Lachenmann Festival in Stuttgart +++ Messe und Festival jazzahead +++ 2. Jahrestagung des Netzwerks Musikhochschulen +++ Ein Wettbewerb zur Rehabilitation der Blockflöte +++ Dritte Ausgabe des Hamburger Festivals „Greatest Hits“ +++ Aktionsbündnis ruft zur Demonstration in Berlin am 10. Oktober auf +++ Forschungsstudie Jazz in NRW +++ Bayerische Basstage +++ Stuttgarter Kompositionspreis 2016 +++ Günter Hänssler übernimmt hänssler CLASSIC +++ Grammophons Neuer: Clemens Trautmann
Lachenmann Festival in Stuttgart
„Lachenmann Perspektiven“ nennt sich eine europäische Konzertserie in den Jahren 2015 und 2016 und ein internationales Festival im November/Dezember 2015 in Stuttgart anlässlich des 80. Geburtstags von Helmut Lachenmann am 27. November dieses Jahres.
Im Rahmen der „Lachenmann Perspektiven“ hat Musik der Jahrhunderte eine europäische Gesamtaufführung des sinfonischen Werkes von Helmut Lachenmann initiiert: In 24 Sinfoniekonzerten werden 2015 und 2016 in neun verschiedenen Ländern (Deutschland, England, Frankreich, Italien, Luxemburg, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien) seine Orchesterwerke programmiert. Alle 18 Werke kommen zur Aufführung, sowohl im Kontext von klassisch-sinfonischem Repertoire, als auch verbunden mit (Ur-)Aufführungen einer jüngeren Komponistengeneration. Dadurch wird Lachenmanns Verwurzelung in der Tradition ebenso sichtbar wie seine zukunftsweisende Arbeit.
Als Höhepunkt der „Lachenmann Perspektiven“ findet im November/Dezember 2015 in Stuttgart ein großes internationales Festival statt, ausgerichtet von vier großen Stuttgarter Institutionen: Musik der Jahrhunderte Stuttgart, die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, die Oper Stuttgart sowie der SWR mit seinem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Zum 80. Geburtstag des Komponisten stellen die vier Häuser mit den eigenen Klangkörpern sowie mit internationalen Gästen ein Festivalprogramm zusammen, das Lachenmanns Musik herausragenden Werken der jüngeren Musikgeschichte sowie Uraufführungen gegenüberstellt. http://mdjstuttgart.de/lachenmann-perspektiven.html
Messe und Festival jazzahead
Die Registrierung für die 11. jazzahead! (21. bis 24. April 2016 in Bremen) ist bereits seit Mitte August online möglich. Aktuell startet auch das Bewerbungsverfahren für das Showcase-Festival des weltweit größten Jazz-Branchentreffs. Bewerbungen können für die Module German Jazz Expo (Künstler aus Deutschland), Swiss Night (Jazz aus dem Partnerland 2016: Schweiz), European Jazz Meeting (europäische Jazzformationen), Overseas Night (Jazz aus dem Rest der Welt) eingereicht werden. Die Bewerbungsfrist endet am 10. November 2015. Neu ist in diesem Jahr, dass die Bewerbungen nicht nur von den Ausstellern und Mitausstellern vorgenommen werden können, sondern auch von Fachteilnehmern. Dies soll insbesondere Angebote aus Ländern stimulieren, die noch keine Ländervertretung auf der Messe haben. Die detaillierten Bewerbungsbedingungen sind auf www.jazzahead.de nachzulesen. Das online-gestützte Bewerbungsverfahren findet, wie im Vorjahr, über die Plattform „Gigmit“ statt.
2. Jahrestagung des Netzwerks Musikhochschulen
„Kunststück? – Lehren und Lernen im Einzelunterricht“: Zu diesem Thema findet vom 19. bis 20. November an der Hochschule für Musik Detmold die zweite Jahrestagung des Netzwerks Musikhochschulen für Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung statt.
