+++ Komponieren für Schüler +++ Wagner, digital +++ Impuls-Festival in Sachsen-Anhalt kann vorerst weitermachen +++ Augsburg klotzt +++ Halle kleckert +++ BWM-Musiktherapie +++ 50-Euro-Münze +++ Musikalische Briefmarke +++
Komponieren für Schüler
Im Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg hat eine fünfköpfige Jury aus 42 Einsendungen vier Komponisten als Preisträger ausgewählt, die sich um Auftragskompositionen beworben haben: Carsten Hennig, Tobias Hagedorn, Dorothea Ferber und James Saunders. Sie werden für Heidenheimer Musikschüler komponieren und mit ihnen die Uraufführung aller vier Werke für den 1. Juli 2018 im Lokschuppen Heidenheim vorbereiten. Die Winfried Böhler Stiftung und das Netzwerk Neue Musik BW verfolgen mit dem Wettbewerb „ad libitum“ das Ziel, zeitgenössische Musik für Kinder, Jugendliche oder erwachsene Amateure in allen Genres verfügbar zu machen.
Wagner, digital
Die digitale Erfassung der Bestände, Briefe, Partituren und anderer Dokumente von Richard Wagner und seiner Familie im Bayreuther Nationalarchiv hat jetzt begonnen. Ziel des Projektes ist es, Wissenschaftlern und Interessierten über das Internet Zugang zu den Archivbeständen zu ermöglichen. Das Nationalarchiv besitzt die nach eigenen Angaben größte Sammlung von Archivmaterial. Bislang war der Zugang nur möglich, wenn man eine Forschungsabsicht nachweisen konnte. Die Online-Datenbank macht den Zugang nun viel unkomplizierter – und behält ihn nicht nur einem Fachpublikum vor. Wann die Datenbank online geht, steht noch nicht fest.
Impuls-Festival in Sachsen-Anhalt kann vorerst weitermachen
„Junge Meister“ ist das Programm des Impuls-Festivals 2018 überschrieben, das vom 17. Oktober bis 17. November 2018 vor allem die internationale Nachwuchsförderung in den Fokus rückt und Talente aus aller Welt nach Sachsen-Anhalt holt. Die vom Land Sachsen-Anhalt zunächst ausgesprochenen Budgetkürzungen für das laufende Festivaljahr sind zurückgenommen worden. „Auch wenn die Zukunft für IMPULS 2019 noch komplett offen ist“, so ein Statement des Festivalintendanten Hans Rotman, „ist es nun möglich, eine aufregende Festivalausgabe 2018 zu gestalten. Die Festivalleitung ist gebeten worden, einen neuen Antrag auf Fördermittel in Höhe von 150.000 Euro für das Festival 2018 einzureichen.“ Erstmals veranstaltet Impuls in diesem Jahr internationale Masterclasses nicht nur für junge Komponisten und Dirigenten, sondern auch für Solisten.
Augsburg klotzt
Das Augsburger Stadttheater soll nach dem bereits in Nürnberg angewandten Stiftungsmodell in ein Staatstheater umgewandelt werden. Bayerns Kunstministerin Marion Kiechle und Oberbürgermeister Kurt Gribl (beide CSU) gaben bekannt, dass die städtischen Bühnen bereits in der kommenden Spielzeit 2018/19 als Staatstheater fungieren sollen.
Künftig werden Freistaat und Stadt dann jeweils zu gleichen Teilen das Theater finanzieren.
Inklusive Einnahmen aus Kartenverkäufen und Sponsoring hat das Augsburger Haus derzeit einen Etat von rund 30 Millionen Euro. Wie Kiechle erläuterte, steigen damit die Zuschüsse des Freistaats für die Betriebskosten des Theaters von einem Drittel auf die Hälfte. Für die Stadt würde das bedeuten, dass sie in Zukunft weniger oder gar keine Zuschüsse für den Betrieb mehr bezahlen muss – im vergangenen Jahr flossen von der Stadt jährlich 16 Millionen Euro Zuschuss, vom Freistaat knapp 8 Millionen.
