Labor Sonor: Moving Music +++ 65. Internationaler Musikwettbewerb der ARD hat begonnen +++ SWR Vokalensemble stellt sein Festkonzertprogramm vor +++ Musikprotokoll 2016
Labor Sonor: Moving Music
Was geschieht, wenn durch Choreographie Musik entsteht? Choreographinnen und Choreographen übersetzen Verfahren experimenteller Klangproduktion. Musikerinnen und Musiker reinterpretieren choreographische Konzepte des zeitgenössischen Tanzes.
Für das transdisziplinäre Festival und Symposium Labor Sonor: Moving Music arbeiten sechs Berliner Choreographen mit Protagonisten der Berliner echtzeitmusik-Szene zusammen und präsentieren am 23. und 24. September sechs Uraufführungen an zwei Konzertabenden.
Präsentiert wird experimentelle Musik zwischen freier Improvisation, zeitgenössischer Komposition, Musikperformance, Trash-Pop, Klangkunst und Electronica.
Antonia Baehr komponiert für Johnny Chang (Viola), Neele Hülcker (Elektronik) und Lucie Vítková (Akkordeon); Fernanda Farah für Lucio Capece (Bassklarinette) und Sabine Ercklentz (Trompete). Nile Koetting schreibt Musik für die Vokalistin Annie Gårlid, Clément Layes für den Schlagzeuger Steve Heather und die Cellistin Anthea Caddy. Jeweils ein Solostück komponieren Takako Suzuki für den Tubisten Robin Hayward und Litó Walkey für die Geigerin Biliana Voutchkova.
Anknüpfend an das Festivalprogramm vermittelt das begleitende Symposium „Labor Diskurs: Moving Music“ Einblicke in künstlerische Übersetzungspraktiken und die Entstehungsprozesse der aufgeführten Werke. Die Tanzwissenschaftlerin Constanze Schellow und der Musikwissenschaftler Mathias Maschat diskutieren mit beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie dem Publikum das Thema transdisziplinärer Übersetzung. www.ballhausost.de/produktionen/labor-sonor-moving-music/
Kontrabass, Horn, Harfe und Streichquartett: 65. Internationaler Musikwettbewerb der ARD hat begonnen
Zum 65. Mal treffen sich vom 29. August bis zum 16. September 2016 Nachwuchskünstler aus allen Teilen der Welt in München. In diesem Jahr wird der Internationale Musikwettbewerb der ARD in den Fächern Kontrabass, Horn, Harfe und Streichquartett ausgetragen. Die Organisatoren rechnen mit circa 18.000 Besuchern. Damit ist der Wettbewerb traditionell das erste große Event der Klassiksaison in München.
Insgesamt gab es 345 Bewerbungen aus 44 Ländern und 4 Kontinenten. Davon wurden 199 Musikerinnen und Musiker nach der anonymen Wertung eingesandter Tonaufnahmen durch eine Vorjury eingeladen. Die höchste Bewerberzahl mit 127 gab es im Fach Kontrabass, das zum ersten Mal seit 7 Jahren wieder im Wettbewerb vertreten ist.
Den Auftakt machen am Montag, 29. August, die Harfenistinnen und Harfenisten im Großen Saal der Hochschule für Musik und Theater München. Die ersten der insgesamt vier Wettbewerbsrunden in den Kategorien Kontrabass und Streichquartett beginnen am 31. August und 2. September in den Studios 1 und 2 des Bayerischen Rundfunks, die Kategorie Horn startet am 3. September im Carl-Orff-Saal im Gasteig.
Ab den Semifinalen werden die Musiker prominent vom Münchener Kammerorchester (ohne Dirigent) und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Constantin Trinks begleitet.
Der 65. Internationale Musikwettbewerb der ARD geht mit den drei Preisträgerkonzerten am Mittwoch, den 14., Donnerstag, den 15., und Freitag, den 16. September zu Ende. Die ausgezeichneten Musikerinnen und Musiker präsentieren im Prinzregententheater und im Herkulessaal der Münchner Residenz ein eigens für die Konzerte konzipiertes Programm. An Preisgeldern stehen dieses Jahr insgesamt mehr als 180.000 Euro zur Verfügung, bestehend aus den Hauptpreisen der ARD und den Sonderpreisen, vergeben durch Stiftungen und Institutionen. Der Wettbewerb gibt den Kandidatinnen und Kandidaten die Möglichkeit, sich vor großem Publikum zu präsentieren und in Kontakt mit Veranstaltern, Agenten und Plattenfirmen zu kommen. Für die angestrebte Karriere sind Einladungen zu Konzerten und Festivals das Allerwichtigste.
Die ARD-Landesrundfunkanstalten berichten umfassend in Hörfunk, Fernsehen und online. BR-KLASSIK informiert mehrfach täglich mit aktuellen Informationen und mit Sondersendungen. www.ard-musikwettbewerb.de
Smolkas „Poema de balcones“: SWR Vokalensemble stellt sein Festkonzertprogramm vor
2016 geht der Preis der deutschen Schallplattenkritik erneut an das SWR Vokalensemble: In der aktuellen Bes-tenliste erhält die Einspielung von Martin Smolkas „Poema de balcones“ die Auszeichnung in der Kategorie „Chorwerke“. Unter der Leitung von Chefdirigent Marcus Creed präsentiert das Vokalensemble drei große Chor-zyklen des unkonventionellen Komponisten. Das titelgebende Werk „Poema de balcones“ ist wegen seiner besonderen Bedeutung auch im Festkonzert des SWR Vokalensembles zum 70. Jubiläum am 17. September 2016 im Theaterhaus in Stuttgart zu hören. Ein Porträt des Chores lesen Sie in der Oktoberausgabe der nmz. Foto: SWR
terra incognita: Musikprotokoll 2016
Seit vierzig Jahren ist der „steirische herbst“ eines der wenigen Festivals für zeitgenössische Künste, das seinem Wesen nach wahrhaft multi-disziplinär ist. Das Musikprotokoll im steirischen herbst hat sich dieses Jahr die Aufgabe gestellt, die „persönlichen kulturellen Landkarten“ auf terrae incognitae zu überprüfen. Wo endet oder beginnt denn zum Beispiel unser Begriff von sogenannter „Alter Musik“? Barock? Renaissance?
Die Komponisten Bernhard Lang und Gerhard E. Winkler beispielsweise versehen Schuberts „Winterreise“ mit ungeahnten Topografien, Renald Deppe vermisst gemeinsam mit dem in Teheran geborenen Komponisten und Elektronikmusiker Hassan Zanjirani Farahani Neuland, Deena Abdelwahed verortet ihre Kunst im Koordinatensystem zwischen Tunesien und Westeuropa, der 85-jährige Komponist Alvin Lucier begibt sich auf jene schmalen Wege, die die Bewegungen des Bogenarmes eines Cellisten vorzeichnen, das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und das Klangforum Wien besteigen in einer gemeinsamen Expedition den Gipfel klanggewaltiger Uraufführungen für Orchester und Ensemble.
www.steirischerherbst.at