In Workshops und offenen Unterrichtseinheiten sollen dort aktuelle Lehrmethoden und Möglichkeiten der Unterrichtsreflexion vermittelt werden. In enger Verzahnung mit der Praxis will die Tagung anhand von Referaten auch eine grundsätzliche Diskussion über den künstlerischen Einzelunterricht anstoßen. Dabei soll gleichermaßen den Perspektiven von Lehrenden und Studierenden sowie der Wissenschaft Raum gegeben werden. Lehrende und Studierende erhalten Gelegenheit, sich über ihren Einzelunterricht auszutauschen und so wechselseitig von Kenntnissen und Erfahrungen zu profitieren, die sonst allzu oft buchstäblich hinter verschlossenen Türen bleiben. Der Anmeldeschluss für die Veranstaltung ist der 20. Oktober 2015. Die Teilnehmerzahlen der Workshops am zweiten Veranstaltungstag sind begrenzt.
www.netzwerk-musikhochschulen.de
Ein Wettbewerb zur Rehabilitation der Blockflöte
Die Reinhard Lüttmann Stiftung veranstaltete Ende September 2015 einen Blockflötenwettbewerb in Taunusstein-Wehen. Ziel war es, die Blockflöte wieder als ein Kulturinstrument in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde als Pflichtstück G.F. Telemanns Fantasie g-Moll Nr. 4 ausgewählt; ferner musste ein Werk/Satz aus der Renaissance und der Moderne vorgetragen werden. Teilnehmen konnten Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren.
Es wurden drei Preise vergeben – 500, 300 und 100 Euro.
Am 10. Oktober stellen sich die Preisträger zusammen mit dem bekannten Blockflötisten Sebastian Kausch in einem öffentlichen Konzert vor.
Dritte Ausgabe des Hamburger Festivals „Greatest Hits“
Vom 19. bis zum 22. November 2015 findet in Hamburg die dritte Ausgabe der „Greatest Hits“ statt. Das von Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg, NDR das neue werk und Kampnagel veranstaltete Festival versteht sich als Plattform für die Musik der Moderne, auf der auch Nicht-Insider und Neulinge mit überraschenden Hörerlebnisse angesprochen werden sollen. Im Zentrum des viertägigen Festivals steht diesmal die Musik des kanadischen Komponisten Claude Vivier. Unter anderem führt im Eröffnungskonzert das NDR Sinfonieorchester unter Matthias Pintscher seine sinfonische Dichtung „Siddhartha“ auf. Aus einer anderen Perspektive bekommt das Publikum einen Einblick in Viviers Leben und Werk im Projekt des Bundesjugendballetts und des Ensemble Resonanz, bei dem die Choreografin Natalia Horecna Viviers Geschichte als Findelkind mit seiner Suche nach spiritueller Erhöhung verbindet. Die musikalische Grundlage bilden dabei die Werke „Wo bist du Licht!“, „Bouchara“ und „Zipangu“. Außerdem stellen sich Hamburger „Local Heroes“ der Neuen Musik vor, darunter das Trio Catch und der Komponist und Schlagzeuger Matthias Kaul, der mit dem Ensemble L’Art pour L’Art sein „imaginäres“ Vokal- und Instrumentaltheater „Kafkas Heidelbeeren“ aufführt. Mehrfach vertreten ist auch das Elektroformat „ePhil“. http://greatest-hits-hamburg.de
Aktionsbündnis ruft zur Demonstration in Berlin am 10. Oktober auf
Diesen Herbst tritt die Auseinandersetzung um die Handels- und Investitionsabkommen TTIP und CETA in die heiße Phase. Es werden auch immense Auswirkungen auf den Kulturbereich befürchtet. Ein breiter Trägerkreis, dem unter anderem der Deutsche Kulturrat angehört, ruft am Samstag den 10. Oktober in Berlin zu der Demonstration „Stop TTIP und CETA“ auf. Fünf Sonderzüge werden zur Demo nach Berlin fahren. Die Startpunkte sind Aachen, Mönchengladbach, Frankfurt, Stuttgart und München.
Am Tag der kulturellen Vielfalt am 21. Mai 2015 fanden in den Räumen des Deutschen Kulturrates in Berlin mehrere Informations- und Diskussionsrunden statt zum Thema: „Wie wirkt TTIP auf den Kulturbereich ein?“
Zur Begrüßung hat der Präsident des Deutschen Kulturrates, Christian Höppner, das Aktionsfeld abgesteckt. Ausschnitte aus der Rede geben wir hier wieder:
(…) „Wenn also über TTIP und Kultur gesprochen wird, geht es selbstverständlich um den Bereich der Daseinsvorsorge, also die öffentlichen und öffentlich-geförderten Kultureinrichtungen. Es geht aber genauso auch um die Kulturwirtschaft und die bestehenden Instrumente zur Stärkung der Kulturwirtschaft.
