Akteure der Musikvermittlungs-Szene in Regensburg +++ „SinusTon Festival“ für elektroakustische Musik +++ Jazzfestival „Take 5“ 2019 +++ Weidener Max-Reger-Tage +++ „Now!“-Festival für Neue Musik +++ Festival Modern Times +++ Straßenkinder Musical +++ Musik mit Geflüchteten +++ Festkonzert zu 50 Jahren musica nova Reutlingen +++ Elfenbein, synthetisch
Akteure der Musikvermittlungs-Szene in Regensburg
„Musikvermittlung & Medien“: Unter diesem Motto hatte im Juli das Netzwerk Junge Ohren (njo) mit seinem Arbeitskreis Bayern & Österreich Akteure der Musikvermittlungs-Szene nach Regensburg eingeladen. Gastgeber im Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum „Degginger“ war die neue musikzeitung, die dann auch Impulse der Redaktion und des Bewegtbildteams nmzMedia einbrachte. Weiteren Input lieferten Lydia Grün vom njo und Katharina Roeb vom Klassikmagazin „Sweet Spot“ des Bayerischen Rundfunks.
„SinusTon Festival“ für elektroakustische Musik
Nationale und internationale Künstler präsentieren beim 10. „SinusTon Festival“ in Magdeburg elektroakustische Musik. Vom 24. bis 27. Oktober werden sechs Konzerte an verschiedenen Orten stattfinden. Unter anderem mit dabei sein werden das Hamburger Ensemble Decoder und die Leipziger Musikerin Pina Rücker. Weitere Gäste sind Studierende der Manhatten School of Music New York und die kanadischen Künstler Mareike Yin-Yee Lee und Marc Sabat. Den Auftakt im Forum Gestaltung bestreiten Elektronik-Musiker aus Magdeburg und Umgebung. Der Kartenvorverkauf startet am 9. September. Zum Abschluss gibt es am Sonntag, den 27. Oktober eine Uraufführung von Oliver Schneller: „Die unendliche Freiheit des Raumes“. Das Festival wurde 2008 vom Magdeburger Musikverein und dem Musikalischen Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen.
Der Fotograf Edgar Hartung aus Weimar dokumentierte von 2012 bis 2018 die Konzerte und Veranstaltungen des SinusTon-Festivals. Eine Auswahl seiner Arbeiten ist ab dem 8. September im Gesellschaftshaus zu sehen. Weitere Informationen unter´www.sinuston.org
Jazzfestival „Take 5“ 2019
Das Festival „Take 5 – Jazz am Hellweg“ geht in eine neue Runde. Dieses Jahr steht die Trompete im musikalischen Zentrum des Geschehens. Mit den Top-Trompetern Giovanni Falzone aus Italien und Dmitrij Telmanov aus Holzwickede zeigt sich „Jazz am Hellweg“ nicht nur den Wurzeln des Jazz verbunden, sondern auch eigenen Traditionen. Der Bogen wird gespannt von Regionalität zu Internationalität. An 38 unterschiedlichen Orten kann man 60 Konzerte erleben. Kinderjazzkonzerte sind weiterhin ein tragender Teil des Festivals, um den Nachwuchs zu fördern. Mehr unter www.jazz-am-hellweg.de
Weidener Max-Reger-Tage
Die 21. Weidener Max-Reger-Tage finden vom 14. September bis 6. Oktober 2019 statt und stehen unter dem Motto „Vorbilder und Nachklänge“. Die Besucher erwartet wieder ein buntes Programm aus Solorecitals, Klavier- und Kammermusikabenden, Chor- und Orgelkonzerten in und um die Max-Reger-Stadt Weiden. Den Einführungsvortrag hält Susanne Popp vom Max-Reger-Institut zum Thema „Max Reger – Vorbilder und Nachklänge“. Weitere beteiligte Künstler an verschiedenen Veranstaltungsorten sind unter anderem Tanja Becker-Bender, das Münchener Streichtrio, Dietrich Henschel, das Minguet Quartett, Stanislas Kim, Marie Rosa Günter, Justyna Ilnicka oder Josef Neubauer.
