Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/06:
Streit zwischen GEMA und IFPI beigelegt
Die Auseinandersetzung der GEMA mit der deutschen IFPI wegen der Lizenzierung von Tonträgern ist beendet. Am 12. April 2005 hatte die Schiedsstelle im Deutschen Patent- und Markenamt ihren Einigungsvorschlag vorgelegt und damit die Rechtsposition der GEMA voll bestätigt. Die IFPI hat gegen den Einigungsvorschlag der Schiedsstelle keine Rechtsmittel eingelegt. Die Frist hierfür ist am 18. Mai 2005 abgelaufen. Damit ist die Entscheidung rechtskräftig. Die Tonträgerindustrie konnte sich mit ihrer Forderung nach einer drastischen Reduzierung der Lizenzen somit nicht durchsetzen. Der bisherige Satz für Tonträgerlizenzen bleibt bei 9,009 Prozent. „Die Musikverleger begrüßen, dass durch den Rechtsmittelverzicht der IFPI das Verfahren schnell beendet werden konnte. Der DMV fühlt sich in seiner von Anfang an vertretenen Rechtsauffassung voll bestätigt“, erklärte DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski-Großmann. „Es ist nunmehr zu hoffen, dass die hinterlegten Gelder unverzüglich an die berechtigten Autoren und Musikverleger ausgezahlt werden“, ergänzte DMV-Vizepräsident und Vorsitzender des GEMA-Ausschusses im Deutschen Musikverleger-Verband, Karl-Heinz Klempnow. Bei den bisher hinterlegten Beträgen handelt es sich um die Summe von etwa 40 Millionen Euro. Der Deutsche Musikverleger-Verband e.V. mit Sitz in Bonn repräsentiert mit seinen mehr als 500 Mitgliedsunternehmen über 90 Prozent der deutschen Musikverlage.
Artur Schnabel bei Peermusic
Im Gegensatz zu den meisten Interpreten-Komponisten heute, führte der Klaviervirtuose Artur Schnabel Eigenes niemals selbst auf. Er fürchtete, sich damit zu kompromittieren. In einem Text zu Einspielungen seiner Schwiegertochter Helen Schnabel mit Klavierwerken und Liedern von Artur Schnabel (TownHallTHCD-65) schreibt Werner Grünzweig: „Die Sphäre des Komponierens war ihm heilig und durfte von keiner Nützlichkeitserwägung beeinflusst werden.“ Möglicherweise mit ein Grund, für die zögerliche Rezeption seines kompositorischen Schaffens. In Zusammenarbeit mit der Schnabel Music Foundation hat jetzt Peermusic Classical das Werk Schnabels, darunter nicht nur Klavierstücke, sondern auch Streichquartette, ein Streichtrio, Sonaten für Violine solo sowie Cello und Klavier herausgegeben. Weiter liegen zwei Sinfonien, die Rhapsody für Orchester und sein einziges Klaviertrio vor. Unser Bild zeigt (v.li.) Reinhard Flender (Direktor Peermusic Classical Europe), Francois Mottier und Ann Schnabel Mottier (beide Schnabel Music Foundation) sowie Todd Vunderink (Vizepräsident Peermusic Classical USA) bei einer Präsentation auf der Musikmesse 2005 in Frankfurt.
