Schott Verlag verkauft historisches Archiv +++ PopCamp in der Kulturbrauerei +++ Umschwung bei Streaming-Erlösen +++ 1,5 Millionen Euro für die Digitalisierung +++ Augsburger City-Preis
Schott Verlag verkauft historisches Archiv
Wie die Pressestelle der Bayerischen Staatsbibliothek meldete, ist es einem Käuferkonsortium unter Federführung der Bayerischen Staatsbibliothek und der Kulturstiftung der Länder gelungen, das historische Archiv des Schott-Verlags in Mainz zu erwerben. Das historische Archiv des Verlags stellt ein einmaliges nationales Kulturgut dar. In ähnlicher Größe und Geschlossenheit ist kein anderes Musikverlagsarchiv bekannt. Es umfasst die Geschäftsakten (Korrespondenz, Druck- und Stichbücher, Kopierbücher, Kontojournale) von 1787 bis 1945 sowie das gesamte historische Herstellungs-, Musikhandschriften- und Erstausgabenarchiv seit 1810 bis etwa 1950. Das Archiv enthält unter anderem viele Hundert Musikautographen und Tausende von Briefen bekannter Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Werner Egk, Joseph Haas, Karl Amadeus Hartmann, Paul Hindemith, Engelbert Humperdinck, Franz Liszt, Bohuslav Martinu, Luigi Nono, Jacques Offenbach, Carl Orff, Hans Pfitzner, Maurice Ravel, Max Reger, Hermann Reutter, Ernst Toch, Richard Wagner, Ermanno Wolf-Ferrari und Bernd Alois Zimmermann. Die Aufteilung des für die Wissenschaft unschätzbar wertvollen Archivs auf die beiden Staatsbibliotheken in Berlin und München sowie einschlägige Forschungseinrichtungen soll im jeweiligen Sammlungskontext die bestmögliche Nutzbarkeit gewährleisten.
PopCamp in der Kulturbrauerei
Es hat schon Tradition: Ende eines Jahres wird der jeweilige PopCamp-Jahrgang auf der Bühne der Berliner Kulturbrauerei präsentiert. „PopCamp live on stage“ heißt es am 5. Dezember gegen 19 Uhr für den 10. Jahrgang dieser Fördermaßnahme des Deutschen Musikrates. Fünf Bands haben jeweils 25 Minuten Zeit für ihre Musikshow: Soul Rock aus Mannheim bieten „Amsterdamn!“, Rock aus Berlin kommt von „Goldmouth“, Folkpop aus Lüneburg spielen „Jacobus&Jeremyr“, SynthRock aus Mannheim bringen „Passé“ mit und aus Koblenz kommt eine Popband mit Einflüssen aus Elektro und Folk, die „Scene Writers“. Nachdem im September eine erste gemeinsame Arbeitsphase mit bekannten Dozenten stattfand, ist das Konzert der Abschluss der zweiten Arbeitsphase, die in der Landesmusikakademie Wolfenbüttel absolviert wurde.
Umschwung bei Streaming-Erlösen
Das Musikgeschäft wandelt sich rasant: Der unabhängige Musikverlag Kobalt nahm für seine Songschreiber in Europa mehr Erlöse vom Strea-ming-Dienst Spotify als von Apples Download-Plattform iTunes ein. Der Umschwung habe Ende vergangenen Jahres eingesetzt, erklärte Kobalt in einem Blogeintrag. Kobalt vertritt nach eigenen Angaben über 6.000 Künstler. Nach Zahlen des Branchenverbandes IFPI erlösten Abo-Angebote wie Spotify, Deezer oder Napster im vergangenen Jahr 1,1 Mrd. Dollar bei insgesamt 28 Millionen Nutzern. Apple, die Nummer eins beim Verkauf von Musik dank der iTunes-Plattform, erwarb 2014 für drei Milliarden Dollar den Kopfhörer-Hersteller Beats, zu dem auch ein Streaming-Dienst gehört. Diesen will Apple künftig auf iPhones und iPads vorinstallieren.
1,5 Millionen Euro für die Digitalisierung
„Für die Umstellung der Livemusikclubs auf die digitale Aufführungstechnik startet der Bund ein neues Förderprogramm. Mit 1,5 Mio. Euro können 2015 mehr als 100 kleine und mittelgroße Musikspielstätten bundesweit unterstützt werden“, teilten der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Norbert Barthle und der zuständige Berichterstatter Rüdiger Kruse mit. Das Konzept hierfür, welches im parlamentarischen Verfahren sofort überzeugte, hatte der Bundesverband Live Musik Kommission (kurz LiveKomm) entwickelt.
LiveKomm und Initiative Musik begrüßen dabei gemeinsam, dass der Bund nach der Einführung des Spielstättenprogrammpreises Rock, Pop, Jazz, nun den Clubs auch bei technischen Investitionen hilft. Das neue Förderprogramm soll die Umstellung in den Clubs auf digitale Technik, wie Mischpulte, Lichttechnik oder DJ-Set-ups unterstützen.
Auszubildende im Bereich Veranstaltungstechnik werden bereits auf die digitale Technik vorbereitet, jedoch ist in vielen Clubs eine Umstellung auf diesen neuen Standard aufgrund der finanziellen Ausstattung nicht möglich.“
Als nächsten Schritt werden sich LiveKomm und Initiative Musik mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zusammensetzen, um einen gemeinsamen Fahrplan für die Umsetzung in 2015 zu erstellen.
Augsburger City-Preis
Der 13. Augsburger City-Preis, der an das Leopold-Mozart-Kuratorium Augs-burg e.V. ging, würdigt besondere Leistungen, die „in beispielhafter und herausragender Weise die Attraktivität der Augsburger Innenstadt erhöhen“. Die siebenköpfige Jury hat in diesem Jahr das Leopold-Mozart-Kuratorium Augsburg e.V. ausgewählt und begründet ihre Entscheidung mit dem Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart: Der Wettbewerb inspiriere junge, hochbegabte Geigentalente zum Lernen und bringe diese auf musikalische Weise mit der Stadt Augsburg in Verbindung. Außerdem werde er dem in Augsburg geborenen Komponisten und Musikpädagogen Leopold Mozart gerecht und positioniere Augsburg als Mozartstadt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde gestiftet von der Oberbank AG. Das Violoncello-Duo Julius Berger & Hyun-Jung Berger gestaltet die musikalische Umrahmung der Festveranstaltung. Die renommierten Künstler unterrichten am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg.
Die LiveKomm (Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.) fördert und entwickelt die musikalischen Spielstätten sowie alles, was in ihnen passiert.
Die Initiative Musik gGmbH ist die zentrale Fördereinrichtung der Bundesregierung und
Musikwirtschaft für die Sparten Rock, Pop und Jazz.