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Brad Mehldau und Joshua Redman auf Tournee. Foto: Veranstalter
Brad Mehldau und Joshua Redman auf Tournee. Foto: Veranstalter
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„Seine Ohren sind so ‚deep‘!“ Ab heute (17.11.) auf Deutschland-Tour: Brad Mehldau und Joshua Redman

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Wenn der Saxophonist Joshua Redman und der Pianist Brad Mehldau bei ihren Duo-Auftritten der nächsten Tage nur so halb gut klingen und improvisieren, wie sie übereinander reden, dann darf man sich auf DAS Konzertereignis dieses Jazz-Herbstes freuen.

Redman etwa hat im Vorfeld der Tournee gesagt, es gebe für ihn nichts Besseres als mit Brad Mehldau zu spielen: „Ich weiß nicht, ob ich jemals mit einem anderen Musiker gespielt habe, der Musik so hört und fühlt wie er. Seine Ohren sind so ‚deep‘! Er hört alles, was gespielt wird und seine Instinkte sind frappierend. Er weiß und fühlt in jedem Moment die genau richtige Sache, die es zu spielen gilt."
Mehldau wiederum hat das Quartett von Joshua Redman, mit dem Mitte der 90er Jahre auch seine Karriere begann, einmal die „bereicherndste Band“ genannt, an der er mitgewirkt habe. Große Worte für jemanden, der auch schon für Saxophon-Legenden wie Wayne Shorter, Lee Konitz, Charles Lloyd und Michael Brecker in die Tasten gegriffen hat.

Nach fast 15 Jahren, in denen beide Musiker getrennte Wege gingen - Mehldau mit seinem Trio, als angesagter Sideman, als großartiger Solo-Rhapsode und in Duett-Begegnungen mit Pat Metheny bis Renée Fleming; Redman mit seiner „Elastic Band“, klavierlosen Trio-Besetzungen und dem neuen „James Farm“-Projekt -, knüpften beide im vergangenen Jahr wieder an ihre gemeinsamen Anfangsjahre an. Auf „Highway Rider“ (Warner/Nonesuch), einem akustischen Road-Movie, in dem sich Mehldaus Klassik-Ambitionen mit Drum ‚n‘ Bass-Rhythmen und Jazzimprovisationen zu einer Suite verknüpfen, machte Mehldau den Saxophonisten zu seinem Protagonisten. So gesehen ist der „Highway Rider“ im Ansatz auch das Duo-Album, das die beiden noch gar nicht aufgenommen haben.

Wirklich gute Songs hinterließen beim Hörer ein „Gefühl von Möglichkeit und Grenzenlosigkeit“, hat Brad Mehldau einmal gesagt. Das Gleiche darf man sich von den Duo-Auftritten der beiden in den nächsten Tagen erwarten. Rauschhaft improvisierte Cover-Versionen von Radiohead-Nummern, Ausschnitte aus dem „Highway Rider“, Zwiegespräche über Charlie Parker-Nummern, dazwischen ein lyrisch kontemplativer Jazz-Standard oder vielleicht sogar etwas von Brahms, den Mehldau in liebevoller Verehrung gern „Johnny“ nennt: All das ist möglich, wenn diese beiden Ausnahme-Musiker bei ihrer Deutschland-Tournee zwischen München und Hamburg aufeinander treffen.

Joshua Redman & Brad Mehldau Duo:

17.11.11. München (Kongresshalle)
18.11.11 Berlin (Kammermusiksaal)  
19.11.11 Gütersloh (Theater)
22.11.11 Bremen (Glocke)
23.11.11 Düsseldorf (Tonhalle)
24.11.11 Frankfurt (Alte Oper)
25.11.11 Dortmund (Konzerthaus)
27.11.11 Hamburg (Laeiszhalle)

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