Jazz in Alteglofsheim
Vom 6. bis 10. Juli 2005 findet in der Bayerischen Musikakademie Alteglofsheim nahe Regensburg unter dem Motto „Saxophone Jazz Masters“ ein Workshop mit dem Saxophonisten Don Menza statt. Am Donnerstag, den 7. Juli 2005, lädt die Akademie zu einem Workshopkonzert mit dem Landes-Jugendjazzorchester Bayern ein. Unter dem Motto „von Profis lernen“ bietet das Ensemble einen Jazz-Workshop für Schülerinnen und Schüler aus der Region an. Das hochkarätige Dozententeam des LJJB, aber auch die Ensemblemitglieder geben Unterricht, Tipps und Anregungen in Sachen „Big Band-Sound“. www.musikakademie-alteglofsheim.de
Innovationen in der Musikpädagogik
2005 schreiben der Deutsche Musikrat und die Stiftung „100 Jahre Yamaha“ e.V. zum zweiten Mal den musikpädagogischen Förderpreis INVENTIO aus, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist. Aufgerufen sind all diejenigen, die herausragende musikpädagogische Innovationen konzeptionieren, realisieren oder erforschen. Der Einsendeschluss ist der 31. Juli 2005. Wie 2004 sollen mit dem INVENTIO auch in diesem Jahr wieder innovative, musikpädagogische Konzepte unterstützt werden. Teilnahmevorraussetzungen sind die Konzeption, Realisation und Erforschung von musikpädagogischen Innovationen, die die schulische und/oder außerschulische musikalische Bildung nachhaltig verbessern. www.Birnkraut-Partner.de
arte-Filmtipps
Zur frisch restaurierten Fassung des Films „L’invitation au voyage“ (1927/39) haben ZDF/arte 2002 eine neue Filmmusik für Instrumentalensemble in Auftrag gegeben. Die australische Komponistin Catherine Milliken verzichtet auf eine illustrative Doppelung der Geschichte nach einem Gedicht von Charles Baudelaire, sondern folgt der Montage und dem Rhythmus des Films (Regie: Germaine Dulac), Ausstrahlungstermin ist der 24. Juni, 00.40 Uhr. Zum Dulac-Klassiker „La coquille et le clergyman“, der im Anschluss gezeigt wird, schrieb Iris ter Schiphorst eine neue Musik für zwölf Instrumente, die am 6. April 2005 ihre Uraufführung im Amsterdamer Stadttheater erlebt hat.
Zwei neue Institute an der MHS Frankfurt am Main
Am 12. Juni werden mit einer Festveranstaltung zwei neue Institute an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main aus der Taufe gehoben: eines für Alte Musik (Institut für Historische Interpretationspraxis (HIP)) und eines für zeitgenössische Musik (IzM). In ihrem Leitbild hat sich die Hochschule gleichermaßen zur Pflege der kulturellen Tradition wie zur Förderung des innovativen Experiments bekannt. Die Gründung der beiden Institute, die mit Innovationsmitteln des Landes Hessen gefördert wird, ist das Ergebnis konzentrierter Arbeit der letzten Jahre. In einer Podiumsdiskussion will man den Gemeinsamkeiten und Differenzen von Alt und Neu nachgehen. Prominente Vertreter verschiedener Sparten des Musiklebens diskutieren den Stellenwert von Alter und Neuer Musik als Lebendige und zukunftsfähige Künste neu. Als Gäste auf dem Podium sind unter anderem mit dabei Reinhard Goebel, Dirigent und Violinist, Hans-Peter Jahn, künstlerischer Leiter von Eclat, der Publizist Frieder Reininghaus, Solf Schäfer und der Direktor des Internationalen Musikinstituts Darmstadt, Professor Michael Schneider.
Österreichisches Musikexport-Büro in Betrieb
Mit Austrian Music Export (mica - music promotion agency GmbH) verfügt Österreich nun auch über ein Musikexportbüro. Ziel ist, als kompetenter Ansprechpartner für die Musikwirtschaft den Musikstandort Österreich im Ausland zu bewerben. Jetzt hat die kleinteilige österreichische Musikwirtschaft einen kompetenten Ansprechpartner für einen effizienten Auftritt in internationalen Märkten. Die Idee eines Musikexport-Büros kommt ursprünglich aus Frankreich. Heute unterhalten nahezu alle Mitglieder der EU vergleichbare Institutionen, die in der European Music Platform organisiert sind. Das österreichische Musikexport-Büro ist eine 100-prozentige Tochter des Vereins mica – music information center austria (www.mica.at). Zur Umsetzung seiner Ziele hat Austrian Music Export (AME) in der Verbindung von Live- und Online-Bereich folgende Instrumente entwickelt:
• Realisation und Präsentation von österreichischen Musikproduktionen
• www.manymusics.org, eine auf Zielmärkte abgestimmte Internet-Download-Plattform zur multifunktionalen Distribution und Promotion.
• Organisation und Durchführung von Festivals und Veranstaltungen.
Darüber hinaus liefert AME Informationen über Fördermöglichkeiten im Rahmen internationaler Projekte sowie Hilfestellungen bei internationalen Vertriebsmöglichkeiten und der Kontaktaufnahme zu maßgebenden Multiplikatoren in der PR- und Medienarbeit. Kontakt: Austrian Music Export, mica – music promotion agency GmbH, Stiftgasse 29, A-1070 Wien, Tel. +43-1/521 04-55, Fax +43-1/521 04-59, office [at] musicexport.at (office[at]musicexport[dot]at)
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