menuhin Stiftung für Neustart des MUS-E-Programms
Sehen, Hören und Fühlen am Tag der Musik 2012 – Zum ersten Frankfurter Messechor des Deutschen Musikrats
Sehen Hören Fühlen – das diesjährige Motto des Tages der Musik setzt den Fokus auf das bewusste Musikerlebnis. Musik ist in unserer Gesellschaft so präsent wie nie zuvor, und doch fehlen Freiräume, die das intensive Hören ermöglichen. Dass wir Musik nicht nur mit unseren Ohren erleben, sondern auch mit anderen Sinnen, rückt dadurch in den Hintergrund. Wir können Musik nicht nur hören, sondern auch sehen, wenn sie uns live oder medial dargeboten wird. Und gerade die emotionale Wirkung von Musik, das Fühlen, ist für eine ganzheitliche Betrachtung von Musik von essenzieller Bedeutung. Der Deutsche Musikrat unterstreicht mit dem Tag der Musik 2012 diese Ganzheitlichkeit sowie die Bedeutung des Hörens – und Zuhörens – für unsere Gesellschaft.
Als Auftaktveranstaltung zum diesjährigen Tag der Musik fand im Rahmen der Internationalen Musikmesse Frankfurt am Main der 1. Frankfurter Messechor statt, initiiert vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit der ConBrio Verlagsgesellschaft. Alle Messebesucher waren eingeladen, bei der spontanen Klanggemeinschaft mitzumachen. So schlossen sich am Publikumstag rund 60 Sängerinnen und Sänger dem Messechor an und erhoben gemeinsam ihre Stimme für den Tag der Musik. Dieser findet vom 15. bis 17. Juni 2012 mit Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet statt und ist eine Plattform für die musikalische Vielfalt in Deutschland. Alle Musizierenden in Deutschland sind aufgerufen, sich mit eigenen musikalischen Veranstaltungen einzubringen und so ein Zeichen für unser Musikland zu setzen. Die Initiative des Deutschen Musikrates wird unterstützt vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und der Stretta Music GmbH. Medienpartner sind die ARD und Deutschlandradio Kultur. Teilnahme und weitere Informationen unter www.tag-der-musik.de [Katja Sandschneider, Projektkoordinatorin für den Tag der Musik]
GEWA-Sponsoring zum Musikinstrumentenpreis
Robert König, Georg Gerl und Thomas Stöhr sind die Preisträger des diesjährigen Musikinstrumentenpreises der Frankfurter Musikmesse in der Kategorie Cello. Im Rahmen der diesjährigen Messe zeichnete der vogtländische Instrumentenbauer und -händler GEWA Music die Preisträger für ihre herausragende Arbeit mit einem Celloetui aus dem Hause GEWA aus.
Mehr Informationen unter www.gewamusic.com
Nicht nur reine Männersache – Chorliteratur und Chorsingen standen im Mittelpunkt der Messe
400 Chöre mit fast 20.000 Sängern werden vom 7. bis 10. Juni zum Deutschen Chorfest in Frankfurt erwartet. Chormusik ist wieder im Aufbruch, auch auf der Musikmesse: Fast alle großen Verlage boten Neuheiten zum Thema Chor.
Brandenburger Biennale
Der Förderverein Brandenburger Symphoniker schreibt einen Komponistenwettbewerb aus. Der mit 5.000 Euro dotierte Komponistenpreis ist mit einem Kompositionsauftrag für die Brandenburger Symphoniker zur Uraufführung im Brandenburger Industriemuseum verbunden. Für den nicht dotierten Da Capo-Preis können sich Komponisten ohne Alterslimit mit eigenen Beispielpartituren von aussagekräftigen symphonischen Werken aus den letzten zehn Jahren bis spätestens 19. Mai 2012 bewerben.
Weitere Informationen unter: www.fbsym.de
IGNM-Weltmusiktage
Vom 3. bis 12. Oktober 2014 finden in Wroclaw (Breslau) die World Music Days der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik 2014 (IGNM) statt – ausgerichtet von deren polnischen Sektion zusammen mit Polnischem Radio, Oper, Universität und Musikakademie Wroclaw. Komponisten bewerben sich für dieses von Land zu Land wandernde jährliche Festival mit ihren Werken in 22 verschiedenen Kategorien über die nationalen Sektionen der IGNM, in Deutschland bis 30. April bei der Gesellschaft für Neue Musik (c/o Dr. Julia Cloot, Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt a.M.).
