Vermittlung und Förderung – Neue Bausteine beim Musikfest ION +++ Junger Münchner Jazzpreis +++ Für Filmmusik-Kompositionen +++ Musikinstrumentenbau kommt am Blei nicht vorbei +++ Schüler-Hörfest im Heimathafen Berlin Neukölln +++ NETZ WERK MUSIK – das jüngste Kind von klangpol
Vermittlung und Förderung – Neue Bausteine beim Musikfest ION
Das Nürnberger Musikfest ION, dessen 72. Ausgabe vom 23. Juni bis 2. Juli stattfindet, kooperiert ab diesem Sommer mit dem Forum Dirigieren des Deutschen Musikrats. Künftig sollen namhafte Dirigent*innen in Nürnberg die jungen Stipendiat*innen dieses Exzellenz-Programms künstlerisch voranbringen, so die Ankündigung des Festivals. Den Auftakt macht 2023 der Dirigent Florian Helgath mit einem viertägigen Meisterkurs. Zum Abschluss präsentieren sich die Teilnehmer*innen im Konzert am 29. Juni, 20 Uhr, in St. Martha. Damit habe man der Festivalarchitektur einen wichtigen, bisher fehlenden Baustein hinzugefügt, so Dramaturg Oliver Geisler, der auf weitere Elemente der Qualifizierung, Vermittlung und Förderung verweist: das SingBach-Projekt, das Friedhilde Trüün mit Schüler*innen der 3./4. Klasse durchführt, die Arbeit des Vokalensembles Sjaella mit der Ökumenischen Kinder- und Jugendkantorei Nürnberg und das Coaching des Windsbacher Knabenchors durch die Tallis Scholars.
Auf dem Konzertprogramm stehen unter anderem Mendelssohns „Elias“, Monteverdis Marienvesper, Arnold Schönbergs „Friede auf Erden“ und Pendereckis „Agnus Dei“ sowie die Uraufführung eines Werks des norwegischen Jazzmusikers und Komponisten Geir Lysne mit der NDR Bigband. Es singen unter anderem die Audi Jugendchorakademie, Chorwerk Ruhr, das Ensemble Polyharmonique und die kroatische A-cappella-Gruppe Metaklapa. www.musikfest-ion.de
Junger Münchner Jazzpreis
Der mucjazz (Münchner Verein zur Förderung von Jazz e. V.) schreibt den Jungen Münchner Jazzpreis für Jazzer*innen, Solo bis Sextett, mit Erstwohnsitz in Deutschland aus. Höchstalter der Teilnehmenden ist 28 Jahre. Anmeldeschluss zum Wettbewerb ist der 20. Juni 2023. Aus allen vollständigen und fristgerecht eingegangenen Bewerbungen wählt die Fachjury die drei besten Bands im Blindfold-Verfahren aus. Diese werden für den 10. November 2023 nach München in den Jazzclub Unterfahrt zum Konzertfinale eingeladen, bei dem sie um die Plätze 1 bis 3 spielen. Das Finale findet in Kooperation mit dem Jazzclub Unterfahrt und BR Klassik statt, es wird vom BR aufgenommen. Die Gesamtdotation des Jungen Münchner Jazzpreises beträgt 6.000 Euro. Zusätzlich wird ein mit 500 Euro dotierter Solistenpreis vergeben. www.mucjazz.de
Für Filmmusik-Kompositionen
Der Südwestrundfunk (SWR) schreibt den Rolf-Hans Müller Preis für Filmmusik aus. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll junge Komponierende prämieren, die beliebige Genres und Formate vertont haben, die als Film eine Mindestlänge von 70 Minuten oder Serienfolgen von mindestens 30 Minuten aufweisen. Der Einsendeschluss ist der 1. Juli 2023. Vorschlagsberechtigt sind Fernsehsender, Filmproduzent*innen, Film- und Fernseh-Hochschulen sowie vergleichbare Einrichtungen. Die Produktion muss im Zeitraum November 2022 bis November 2023 fertiggestellt sein. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury. Verliehen wird der Preis am 1. Dezember 2023 im Kurhaus Baden-Baden. www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/rolf-hans-mueller-preis-fuer-filmmusik-2023-ausschreibung-100.html
Musikinstrumentenbau kommt am Blei nicht vorbei
