Hauptbild
Das Fauré Quartett bei der YEAH! Gala.  Foto: Mark Bollhorst
Das Fauré Quartett bei der YEAH! Gala. Foto: Mark Bollhorst
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Sechs Musikvermittlungsproduktionen als „europäische Vordenker“ ausgezeichnet: Abschluss des YEAH! Festivals 2013

Autor
Publikationsdatum
Body

Am Samstagabend ging das YEAH! Festival in Osnabrück mit einer festlichen Gala zur Verleihung des Young EARopean Award zu Ende. 136 Bewerber aus 21 Nationen reichten ihre Projekte ein, 15 wurden von einer internationale Jury nominiert und präsentiert. Sechs Produktionen aus den Ländern Luxemburg, Belgien, Portugal, Deutschland und Schweden wurden mit dem europäischen Preis für innovative Musikprojekte ausgezeichnet. Auf der Bühne im Schloss Osnabrück wurde ihnen das Preisgeld von insgesamt 40.000 Euro und die YEAH! Trophäe überreicht, die eigens vom Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb geschaffen wurde.

In der Kategorie „Performance“ wurden dieses Jahr vier Produktionen ausgezeichnet. Die perkussive Bühnenshow Drumblebee von Quatuor Beat und der Philharmonie Luxemburg in Zusammenarbeit mit der Kölner Philharmonie, dem Luzern Festival und den Grazer Spielstätten überzeugte die Jury unter dem Aspekt der herausragenden künstlerischen Qualität. Im Hinblick auf das beste Konzept wurde dem Projekt Come in! von den Göteborger Sinfonikern der Award überreicht. Come in! lädt Kinder vor dem Konzerterlebnis zur musikalischen Begegnung mit den Künstlern in Wohnwägen vor dem Konzerthaus ein.

Der YEAH! Award für das innovativste Projekt ging an Concerts for Babies von Musicalmente aus Portugal. Listen to the Silence – a Journey with John Cage der belgischen Zonzo Compagnie gewann den YEAH! Award für den besten kreativen Prozess. In der Kategorie „Process“ konnten sich zwei nominierte Produktionen über einen Preis freuen: das Projekt Notations des Klavierfestivals Ruhr, in dem unterschiedliche Altersgruppen sich kompositorisch mit Pierre Boulez‘ Werk „Notations“ auseinandersetzen und Feel the Music des Mahler Chamber Orchestra, ein Musikerfahrungsprojekt für taube und schwerhörige Kinder.

Sie sind die modernen Rattenfänger von Hameln: Musikvermittler locken junges Publikum in ihre Veranstaltungen und wollen sie zu Musikgenuss verführen, im eigenen Auftrag oder im Auftrag von Konzerthäusern, Orchestern und Theatern. Ihre Motive sind eigennützig, aber deshalb nicht weniger ehrenwert, denn das Publikum droht zu überaltern, und die Konkurrenz mit anderen Freizeitmärkten wird immer größer. Stand zu Beginn dieses jungen Berufsbildes Musikvermittler, angesiedelt zwischen Pädagoge und Künstler, noch das Werk, insbesondere das aus der so genannten Classical Music, im Mittelpunkt, so haben sich die Inhalte inzwischen explosionsartig erweitert. Vermittelt wird Neue Musik an jüngere Menschen, Pop an ältere Klassikhörer, vermittelt wird Musik an Babies, Immigranten, Menschen mit Handicap oder sozialen Deprivationen. Der Markt ist riesig, die Player sind zahlreich und international. Das YEAH! Festival hat es sich zur Aufgabe gemacht, den State of the Art im Feld der Musikvermittlung abzubilden  und zur Diskussion zu stellen. Es fand seit 2011 nun zum zweiten Mal in Osnabrück als Stadtfestival, als Symposium und als Marktplatz für Europas Musikvermittler statt.

Höhepunkt des Festivals war auch dieses Jahr die Verleihung des Young EARopean Award, dem europäischen Preis für innovative Musikprojekte. Durch die Gala führten Lydia Grün und die Osnabrücker Schülerin Dara-Lisa Szielinski im Duo. Die junge Ko-Moderatorin war im YEAH! Casting in der Woche zuvor aus vier finalen KandidatInnen ausgewählt worden. Das renommierte Fauré Quartett hatte nicht nur die künstlerische Patronage für den Award, es spielte auch im Rahmen der Preisverleihung aus Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“. Die niedersächsische Kulturministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, Osnabrücks Bürgermeisterin Birgit Strangmann, der Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung Gerald Mertens und der Leiter der Klangkörper beim NDR Rolf Beck übergaben die Preise.

Begegnungen durch Musik über Ländergrenzen hinweg zogen sich als roter Faden durch das Festival und bestätigten die Idee des Young EARopean Award. „Osnabrück wurde in den vergangenen Tagen zum Zentrum der Völkerverständigung und konnte mit dem YEAH! Festival die kreative Energie ganz Europas bündeln.“ so Hans-Jürgen Fip, Mitglied der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück a.D. Alle 15 nominierten Projekte waren zum YEAH! Festival nach Osnabrück gereist, einige präsentierten sich in dieser Woche mit ihren Produktionen an unterschiedlichen Orten in der Friedensstadt.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!