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Strahlender Himmel über Stuttgart und dem Orchester. Foto: Susanne van Loon
Die erste Saison: Himmel über Stuttgarter Baustellen. Foto: Susanne van Loon
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Sinfonieorchester 21 – Das SWR Symphonieorchester stellt seine erste Spielzeit vor

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Stuttgart 2016 ist eine Baustelle. Fährt man vom Hauptbahnhof in Richtung SWR-Hochhaus, dann kommt es einem vor, als sei die ganze Stadt aufgegraben. Das Bild der Baustelle ließ einen aber auch beim Besuch der heutigen SWR Pressekonferenz nie ganz los. Die Orchestermanager Johannes Bultmann, Felix Fischer und Reinhard Oechsler stellten die erste Spielzeit des SWR Symphonieorchesters vor, das am 22. September sein erstes Konzert mit Werken von Kaija Saariaho, Gustav Mahler, Peter Eötvös und Béla Bartok gibt – in Stuttgart, dem Standort des Klangkörpers.

Mit Beginn der neuen Saison vereint der SWR den zentralen Teil seines Klassikengagements unter der Dachmarke SWR Classic mit ihren acht Marken: SWR Symphonieorchester, SWR Vokalensemble, SWR Big Band, SWR Experimentalstudio, SWR Donaueschinger Musiktage, SWR Schwetzinger Festspiele, SWR-Musikvermittlung und dem Online Portal SWRClassic.de. Ein umfangreiches Programmheft wurde von den anwesenden Musikmanagern beinahe zwei Stunden durchdekliniert und man ist beeindruckt, aber auch irritiert: Tatsächlich hat das neue Orchester so viele Aufgabengebiete, Konzerte und Gastspiele wie vorher zwei Orchester zusammen. Beruhigend war dagegen: Die internationalen Solisten sind dem neuen Orchester treu geblieben – sofern man einem noch nicht existierenden Klangkörper treu sein kann – und die SWR2 Redaktion hat zusammen mit den Orchestermanagern seit der letzten Pressekonferenz im Sommer 2015 noch manchen dramaturgischen Feinschliff am Programm geleistet. Die Saison 16/17 muss sich künstlerisch nicht verstecken und weckt hohe Erwartungen.

Doch auch die SWR Classic-Baustellen sollen nicht verschwiegen werden: Die neue Web-Präsenz besteht derzeit noch aus einem simplen digitalen Ticket- und Abo-Schalter; zwei ARTE TV-Konzerte, 16 noch zu produzierende Videostreams, davon zwei in Koproduktion mit ARTE wurden aber bereits für 16/17 annonciert. Geplant sind weiter 20 Liveübertragungen und 15 SWR2 Konzertmitschnitte. Das SWR Symphonieorchester bestreitet seine erste Spielzeit noch mit einem komfortablen Personalstand von 175 Musikern. Das Ziel ist bekanntermaßen ein Personalstand von 119 Musikern bis in fünf Jahren.

Während auf der Pressekonferenz der Slogan „Die erste Saison“ prangte, feiert der SWR in diesen Tagen das 70-jährige Jubiläum seiner ehemaligen Orchester sowohl im linearen Programm als auch live. Das Radiosinfonieorchester Stuttgart und das Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sind fast gleich alt. Im Rahmen der Neuorganisation der deutschen Radiolandschaft nach dem Krieg wurden beide Orchester 1946 gegründet. Vom 5. bis 8. Mai 2016 findet zum Abschied im Freiburger Konzerthaus noch das Festival „70 Jahre SWR Sinfonieorchester“ statt.

Was das neue, fusionierte SWR Symphonieorchester im Jahr 2021 im Wettbewerb der großen Player darstellen wird, welches Profil es bis dahin besitzt, wo es seine Heimat gefunden hat und vor allem auch welchen Chefdirigenten, das blieb heute alles noch im Bereich der Spekulation. Zu den Fakten der kommenden Saison: 91 Orchesterkonzerte, 15 Kammerkonzerte, 13 Uraufführungen, 175 Musiker, 24 Dirigenten und 33 Solisten und kein Chefdirigent machen die Vielfalt des neuen Ensembles aus. Hauptspielorte sind Stuttgart, Freiburg und Mannheim. Die künstlerisch-musikalische Ausrichtung des SWR Symphonieorchesters ist weiterhin an der Avantgarde orientiert. Man will seine Kompetenz hier nicht verspielen. Das Orchester hat in seiner 1. Saison 13 Uraufführungen im Programm, die meisten davon bei den Donaueschinger Musiktagen, die vom SWR Symphonieorchester in der Nachfolge des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg jeweils mit einem Eröffnungs- als auch mit einem Abschlusskonzert bespielt werden. Weiter ist man mit Uraufführungen beim Heidelberger Frühling zu Gast, bei den Acht Brücken Köln und bei der Konzertreihe SWR Jetztmusik, die die Reihe attacca ablösen wird.

Mit dem Engagement von Gastdirigenten wie Philippe Herreweghe und Konrad Junghänel will man auch der historisch informierten Aufführungspraxis treu bleiben, wie sie vom Stuttgarter Radiosinfonieorchester gepflegt wurde. Die Liste der Dirigenten ist beeindruckend, angefangen bei Peter Eötvös über Hans-Christoph Rademann, Christoph Eschenbach, David Zinman, Peter Rundel, David Afkham, Ingo Metzmacher, Cornelius Meister und anderen. Sie zeigt, dass große Künstler Vertrauen ins SWR Symphonieorchester setzen. Das ist auch gut so, denn das neu fusionierte Orchester steht für ein großes musikalisches Erbe.

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