Am 12. Mai hat der Bundesrat in einer ersten Lesung über den Vorschlag für eine neue Richtlinie der Grenzwerte für Blei beraten. Bereits jetzt sind die Grenzwerte für Blei sehr niedrig angesetzt und die Verwendung von Blei im Arbeitskontext wird vor allem mit Blick auf mögliche gesundheitliche Auswirkungen streng überwacht. Blei ist für den Bau unter anderem von Orgeln, Klavieren und von vielen Blasinstrumenten ein nicht zu ersetzender Werkstoff, der in meist geringen Mengen verwendet wird. In einer Pressemitteilung des Deutschen Musikrates vor der Bundesratssitzung bezog DMR Generalsekretär Christian Höppner Stellung: „Der Deutsche Musikrat fordert den Bundesrat dazu auf, bei seinen Debatten die verheerenden Auswirkungen, die eine Verschärfung der Grenzwerte für Blei auf das Traditionshandwerk Instrumentenbau nach sich ziehen würde, zu berücksichtigen und entsprechende Ausnahmeregelungen für den Musikbereich zu etablieren. Der Gesundheitsschutz und die berechtigten Interessen der Instrumentenbaubranche müssen in eine sinnvolle und funktionierende Balance gebracht werden. Denn Blei ist beim Bau von Orgeln, bei Arbeitsschritten im Klavier- und Flügelbau, aber auch als Bestandteil vieler Blechblasinstrumente bisher alternativlos.“
Schüler-Hörfest im Heimathafen Berlin Neukölln
Das Programm für das Hör.Fest! ist online: 12 Schulgruppen aus verschiedenen Standorten in Deutschland präsentieren am 14. Juni 2023 im Heimathafen in Berlin-Neukölln die Ergebnisse ihrer kreativen Expeditionen in die Welt der Klänge, Geräusche und Hörspiele. Professionelle Akteur:innen aus Kunst- und Kulturvermittlung sind eingeladen, nicht nur zuzuhören, sondern vor allem mitzumachen: Nach einem „Warm up Beat Box“ mit Daniel Mandolini dürfen sich Teilnehmende über die folgenden Workshops freuen: Faszination Lautsprecher: Vibration im Raum | Klang bauen | Anarchie des Hörens | Kreatives Schreiben | Audio-Experimente mit Apps | Urban Soundtracks. Hör.Forscher! ist ein gemeinsames Programm der PwC-Stiftung, des Netzwerks Junge Ohren und der Stiftung Zuhören. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen der Altersgruppe 10 bis 16. Anmeldung und Informationen unter: www.hoer-forscher.de/hoer-fest
NETZ WERK MUSIK – das jüngste Kind von klangpol
Besucher können auf der Webseite interaktive Ensemblestücke arrangieren. Im Rahmen von klangpol ist NETZ WERK MUSIK ab sofort online verfügbar. Auf der Website abk-ev.com sind 5 audiovisuelle Ensemblestücke zu finden. Diese bestehen jeweils aus mehreren zugehörigen Einzelvideos, welche sich alle einzeln starten und stoppen lassen. Auf diese Weise können die Besucher:innen der Website die Interaktion der Instrumentalist:innen selbst arrangieren.
NETZ WERK MUSIK ist das jüngste Gemeinschaftsprojekt von klangpol, initiiert vom Arbeitskreis Bremer Komponisten und Komponistinnen e.V. (ABK). Die Komponisten Alexander Derben, Dietmar Kirstein, Ezzat Nashashibi, Johannes Schäfer und Juan María Solare haben jeweils ein Werk konzipiert und eine instrumentale und/oder elektroakustische »Stimme« als circa fünfminütigen Film realisiert. Dazu ergänzen jeweils bis zu maximal vier klangpol-Musiker:innen eine eigene »Stimme«, die sie in Zusammenarbeit mit den Komponisten erarbeiten und als Video produzieren. So entstehen fünf mehrstimmige Gemeinschaftswerke, die auf jeweils einer Website einzeln oder zusammen in beliebigen Kombinationen abgespielt werden können. Das Publikum ist eingeladen, selbst Regie zu führen und die Videos in unterschiedlichen Variationen vom Solo bis zum Quintett zu kombinieren. Die Kompositionen werden damit in verschiedene Hörperspektiven zerlegt und zusammengesetzt und damit immer wieder neu erfahrbar.
Aus allen Einspielungen wurden ebenfalls fünf fertige Arrangements produziert, welche bei der LANGEN NACHT DER MUSIK 2023 in Oldenburg (18.6.) und Bremen (1.7.) in einer finalen Projektpräsentation inklusive einer Video-Improvisation auf großer Leinwand uraufgeführt werden. Mitwirkende sind unter anderen Alexander Derben (Komposition, Kaffeemühle, Radio, Gitarre), Krystoffer Dreps (Trompete, Elektronik), Benjamin Fischer (Oboe), Reinhart Hammerschmidt (Kontrabass, Cello) und Dietmar Kirstein (Komposition).