Die Kulturwirtschaft befindet sich nicht zuletzt aufgrund der digitalen Verbreitungs- und Vermittlungswege in einer Umbruchsituation. Hier ist die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die Unternehmen weiterhin wettbewerbsfähig sein können.
Anders als die Automobilindustrie oder auch der Maschinenbau, die sehr stark exportorientiert sind, konzentriert sich die Kulturwirtschaft stärker auf die regionalen Märkte. Was unter anderem daran liegt, dass Kultur eben nicht nur eine Handelsware ist, sondern zugleich Werte, Ideen und Normen transportiert. Das macht die kulturwirtschaftlichen Güter und Dienstleistungen so unverwechselbar und so besonders.
Aufgrund dieser Besonderheiten tritt der Deutsche Kulturrat dafür ein, den Kultur- und Mediensektor aus den Verhandlungen um TTIP herauszunehmen. Dabei geht es uns um ein umfassendes Verständnis von Kultur, das die Kulturwirtschaft einschließt.
Die kulturelle Vielfalt prägt ganz wesentlich unser Zusammenleben und unser Selbstverständnis vom Eigenwert der Kultur und der Freiheit der Künste. Wir wollen diese kulturelle Vielfalt, die wir heute erleben können, auch in Zukunft erleben.
Der Deutsche Kulturrat tritt für eine Ausnahme des Kultur- und Medienbereiches bei TTIP ein – denn: Kultur braucht kein TTIP.“ www.ttip-demo.de
Forschungsstudie Jazz in NRW
Jazz in NRW ist alles andere als eine „Randerscheinung“, sondern eine vielfältige und lebendige kulturelle Praxis. Diese Einsicht teilt auch das Wirtschaftsministerium, wenn es den Verein nrwjazz bei einer Forschungsstudie zur Jazz-Szene in Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Wie ist es um die kreativwirtschaftliche Verwertungskette zwischen Anbietern (=Musiker) und Publikum sowie den ganzen Multiplikatoren (=Konzertveranstalter, Ausbildungsstätten, Medien) bestellt? Und vor allem: Was lässt sich innerhalb dieser stark ausdifferenzierten Szene verbessern?
Um hier neue Erkenntnisse zu gewinnen, hat der durchführende Verein nrwjazz für seine Forschungsstudie viele konkrete Fragen formuliert: Welche Kommunikation betreiben Musiker, um sich selbst zu vermarkten? Über welche Medien informieren sich Konzertbesucher? Wie bekannt sind überhaupt NRWs Musiker beim Publikum? Halten Jazzmusiker eine Mindestgage für notwendig? Sind Konzertveranstalter in der Lage, Mindestgagen zu bezahlen? Vermitteln Hochschulen genug Kompetenzen, um als freiberuflicher Künstler zu (über-)leben?
Die Erhebung des Materials ist seit Mitte September im Gange, die Ergebnisse sollen im Januar 2016 publiziert werden.
Derzeit werden als erstes Musiker angesprochen. In einem nächsten Schritt folgen Konzertveranstalter, Lehrende und Medienvertreter. Es kann aber grundsätzlich jeder mitmachen, Details dazu werden im Internetportal www.nrwjazz.net publiziert. Die Antworten und deren Auswertung erfolgen in jedem Fall anonym. Die Fragebögen sind bequem online auszufüllen, was maximal 20 Minuten dauert. www.nrwjazz.net/
Bayerische Basstage
Nach der Premiere der Bayerischen Basstage im Oktober 2014 stehen die Bayerischen Basstage 2015 vom 5. bis 8. November ganz im Zeichen des internationalen musikalischen und interkulturellen Austauschs. So begegnen sich bei den Bayerischen Basstagen internationale Spitzenmusiker aus Deutschland, Italien, Frankreich, Rumänien, Spanien, den USA und Mexiko.
Die Dozentenliste ist exquisit: Claus Freudenstein, Philipp Stubenrauch, Alberto Bocini, Petru Luga, Emilio Yepes-Martinez, Andrew Lauer, Gunther Rissmann, Julia Pfänder, Anahi Villarreal und Jacques Bono.
