Das Lied nach 1945 +++ Jugend komponiert +++ Geistliche Musik +++ Fachtagung und Symposium an der Folkwang Musikschule der Stadt Essen +++ Zehn Jahre Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) +++ Festivals im alten und neuen Jahr
Das Lied nach 1945
„Sind noch Lieder zu singen“ heißt der Kompositionswettbewerb der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie für Gesang, Dichtung und Liedkunst in Stuttgart. Komponistinnen und Komponisten aller Nationen, die nach dem 31. Dezember 1983 geboren wurden, sind aufgefordert, eine bisher nicht öffentlich aufgeführte oder im Studio produzierte Komposition für Stimme und Klavier bis zum 15. April 2014 einzureichen. Weitere Informationen unter: www.ihwa.de oder www.liedprojekt2015.org
Jugend komponiert
Der Bundeswettbewerb „Jugend komponiert“, veranstaltet von Jeunesses Musicales Deutschland e.V., fördert begabte junge Komponierende zwischen 12 und 22 Jahren. Die Preisträger erhalten ein Stipendium zur Teilnahme an den Kompositionswerkstätten auf Schloss Weikersheim. Einsendeschluss ist am 4. Januar 2014. Stipendiaten der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrats führen die prämierten Werke auf und spielen sie auf CD ein.
www.bkj.de/foe/artikel/id/6847.html
Geistliche Musik
Zur Förderung zeitgenössischer geistlicher Musik schreibt die Stadt Schwäbisch Gmünd für ihr Festival Europäische Kirchenmusik für 2014 ihren 12. Kompositionswettbewerb für zeitgenössische geistliche Musik zum Thema „Paradies“ aus. Gefordert ist eine Komposition für Knabenchor A-cappella (SATB), die sich auf ausgewählte Bibelverse (Jesaja 11, 1.2.6 und 35, 1–2) bezieht. Dotiert ist der Preis mit 2.000 Euro.
Einsendeschluss ist der 3. Januar 2014.
www.kirchenmusik-festival.de
Was die Forschung über das JeKi-Programm weiß – Fachtagung und Symposium an der Folkwang Musikschule der Stadt Essen
Die Jeki-Stiftung lud am 9. November zu einer Tagung ein, um die Forschungsergebnisse über das JeKi-Programm zu präsentieren. Insgesamt 13 Forschungsvorhaben bekamen 2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung den Auftrag JeKi zu erforschen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden ausgewählte Ergebnisse vorgestellt. Die Tagungsteilnehmer konnten aus den angebotenen vier Themenbereichen Kooperation, Teilhabe und Teilnahme, Wirkung sowie Unterrichtsqualität zwei auswählen. Einen Überblick verschaffte die Broschüre „Empirische Bildungsforschung“ zu „Jedem Kind ein Instrument“, die jeder Teilnehmende erhielt.
Die Untersuchungsergebnisse über die Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Musikschule bestätigen, was alle in der Praxis Lehrenden doch schon am eigenen Leib erfahren haben. Der Erfolg des Programms JeKi hängt im Wesentlichen vom Wollen der Grundschulen ab. Die Bereitschaft das JeKi-Programm in den Schulalltag zu integrieren und für eine „gute“ Kommunikation zwischen den Beteiligten zu sorgen, sind neben den dafür bereitzustellenden organisatorischen Ressourcen die zentralen Voraussetzungen, damit das Programm erfolgversprechend umgesetzt werden kann. Hinzu kommt darüber hinaus, dass je mehr Stunden die JeKi-Lehrkraft vor Ort ist, desto eher findet ein intensiverer Austausch zwischen Grundschul- und Musikschullehrende statt.
Die Achillesferse des Programms bleibt der Tandemunterricht im ersten JeKi-Jahr. So fallen der Musikschullehrkraft die Planung und Durchführung des Unterrichts zu. Die Grundschullehrkraft agiert dagegen als pädagogische Fachkraft. Für die gemeinsame Unterrichtsplanung – Vor- und Nachbereitung – ist im JeKi-Programm bisher keine gemeinsame Arbeitszeit vorgesehen. Diese fehlende Zeitressource reduziert die gemeinsame Vorbereitung in der Regel auf ein „Tür und Angel“-Gespräch.
Da die meisten Forschungsvorhaben sich vorwiegend mit Unterrichtsqualität und Transfereffekten beschäftigt haben, war auch kulturelle Teilhabe ein Untersuchungsgegenstand. Auch wenn JeKi kulturelle Teilhabe ermöglicht, bleibt eine genaue Begriffsklärung, was kulturelle Teilhabe eigentlich ist, offen.
