Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet. Mit dem Kulturinformationszentrum stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/12:
Neue Schachtel
Am 21. Januar 2006 hätte der italienische Komponist Franco Evangelisti (1926–1980) seinen 80. Geburtstag begangen. Sein bemerkenswertes Leben und Schaffen sind Anlass genug, diesen Künstler und sein Jubiläum in den Mittelpunkt des Berliner Festivals für Neue Musik UltraSchall zu stellen. Mit der Eröffnungsproduktion, dem Environment „Die Schachtel“, würdigt das „labor für musiktheater“ Berlin zugleich den 40. Jahrestag der Uraufführung dieses Werks, das zu den radikalsten Entwürfen des zeitgenössischen Musiktheaters überhaupt zählt. „Die Schachtel“, 1962/63 gemeinsam mit dem Szenographen Franco Nonnis konzipiert, ist Evangelistis Statement zum künstlerischen und politischen Wirken seiner Zeit, sein einziges Werk für das Musiktheater und zugleich eine seiner letzten Kompositionen, bevor er seine künstlerische Laufbahn zugunsten wissenschaftlicher Studien beendete. www.schachtel-berlin.de
Begegnungen mit Fernmittelost
Das „Forum Neuer Musik 2006“ im Kölner Sendesaal des DLF
Der Blick nach Asien ist heute zwingend. Wo ganze Regionen im Aufbruch sind und ein Kontinent neu an Profil gewinnt, gilt es, aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen und zu lernen, im Weltgefüge der Kulturen einander wechselseitig zu respektieren.
Diese Gedanken aufnehmend hat das Konzertwochenende des „Forum Neuer Musik 2006“ im Kölner Sendesaal des Deutschlandfunk den Charakter eines Versuchs: Vom 17. bis 19. März stehen musikalische West-Ost-Begegnungen im Zeichen der wechselseitig aktiven Beschäftigung mit dem jeweils Anderen. Interpreten aus Mitteleuropa erkunden Komponier-Sphären höchst verschiedener asiatischer Regionen und Traditionen. Komponistinnen und Komponisten aus China, Japan, Indonesien und Mittelasien sowie aus den Niederlanden und Deutschland reflektieren ihre Grenzgänge zwischen Ost und West. Westliches und Östliches durchdringen sich bereits im Eröffnungskonzert von Klarenz Barlow, der zu den heute wichtigsten Protagonisten der Computermusik gehört. In seinem Porträtkonzert wird deutlich, wie er traditionelle indische Musik erforscht und sie eigenen Werken zugrunde legt. Das Hamburger ensemble Intégrales arbeitet seit seiner Mongolei- und Iranreise mit Komponistinnen und Komponisten mittelasiatischer Länder zusammen, was sich hier erstmals dokumentiert. Das Duo Makiko Goto/Jeremias Schwarzer kombiniert die japanische Koto und die europäische Blockflöte. Eine elektroakustische Arbeit von Inge Morgenroth und eine Klangperformance von Yueyang Wang schaffen eine vielgestaltige Klang-Reise von Mittelasien bis nach Fernost. Als Abschlusskonzert erklingt schließlich ein Auftragswerk des Deutschlandfunks durch das niederländische Ensemble Gending, das zeitgenössische Auseinandersetzungen indonesischer wie niederländischer Komponisten mit dem traditionellen Instrumentarium der Gamelan-Musik bietet.