Alle Informationen zu den Konzerten und Veranstaltungen finden Sie unter www.maxregertage.de
„Now!“-Festival für Neue Musik
Das Festival für Neue Musik „NOW!“ findet 2019 bereits zum neunten Mal statt und betrachtet dieses Jahr unter dem Titel „Transit“ das Phänomen des Übergangs in zeitgenössischen Werken sowie den Kontext von analoger und digitaler Komposition. Neben den „Gurreliedern“ von Arnold Schönberg mit den Essener Philharmonikern stehen 16 Uraufführungen (unter anderem von Rebecca Saunders und Brian Ferneyhough) sowie etwa Mathias Spahlingers großes Orchesterwerk „passage/paysage“ und György Kurtágs „Sudelbücher“ für ein vielseitiges und spannendes Programm. Darüber hinaus widmet sich ein „Synthesizer-Wochenende“ auf PACT Zollverein der Weiterentwicklung der digitalen Kompositionstechnik. Und in welcher Art Größen wie Lachenmann und Xenakis die gute alte Streichquartett-Gattung erneuerten, zeigt das US-amerikanische JACK Quartet. Partner des Festivals sind auch in diesem Jahr die Folkwang Universität der Künste, die Stiftung Zollverein, PACT Zollverein und der Landesmusikrat NRW. Das Festival findet vom 23. Oktober bis 3. November 2019 in der Philharmonie Essen statt. Das komplette Festivalprogramm finden Sie unter www.philharmonie-essen.de
Festival Modern Times
Mit einem Schulkonzert in Mutterstadt ist die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am 24. August in ihre 100-Jahre-Jubiläumssaison gestartet. Insgesamt wird mit mehr als 100 Konzerten an knapp 40 Spielstätten im In- und Ausland gefeiert. Das Festival Modern Times, das mit vier Konzerten in Mannheim und Ludwigshafen vom 6. bis zum 20. September stattfindet, bildet einen inhaltlichen Schwerpunkt und setzt in diesem Jahr Werke aus dem frühen 20. Jahrhundert, also aus der Gründungszeit der Staatsphilharmonie, aus unterschiedlichen Perspektiven in Szene: Schlager aus den Goldenen Zwanzigern, Charlie Chaplins „City Lights“ von 1931 und sinfonische Schwergewichte wie Edgard Varèses „Amériques“, eine Komposition für Orchester mit Schlagzeug und Sirenen, werden zu erleben sein.
Außer in Ludwigshafen und in Mannheim wird die Staatsphilharmonie während der Jubiläumsspielzeit unter anderem auch in Mainz, Kaiserslautern, Zweibrücken oder Karlsruhe auftreten. Das Orchester unter seinem Intendanten Beat Fehlmann führt den Namen seit 2007. Beim ersten Philharmonischen Konzert am 30. Oktober 2019 im Pfalzbau in Ludwigshafen wird der neue Chefdirigent Michael Francis „Don Quixote“ von Richard Strauss leiten.
Weitere Informationen zur Jubiläumsspielzeit und zum Festival Modern Times unter www.staatsphilharmonie.de
Straßenkinder Musical
Am 2. Mai diesen Jahres hoben die 7. Klassen des Gymnasiums Pegnitz das neue Straßenkinder-Musical „Alicja geht in die Stadt“ erfolgreich aus der Taufe. Der Spendenerlös von 850 Euro wurde an das vom Taifun gebeutelte Beira in Mozambik überwiesen. Autor Klaus Kordon und der Librettist/Komponist Jörg Bertl stellen das Text- und Notenmaterial zum Selbstkostenpreis für Aufführungen zu wohltätigen Zwecken zur Verfügung. Informationen, Text- und Notenausschnitte sowie Hörbeispiele auf www.gympeg.de
Musik mit Geflüchteten
Im „Ensemble Neue Horizonte“ musizieren junge Musikerinnen und Musiker aus Afghanistan und aus Deutschland gemeinsam. Aktuell bilden drei junge Afghanen zusammen mit Hermann Seitz, dem Initiator und Leiter, den festen Stamm des Ensembles. Die Afghanen spielen auf Instrumenten aus ihrer Heimat: Rubab, Dholak, Tabla, Zerbaghali, Santur. Die deutschen Musiker spielen Akkordeon, Gitarre, Violine, Cello. Interessierte wenden sich an: Hermann Seitz, Goldberglstr. 16, 93413 Chammünster
Verlockende Vielfalt – Festkonzert zu 50 Jahren musica nova Reutlingen
Mit Werken von Karl Michael Komma, Tzvi Avni, Nicolaus A. Huber und anderen sowie einer Uraufführung von Veit Erdmann-Abele wird am 13. Oktober der 50. Geburtstag der Konzertreihe musica nova Reutlingen gefeiert. Zu den Mitwirkenden des Festkonzerts zählen Kolja Lessing (Violine), Friedemann Treutlein (Klavier) und das Ensemble Phorminx.