Ein Praxisbeispiel kulturelle Teilhabe zu möglichen ist, die Eröffnung eines Übehauses in Essen-Kray am 22. November 2013. Kindern, die zu Hause keine oder wenig Unterstützung haben, wird die Möglichkeit geboten unter fachkompetenter Anleitung zu üben. [Ulrike Tervoort]
Lesen Sie den ganzen Artikel „Was die Musikschullehrenden schon immer über JeKi wussten“ unter www.nmz.de
Infiziert vom Virus der Erneuerung – Zehn Jahre Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA)
Ein Haus, sagt Roland Diry, Geschäftsführer des Ensemble Modern, sei die Internationale Ensemble Modern Akademie, die in diesen Tagen auf ihre ersten zehn Jahre zurück blickt. Seit einem Jahrzehnt wird daran gebaut, innen und außen, und trotz seiner durchaus imposanten Präsenz ist es längst nicht fertig.
Die Akademie entstand aus dem Impuls, der sich im Ensemble Modern nach dessen ersten zwei Jahrzehnten zu regen begann, jüngere Musiker an den eigenen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Die Akademie entwickelte sich, nicht zuletzt dank tatkräftiger, finanziell relevanter und partnerschaftlicher Unterstützung mehrerer Stiftungen und Festivals sowie der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, mittlerweile zu einer vorbildlosen Institution zur Förderung junger Musiker. Die IEMA bietet inzwischen einen einjährigen Master-Studiengang, der die Stipendiaten einerseits eng mit dem Ensemble Modern und dessen Musikern in dessen Räumlichkeiten zusammenführt und dabei überaus praxisorientiert ist, andererseits – und zusätzlich – an der Hochschule einen intensiven Vermittlungsprozess zeitgenössischer Spieltechniken, Umgang mit Notation, Verständnis werkimmanenter ästhetischer Konzepte und umfangreicher Repertoire-Kenntnisse beinhaltet. Damit verbunden ist eine internationale Konzerttätigkeit mit dem Ensemble.
Etwa 150 Studentinnen und Studenten haben in den vergangenen zehn Jahren diese Bildungs-Erfahrung machen können. Zu ihrem Jubiläum hat die Internationale Ensemble Modern Akademie ein Buch mit dem Titel „Virus der Erneuerung“ herausgegeben (ww.internationale-em-akademie.de); zudem sind zwei Tonträger erschienen: Die Doppel-CD „They Are: Das Internationale Kompositionsseminar“ und die CD „Euclidian Abyss“ (beide: Ensemble Modern Medien). hl
Festivals im alten und neuen Jahr – Werkstatt Festival und Eclát in Stuttgart, Ultraschall in Berlin
„Schnitt und Fortsetzung“ heißt nicht nur Michael Reudenbachs Komposition für Flöte und ein exquisites Quartett aus Harfe, Gitarre, Klavier und Pauke, die im werk_statt_festival der Stuttgarter Musikhochsule am 6. Dezember erklingen wird, sondern bezeichnet zugleich auch treffend die Situation nach dem Wechsel des bisherigen Stuttgarter Kompositionsprofessors und Studio-Neue-Musik-Leiters Caspar Johannes Walter nach Basel: Michael Reudenbach unterrichtet für ein Jahr dessen bisherige Klasse, während Christof M Löser, Dirigent und Dozent für Ensembleleitung Neue Musik und Musiktheorie, die Leitung des Studios Neue Musik übernimmt und das Programm dieses werk_statt_festivals (6. und 7. Dezember 2013) verantwortet. Solisten und das echtzeitEnsemble unter der Leitung von Christof M Löser spielen Musik von Michael Maierhof, Michael Reudenbach, Anton Wassiljew, Edgard Varèse, Iannis Xenakis sowie aus den Kompositions- und Computermusikklassen Marco Stroppa, Michael Reudenbach, Piet Johan Meyer und Oliver Frick.
Ultraschall Berlin wird vom 22. bis zum 26. Januar sowohl im Großen Sendesaal des rbb (mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin) als auch Radialsystem (Grau-Schumacher Piano Duo, Ensemble asamisimas u.a.) zeitgenösssiche Musik aufführen.
Die erste Ausgabe des Stuttgarter Festivals Eclát (6. bis 9.2.2014) unter der gemeinsamen künstlerischen Leitung von Christine Fischer und Björn Gottstein will unterschiedliche Kulturen und Lebensbedingungen in einen musikalischen Zusammenhang stellen. Gespielt werden Werke von Salvatore Sciarrino, Brian Ferneyhough, Nikolaus Brass, Christoph Ogiermann, Martin Schüttler, Enno Poppe, Annesley Black, Boris Baltschun u.a. Insgesamt soll es 24 Uraufführungen geben.