Projektideen gesucht
Für die Initiative „Fonds Experimentelles Musiktheater“ des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal) und der Kunststiftung NRW in Verbindung mit verschiedenen Bühnen in Nordrhein-Westfalen werden Projektideen gesucht. Die Projekte entstehen in Zusammenarbeit mit festen und freien Theater- und Opernhäusern Nordrhein-Westfalens. Als Mitveranstalter liefern sie die theaterproduktionstypische Infrastruktur, wie Probenmöglichkeiten, Bühnentechnik, Mitarbeit von Werkstätten, Dramaturgie und Inspizienz sowie die Einbeziehung in den Spielplan und lokale Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, zeitgenössische Musiktheater-Produktionen zu initiieren, zu erproben und zu fördern, die das Wechselverhältnis von Sprache, Musik und Theater-Raum neu befragen und experimentell erkunden. Aus dem Fonds werden Projekte finanziert, die Komposition, Text und Regie von Anbeginn miteinander verbinden. Unterlagen sind bis zum 15. Januar 2006 z. Hd. des Projektdramaturgen Thomas Witzmann einzureichen beim: NRW KULTURsekretariat, Friedrich-Engels-Allee 85, 42285 Wuppertal, Tel. 0202/563 68 03, Fax 0202/89 91 19, witzmann [at] nrw-kultur.de (witzmann[at]nrw-kultur[dot]de), www.nrw-kultur.de
Pilotphase Pop hat begonnen
Mit dem Start einer Pilotphase für sechs neue Kategorien aus dem Bereich der Popmusik schließt „Jugend musiziert“ eine Lücke im Wettbewerbsangebot. Im Rahmen dieser Pilotphase werden in vier Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen, zusätzlich zu den „klassischen“ Instrumental- und Vokalkategorien Solowettbewerbe für popmusiktypische Instrumente angeboten. Die neuen Solokategorien sind Keyboard, E-Gitarre/E-Bass, Drums, Pop-Gesang und DJ-ing. In den „klassischen“ Instrumental- und Vokalkategorien des diesjährigen Wettbewerbs werden die Solo-Kategorien Blasinstrumente, Zupfinstrumente, Orgel und Musical und die Gruppen-Kategorien Duo: Klavier und ein Streichinstrument, Duo Kunstlied: Singstimme und Klavier, Schlagzeug-Ensemble, Klavier vierhändig und „Besondere Ensembles“ mit Werken der Klassik, Romantik und klassischen Moderne angeboten. „Jugend musiziert“ ist offen für Schüler, Auszubildende, junge Berufstätige und Studierende, die nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen.
Erster deutscher Klavierwettbewerb für Amateure
Der „1. Internationale Klavierwettbewerb für Amateure“ feiert im September 2006 in Berlin Premiere. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die älter als 35 Jahre sind und ihren Lebensunterhalt nicht mit Klavierspielen bestreiten. Die Jury wählt die Kandidaten aufgrund von eingesandten CDs aus. Den Vorsitz der Jury übernimmt Elmar Weingarten. Für die Laureaten gibt es Geld und Sachpreise sowie Auftrittsmöglichkeiten. Die Teilnahmegebühr beträgt pro Teilnehmer 100 Euro. Sie muss zusammen mit der Anmeldung am 1. März 2006 entrichtet werden. Erfolgt keine Wettbewerbszulassung wird sie bis auf 30 Euro erstattet.
Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen sind zu beziehen über info [at] ipac-berlin.com (info[at]ipac-berlin[dot]com) und www.ipac-berlin.com
Neue Reihe in Hamburg
Das ensemble Intégrales, 1993 in Hamburg gegründet, wird ab der Saison 2005/2006 eine Konzertreihe unter dem Titel „The link to today’s music“ in der neuen „opera stabile“ in Kooperation mit der Hamburgischen Staatsoper durchführen. Darüberhinaus bietet das Ensemble zwei Kompositionsworkshops für Schüler an: Musikleistungskurse zweier Hamburger Gymnasien bekommen Kompositionsaufträge zu bestimmten Themen. Die Konzertreihe beginnt am Mittwoch,14. Dezember 2005. Folgetermine 2006 sind Mittwoch, 1. Februar, Donnerstag, 6. April, und Mittwoch, 17. Mai 2006.
Kaufmann bis 2013
Der Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Essen GmbH hat der Vertragsverlängerung mit dem Intendanten der Philharmonie Essen, Michael Kaufmann, bis zum 31. Juli 2013 mehrheitlich zugestimmt. Über das Projekt Philharmonie Essen hatte die nmz in einer Artikelreihe ausführlich berichtet: vom ersten Aushub der Baugrube bis zur Bilanz der ersten Spielzeit (siehe nmz 11/05 und )
musica-viva-Preisträger
Zum vierten Mal wurden die BMW Kompositionspreise der musica viva vergeben, dieses Jahr ohne einen 1. Preis. Ein 2. Preis, dotiert mit 7.500 Euro wird vergeben an die in Berlin lebende Koreanerin Jin-Ah Ahn (1969) für Ihr Stück „Yodong“ für großes Orchester. Der 3. Preis, dotiert mit je 5.000 Euro, wird zweimal vergeben: einmal an den Dresdner Carsten Hennig (1967) für das Stück „Massen“ für großes Orchester sowie an den Schweizer Michael Pelzel (1978) für sein Stück „…méandre inondé...“ für Solo-Klarinette und Orchester. Ein Förderpreis mit 2.500 Euro geht an den 1978 in Zypern geborenen und in Salzburg lebenden Marios Joannou Elia für sein Stück „Strophes“ für elf Stimmen und sechs Spieler.