Halle kleckert
Die Beschäftigten der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) haben die Spielzeitvorstellung 2018/19 mit einer Protestaktion begleitet. Vor dem Opernhaus am Universitätsring forderten Mitarbeiter aus allen künstlerischen Sparten sowie von Verwaltung, Technik und Staatskapelle Halle eine verlässliche Zukunftsperspektive – für die TOOH, aber auch für alle anderen Orchester und Theater im Land Sachsen-Anhalt. In einer gemeinsamen Presseerklärung der Gewerkschaften Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) und ver.di wurde darauf verwiesen, dass das Theater Halle bis heute unter der letzten Kürzung der Landesmittel leide: „Zum 1. Januar 2009 hatten wir 621 Mitarbeiter, zum Spielzeit-ende 2017/18 sind es nur noch 476. Trotz übervoller Bundes- und Landeskassen und trotz erfolgter Stellenkürzungen fehlen uns und anderen Orchestern und Theatern im Land immer noch Millionenbeträge.“
BWM-Musiktherapie
Das Freie Musikzentrum ist international anerkanntes Zentrum musiktherapeutischer Weiterbildung. Bis 30. September 2018 kann man sich noch für eine berufsbegleitende musiktherapeutische Ausbildung unter der Leitung von Monika Baumann und Andreas Wölfl anmelden. Die Ausbildungszeit beträgt 3 1/2 Jahre (7 Semester) in Form von Wochenend- und Blockveranstaltungen und geht von dem Ansatz „Musiktherapie als tiefenpsychologisch fundiertes Psychotherapie-Verfahren“ aus.
Aufnahmevoraussetzungen sind: Hochschulreife (ggf. ist eine Zulassungsprüfung möglich), ein geeigneter Vorberuf mit Berufserfahrung, Mindestalter 26 Jahre sowie musikalische und persönliche Eignung. Der Abschluss wird von der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG) als Voraussetzung zur Zertifizierung „Musiktherapeut/in DMtG“ anerkannt. Informationen zu Kosten, Dozenten und Fristen unter www.institut-musiktherapie.de
50-Euro-Münze
Ein Kontrabass aus der Sammlung des Musikinstrumenten-Museums des Staatlichen Instituts für Musikforschung ziert eine 50-Euro-Goldmünze, die das Bundesministerium für Finanzen im zweiten Halbjahr 2018 ausgeben wird. Die Münze besteht aus Feingold (999,9 Tausendteile) und wird in Stempelglanzqualität geprägt. Ihre Masse wird 7,78 g betragen, der Durchmesser 22 mm. Das darauf abgebildete Instrument aus dem 17. Jahrhundert stammt aus dem oberbayerischen Mittenwald, wo 1685 Mathias Klotz den Geigenbau begründet hatte. Andreas Jais, erster Schüler von Klotz, war weit über die Grenzen Bayerns hinaus für seine großen Kontrabässe berühmt. Seitdem gelten Kontrabässe aus Mittenwald als Markenzeichen deutscher Geigenbauer. Ein Objekt aus der Sammlung des Musikinstrumenten-Museums bildet damit den Auftakt für eine fünfteilige Reihe, mit der das Bundesministerium für Finanzen den deutschen Musikinstrumentenbau bis 2022 würdigen will.
Musikalische Briefmarke
Die Deutsche Post hat am 17. Mai eine Sonderbriefmarke zu 70 Cent herausgegeben, welche die Motive „Tag der Musik“ und „275 Jahre Gewandhausorchester“ zusammenfasst. Übergeben wurde die Sonderbriefmarke durch Jan Niklas Kröger für die Deutsche Post auf der Bühne des Leipziger Gewandhauses im Rahmen eines Konzerts des Gewandhausorchesters an Gewandhausdirektor Andreas Schulz, an den Präsidenten des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, sowie an die Designerin der Briefmarke, Jennifer Dengler.
Der „Tag der Musik“ wurde durch den Deutschen Musikrat initiiert und findet alljährlich am dritten Wochenende im Juni statt. Die erstmalige Durchführung 2009 stand unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Mit Veranstaltungen in ganz Deutschland sind jährlich feststehende Tage ganz der Musik gewidmet, um eine breite mediale, öffentliche und auch politische Wahrnehmung zu erzeugen. www.tag-der-musik.de