Auf dem Programm stehen Meisterkurse, Minibass Kurse, Ensembleklassen, E-Bassklassen, Amateurkurse, Masterclasses, Recitals, Einsteigerklassen sowie ein Konzert von „The Bassgang“ aus Italien am 7. November 2015 im Mühldorfer Haberkasten.
http://www.bavarian-bassdays.com/
Stuttgarter Kompositionspreis 2016
Bis zum 5. Januar 2016 läuft der Einsendeschluss des 61. Kompositionspreises der Landeshauptstadt Stuttgart. Teilnahmeberechtigt sind Komponistinnen und Komponisten mit Wohnsitz in Deutschland. Es sollen zwei, dürfen aber nicht mehr Kompositionen eingereicht werden. Beschränkungen für Besetzungen bestehen grundsätzlich nicht. Auch Kompositionen für multimediale und elektronische Realisation können eingereicht werden. Die Aufführungsdauer soll zwischen 10 und 30 Minuten betragen. Mit der Teilnahme am Wettbewerb sichern die Komponisten der Landeshauptstadt Stuttgart das Aufführungsrecht für das Preisträgerkonzert zu. Bei prämierten Kompositionen, die bis zur Bekanntgabe des Juryergebnisses noch nicht uraufgeführt worden sind, soll die Uraufführung bis zum Preisträgerkonzert ausgesetzt werden.
Günter Hänssler übernimmt hänssler CLASSIC
Das Plattenlabel hänssler CLASSIC wurde am 1. September 2015 von der Firma Profil Medien GmbH in Neuhausen/Filder aus dem Besitz der SCM-Firmengruppe übernommen. Zentraler Firmensitz ist der langjährige Firmensitz in Neuhausen auf den Fildern. Damit reagiert Labelchef Günter Hänssler auf die rasanten Veränderungen in der Musikindustrie.
„Beide Labels“, so Hänssler, „werden ihre eigenständige Programmphilosophie behalten. Mit Profil haben wir die letzten zwölf Jahre an großartigen Editionen gearbeitet, unter anderem wurde die Günter Wand Edition veröffentlicht. Innerhalb der Reihe ‚Edition Staatskapelle Dresden‘ und ‚Semperoper-Edition‘ sind Stardirigenten wie Christian Thielemann, Bernard Haitink, Sir Colin Davis und andere vertreten. Profil wird seine Programm-Schwerpunkte im Bereich Symphonik, Oper und Editionen behalten. hänssler CLASSIC hat sich in den letzten 40 Jahren einen großen Namen mit geistlicher Chormusik, der Aufnahme des Gesamtwerkes von Johann Sebastian Bach und kammermusikalischen Raritäten gemacht. Das wird bleiben.“
Ein wichtiger Schwerpunkt wird die Pflege des bisherigen Interpretenstammes und Kataloges mit Künstlern wie Helmuth Rilling, Thomas Fey, Frank Peter Zimmermann, Ana-Marija Markovina, Trevor Pinnock, Gerhard Oppitz und Christian Tetzlaff sein.
Die Aktivitäten des Labels hänssler CLASSIC gehörten bisher zur SCM Firmengruppe und waren Teil des SCM-Verlages in Holzgerlingen. Anfang September kam es zu einem Verkauf des renommierten Musiklabes durch die SCM (Stiftung christliche Medien) an die ursprüngliche Gründerfamilie.
Profil und hänssler CLASSIC werden weltweit vertrieben, in Deutschland durch Naxos.
Grammophons Neuer
Der Medienmanager Clemens Trautmann übernimmt zum 1. Dezember die Leitung des Klassiklabels Deutsche Grammophon (Universal Music). Trautmann studierte Klarinette an der Musikhochschule Lübeck und der Juilliard School New York bei den Professoren Sabine Meyer, Reiner Wehle und Charles Neidich. Ausgezeichnet mit dem Hans-Sikorski-Gedächtnispreis sowie Förderpreisen des Schleswig-Holstein Musikfestivals und des Deutschen Musikwettbewerbs, hat er als Solist und Kammermusiker bei einer Vielzahl von Konzerten und Musikaufnahmen mitgewirkt. Darüber hinaus ist Clemens Trautmann promovierter Jurist und zugelassener Rechtsanwalt. In den vergangenen sechs Jahren war Clemens Trautmann in verschiedenen Führungspositionen für die Axel Springer SE tätig, zuletzt als Büroleiter des Vorstandsvorsitzenden sowie seit Anfang 2013 als Geschäftsführer der Springer-Mehrheitsbeteiligung Immonet.