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Launig kommentierte Henle-Geschäftsführer Wolf-Dieter Seiffert (Foto: Koch) die Veröffentlichung des neuen, zweibändigen Beethoven-Werkverzeichnisses wie die Geburt von Zwillingen.
Launig kommentierte Henle-Geschäftsführer Wolf-Dieter Seiffert (Foto: Koch) die Veröffentlichung des neuen, zweibändigen Beethoven-Werkverzeichnisses wie die Geburt von Zwillingen.
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Schwergewichtige Zwillingsgeburt

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In München wurde das neue Beethoven-Werkverzeichnis vorgestellt
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Mit einem Festakt in der Bayerischen Staatsbibliothek ist das neue thematisch-bibliographische Verzeichnis der Werke Ludwig van Beethovens präsentiert worden. Der G. Henle Verlag legt damit das neue Referenzwerk in Sachen Beethoven-Forschung vor. Die Eltern wohlauf, aber geschwächt: Launig kommentierte Henle-Geschäftsführer Wolf-Dieter Seiffert (Foto: Koch) die Veröffentlichung des neuen, zweibändigen Beethoven-Werkverzeichnisses wie die Geburt von Zwillingen. Gleichzeitig erinnerte er an die besondere Beziehung, die das Verlagshaus seit der Veröffentlichung des Verzeichnisses von Georg Kinsky und Hans Halm vor fast 60 Jahren mit der Beethoven-Forschung verbindet. Aus dieser his-torischen Verbundenheit ist es wohl zu erklären, dass das neue Opus als „revidierte und wesentlich erweiterte Neuausgabe“ des Kinsky/Halm bezeichnet wird, obwohl es im Grunde ein völlig neues Grundlagenwerk darstellt.

Norbert Gertsch, Programmleiter bei Henle und Mitherausgeber, skizzierte in seinem Vortrag einige Wegmarken der Beethoven-Forschung, die seit 1955, dem Erscheinungsjahr des Kinsky/Halm, das Bild des Komponisten nachhaltig verändert und die Kenntnis über die Werke und deren Entstehung grundlegend erweitert haben. Dazu zählt die Skizzenforschung, die Enttarnung des selbsternannten Nachlassverwalters Anton Schindler als Manipulator und Fälscher und die Neubewertung von britischen Notendrucken als von Beethoven autorisierte Erstausgaben.

All dies sowie die Erkenntnisse der Gesamtausgabe der Werke und Briefe ist nun ins neue Verzeichnis eingeflossen, das unter anderem um 23 Werke ohne Opuszahl und 23 bedeutende unvollendete Werke, die Kompositionsstudien und Pläne zu Opern und Oratorien erweitert wurde. Umfangreiche Register und Übersichten versprechen einen komfortablen Zugriff auf die Erkenntnisse, von denen man sich in einer ausführlichen Leseprobe im Netz ein Bild machen kann: www.henle.de/beethoven-werkverzeichnis.
Ihren besonderen Reiz verdankte die Präsentation im Fürstensaal der Bay-erischen Staatsbibliothek zum einen dem ausgezeichneten Vortrag des Trio Gaon mit Beethovens Opus 1, Nr. 1 sowie schottischen und walisischen Liedern mit der Sopranistin Jaewon Yun. Zum anderen war mit Kurt Dorfmüller als Mitherausgeber ein Doyen der Beethoven-Forschung anwesend, der als Verfasser des bescheiden als „Beiträge zur Beethoven-Bibliographie“ titulierten, Kinsky/Halm maßgeblich ergänzenden Grundlagenwerks von 1979 die Brücke über 60 Jahre Beethoven-Forschung verkörpert.

„Die vorliegende Neuausgabe des Beethoven-Werkverzeichnisses wird vermutlich die letzte sein, die in Druck erscheint. Die Zukunft einer solchen Sammlung und Aufbereitung von Informationen liegt im digitalen Medium.“ Wenn man diese Sätze am Ende des Vorworts liest, kommt Wehmut auf. Gut, dass man in diesem Werkverzeichnis noch ganz handgreiflich wird stöbern können, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld oder eine gut sortierte Bibliothek in der Nähe…

Ludwig van Beethoven. Thematisch-bibliographisches Werkverzeichnis
Herausgeber: Kurt Dorfmüller, Norbert Gertsch, Julia Ronge
Bearbeiter: Gertraut Haberkamp,
Beethoven-Haus, Bonn
Revidierte und wesentlich erweiterte Neuausgabe des Werkverzeichnisses von Georg Kinsky und Hans Halm, 2 Bände, 1996 Seiten, Leinen, Lesebändchen
Subskriptionspreis bis 31.12.2014: € 435,–; Preis ab 01.01.2015: € 495,–
Bestell-Nr. HN 2207 • ISBN 978-3-87328-153-0 • ISMN M-2018-2207-5

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