„Wir haben damals wohl beide nicht zu hoffen gewagt, dass aus diesem Experiment eine so beständige Sache werden könnte.“ Diesen Auszug aus einem Brief des damaligen Kulturbürgermeisters Albert Schuler an den Komponisten und Reihen-Gründer Karl Michael Komma anlässlich des 50. Konzerts im April 1982 zitiert Rafael Rennicke in seinem Beitrag für eine Jubiläums-Festschrift. Diese soll zum Festkonzert zusammen mit einer CD erscheinen. Mittlerweile sei die Anzahl der Konzerte auf über 300 angewachsen, so Rennicke weiter, der resümiert: „Erhalten geblieben ist der Musica Nova in fünf Jahrzehnten dabei vor allem eines: ihre verlockende Vielfalt.“
1969 von Karl Michael Komma gegründet, wurde sie von 1989 bis 2014 von Veit Erdmann, ebenfalls Reutlinger Komponist, maßgeblich gestaltet und weiterentwickelt. Dazu zählen unter anderem Jugendkonzerte und Projekte im Bereich der Kammeroper. Mit der Saison 2014/15 hat der Musiker und Pädagoge Michael Hagemann die künstlerische Leitung übernommen. Dieser knüpfte unter anderem an die von seinem Vorgänger zu einem Erfolgsmodell entwickelte Kooperation mit der Reutlinger Musikschule an. Rafael Rennicke fasst die aktuelle Konzeption der Reihe so zusammen: „Dass Hagemann den Fokus der Konzerte deutlicher ins 21. Jahrhundert verlagert – zum Teil auch mit eigens vergebenen Auftragswerken –, gleichzeitig aber die Programme gelegentlich auch in die entgegengesetzte Richtung hin entgrenzt, um Brückenschläge zwischen den Zeiten zu ermöglichen und verborgen liegende Korrespondenzen freizulegen, darf sicherlich als ein zukunftsträchtiger Ansatz gewertet werden, die Qualität und Attraktivität dieser kostbaren und einzigartigen Reutlinger Konzert-Reihe auch weiterhin zu erhalten.“
Das Festkonzert findet am Sonntag, den 13. Oktober um 17.00 Uhr im Kleinen Saal der Stadthalle Reutlingen statt. Weitere Termine der Jubiläumsspielzeit: 6. November (Henrietta Hill, Viola, und Alessandro Viale, Klavier, mit Werken von Peter Seabourne), 6. Dezember (Duo Conradi-Gehlen mit Werken von Mark Andre, John Cage, Sidney Corbett, Mauricio Kagel, Mathias Kaul, Jörg Mainka, Gerhard Stäbler und Enriquez de Valderrábano), 6. März (infinity-quartett mit Werken von Richard Barrett, Bastien David, Vinko Globokar, Keiko Harada und Martin Jaggi). www.reutlingen.de
Elfenbein, synthetisch
Am 17. Oktober 1989 verbot das Washingtoner Artenschutzabkommen den Handel mit Elfenbein. Das war auch das Aus für den traditionellen Klaviatur-Tastenbelag aus Elfenbein. Pianisten, die auf älteren Instrumenten gespielt haben, schwärmen jedoch von dem Spielgefühl des echten Elfenbeins. Hier setzt eine Innovation der Pianofortemanufaktur Sauter in Spaichingen und dem Max-Planck-Institut für Festkörperphysik in Stuttgart an. Das Institut stellte kürzlich ein synthetisches Elfenbein vor. Es besteht aus einer High-Tech-Mischung aus Gelatine und Mineralien und fühlt sich an wie Elfenbein. Nach Angaben der Entwickler soll es darüber hinaus auch bei der späteren Entsorgung keine Belastung für die Umwelt darstellen. Die ersten Pianisten, die diese Instrumente gespielt haben, äußerten sich positiv über die Spieleigenschaften des neuen Elfenbeins. Die Innovation fällt nicht zufällig ins Jahr 2019: Die Pianofortemanufaktur Sauter kann in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiern, das Max-Planck-Institut für Festkörperphysik sein 50-jähriges. Während in den 1980er-Jahren jährlich rund 2.000 Pianos die Manufaktur in Spaichingen verließen, sind es heute noch 500, was einem Jahresumsatz von rund 5 Millionen Euro entspricht.