Wiederauflage im Zeichen einer Freundschaft – Die Ustinov Stiftung sorgt nach der Insolvenz der Menuhin Stiftung für Neustart des MUS-E-Programms
Jetzt trommeln und tanzen sie wieder. Zumindest in den Peter-Ustinov-Schulen Köln und Monheim. Das überaus beliebte MUS-E-Programm der im Frühjahr 2011 insolvent gegangenen Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland wird von der Sir Peter Ustinov Stiftung Frankfurt am Main unter dem Dach einer MUS-E Deutschland gGmbH neu aufgelegt.
MUS-E – das heißt: Professionelle Künstler aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater, Bildende Kunst gehen in die Schulen und gestalten pro Woche unter Mitwirkung der Klassenlehrer zwei Stunden. Die Besonderheit: Diese MUS-E-Stunden laufen zwar während der regulären Unterrichtszeit, ohne jedoch „Unterricht“ im Wortsinne zu sein. Curriculum? Klassenarbeiten? Zensuren? – Gibt es nicht. Stattdessen geht es, so MUS-E-(Mit-)Erfinder Werner Schmitt, Direktor der Internationalen Yehudi Menuhin Foundation, um Sensibilisierung für Kunst, um Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung von
Sozialkompetenz. Ein in der Vergangenheit höchst erfolgreiches und beliebtes Projekt, das durch die Weigerung der Bezirksregierung Düsseldorf, die Förderung fortzusetzen, vor dem Aus stand. Von heute auf morgen mussten sich die Beteiligten von dem anerkannten und in pädagogischen Kreisen über alle Zweifel erhabenen Programm verabschieden. In den betroffenen Schulen war das Bedauern über diesen Verlust groß.
Wie Peter Sicking vom Vorstand der Frankfurter Ustinov-Stiftung jetzt erklärte, hat man es geschafft, dass die ersten zehn Schulklassen wieder an MUS-E teilnehmen können. Darüber hinaus würden derzeit zahlreiche Gespräche geführt mit Schulen in Aachen, Düsseldorf, Duisburg, Düren, Eschweiler, Essen und Ratingen. Ferner stehe man in Verhandlungen mit möglichen Sponsoren. Vor allem in Rücksicht auf die enge Freundschaft der jeweiligen Gründer-Persönlichkeiten sieht man sich seitens der Frankfurter Stiftung in der Pflicht. Nicht nur waren Yehudi Menuhin und Peter Unstinov eng befreundet – ihr Humanismus führte sie beide zum Engagement für künstlerische Bildungsprojekte mit und für Kinder. Gemeinsame Hoffung und Ziel: Förderung der Kreativität, Bildung der Persönlichkeit, Entwicklung von Sozialkompetenz. gb
Musik ohne (Alters-)Grenzen
Der Bayerische Musikrat veranstaltet am 27. und 28. April 2012 seine diesjährige Arbeitstagung zum Thema „Musik kennt keine (Alters-)Grenzen“. Zum Auftakt referiert Prof. Dr. Theo Hartogh über Möglichkeiten und Perspektiven des aktiven Musizierens im Alter, während Prof. Dr. Eckart Altenmüller jüngste Erkenntnisse zur Wirkung der Musik im Alterungsprozess vorstellt. In Projektpräsentationen und Arbeitskreisen werden bereits erfolgreich erprobte Modelle des Musizierens im Alter erörtert. Ferner diskutieren in diesem Rahmen Experten mit den Teilnehmern auch grundsätzliche Aspekte positiver Wirkungen von Musik und stellen unter anderem das Berufsfeld Musikgeragogik vor.
Die Arbeitstagung 2012 findet in der Bayerischen Musikakademie Alteglofsheim statt. Aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine frühe Anmeldung empfehlenswert. --> www.musikinbayern.de