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Das MKO mit seinem Dirigenten Alexander Liebreich. Foto: Marek Vogel
Das MKO mit seinem Dirigenten Alexander Liebreich. Foto: Marek Vogel
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Nachtmusik der Moderne 2011/12: Zeitgenössische Komponistenporträts mit dem Münchener Kammerorchester

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Die Porträtreihe des Münchener Kammerorchesters, die in dieser Saison mit dem Komponistenporträt des Ungarn Sándor Veress ihre 25. Ausgabe erlebt, ist kein Ort für aufsehenerregende Uraufführungen. Aber mit dem Konzept, neben Klassikern der Moderne immer auch mindestens einen lebenden Komponisten zu porträtieren, bietet das von Alexander Liebreich geführte Orchester dem Konzertbesucher der Reihe ein besonderes Feature: Im Einführungsgespräch zwischen Liebreich und dem porträtierten Komponisten sitzt nicht selten der Protagonist selbst und spricht mit dem Dirigenten über seine musikalischen Gedanken und Vorstellungen.

Spannend ist in dieser Hinsicht, dass das Nachtmusik-Programm dieser Saison gleich zwei dieser Zeitgenossen aufbietet, die sich für das Gespräch im Auditorium der Pinakothek der Moderne angesagt haben. Der polnische Komponist Krzsysztof Penderecki und der Schweizer Beat Furrer. In das Porträt des 1992 verstorbenen Veress wird der Musikwissenschaftler und Autor Jürg Stenzl einführen.

Sándor Veress (1907–1992) gilt für die Moderne in Ungarn als Bindeglied zwischen der wegbereitenden Generation um Kodály und Bartók und der Nachkriegsgeneration um Ligeti und Kurtág – die beiden letzteren unterrichtete Veress noch in Budapest. Später als Exilant in der Schweiz sollte er dann prägend auf Schweizer Komponisten wie Heinz Holliger einwirken. Neben einigen Werken für Streicher wird in der Pinakothek die „Hommage à Paul Klee“, Fantasien für zwei Klaviere und Streicher, mit Yaara Tal und Andreas Groethuysen als Solisten am Piano erklingen.

Der Gegensatz zwischen kleineren kammermusikalischen Besetzungen mit Stimme auf der einen Seite und dem Klang des Streichorchesters auf der anderen Seite, wird den Beat Furrer (geb. 1954) gewidmeten Abend bestimmen. Liebreich und das MKO führen mit dem Programm die Zusammenarbeit mit Furrer fort, die beim Münchner Crossover-Festival „Jazzlines“ im Frühjahr 2011 begonnen hat. Damals stand Furrer am Pult und auch die Solistin der Nachtmusik, die norwegische Sopranistin Tora Augestad, war bei diesem Konzert bereits mit dabei.

Das letzte Porträtkonzert der Saison stellt Krzysztof Penderecki (geb. 1933) in den Mittelpunkt. Der Pole gehört zu den am häufigsten aufgeführten Komponisten der Gegenwart und hat mit seiner Musik eine für einen zeitgenössischen Komponisten ungewöhnlich breite Öffentlichkeit erreicht. Auch in Hollywoodfilmen wie „Der Exorzist“ (1973) und „Shining“ (1980) wurde seine Musik verwendet. In der Pinakothek wird das MKO zwei Penderecki-Werke (Serenade für Streichorchester, 1996/97; „Ciaconna in memoria Giovanni Paolo II“ aus dem Polnischen Requiem) spielen, bevor es dem Chor des Bayerischen Rundfunks Platz machen wird. Der Rundfunkchor ist bereits zum vierten Mal Gast bei der Nachtmusik und pflegt mit dem Komponisten Penderecki seit längerem eine enge künstlerische Verbundenheit. Das Ensemble wird A-Capella-Teile aus dem „Stabat Mater“ und dem „Polnischen Requiem“ singen.

Termine Nachtmusik der Moderne 2011/12:

Komponistenporträt XXV: Sándor Veress (1907–1992)
Samstag, 22.10.2011, 22.00 Uhr, München, Pinakothek der Moderne
Yaara Tal, Klavier
Andreas Groethuysen, Klavier
Alexander Liebreich, Dirigent

Komponistenporträt XXVI: Beat Furrer (* 1954)
Samstag, 04.02.2012, 22.00 Uhr, München, Pinakothek der Moderne
Tora Augestad, Sopran
Alexander Liebreich, Dirigent

Komponistenporträt XXVII: Krzysztof Penderecki (* 1933)
Samstag, 16.06.2012, 22.00 Uhr, München, Pinakothek der Moderne
Chor des Bayerischen Rundfunks
Alexander Liebreich, Dirigent

Die Einführungsgespräche beginnen jeweils um 21 Uhr im Ernst-von-Siemens-Auditorium der Pinakothek der Moderne.

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