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Teamgeist und kollegialer Erfahrungsaustausch

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Erste Zwischenbilanz des QsM-Qualitätsmanagement-Projekts
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Am 19. und 20. Juni fand im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn eine Begegnung der höheren Art statt: Die Qualitätsteams der neun Musikschulen, die seit Januar „das QsM“, das „Qualitätssystem Musikschule“ des VdM erproben, kamen erstmals zu einer gemeinsamen Tagung zusammen. Nachdem man in Gruppen zu je drei Musikschulen erste Termine wahrgenommen und eine Menge Arbeit zu Hause geleistet hatte, knisterte bei dem Treffen in Bonn die Energie, die das QsM als systematische Anleitung zu Selbstevaluation und gezieltem Verbesserungshandeln allerorten mobilisiert.

Dieser „spirit of new enterprise“ äußerte sich in der voll auf die Sache konzentrierten, euphorischen Arbeitsatmosphäre. Er machte sich darüber hinaus an der Kollegialität fest, mit der sich die Leitungsteams der Musikschulen aus Aschaffenburg, Bergisch Gladbach, Erding, Essen, Monheim, Schwerin, Uecker-Randow, Unterhaching und Wittenberg als eine zu allem entschlossene Projektgemeinschaft einbrachten. „QsM hat uns im Leitungsbereich der Musikschule eine ganz neue Arbeitsweise aufgedrängt“, erklärt dies Volker Ahmels, Direktor des Konservatoriums Schwerin. „Die Kommunikation über Schwachpunkte, Mängel und auch Fehler kommt ohne Vorwürfe und Überheblichkeiten aus.“ Klar, dass man die Kraft lieber kreativ in Verbesserungsideen investiert.

Und die wurden in Bonn reihenweise vorgestellt. Die Zeit reichte freilich nur, dass jede Musikschule eines ihrer geplanten oder in Angriff genommenen Verbesserungs-Projekte ausführlicher präsentierte:

Da war hier ein Leitbild von Grund auf entwickelt, dort ein vorhandenes anhand der QsM-Methodik überprüft worden. In Essen hatte man einen EDV-gestützten Ziele- und Maßnahmenkatalog programmiert und mit den Ergebnissen der QsM-Arbeit gefüttert. „Das reicht für fünf Jahre klar strukturierter Arbeit“, reibt sich Dr. Christian de Witt von der Folkwang Musikschule die Hände.

Da wurde ein attraktives Mitarbeiterhandbuch erarbeitet, dort eine Info- und Organisationsmappe oder hier ein persönlicher Organisationsplan für Lehrkräfte, um die Verwaltungsvorgänge und auch die Zielstrukturierung der Unterrichtsarbeit übersichtlicher zu machen. Hier kümmerte man sich um die Reaktivierung von Elternbeirat und Förderverein, dort investierte man zusätzlich in Erstellung und Auswertung einer Schülerbefragung. „Unsere Attraktivität in einem problematischen Musikschulbezirk konnten wir durch einen sehr präzise geplanten Umzug unserer Außenstelle erhöhen, das ist schon jetzt spürbar“, freut sich Susanne Himmelheber mit ihrem Team aus Bergisch Gladbach.

Wissen, dass man das Richtige tun wird – so könnte man die Motivation beschreiben, die das Qualitätshandeln nach QsM auslöst.

„Dabei“, und dies betont Bernhard Leopoldt, Studienleiter bei der das Projekt methodisch begleitenden Frey-Akademie Mainz, immer wieder, „kommt es nicht darauf an, Punkte für das EFQM-Modell zu sammeln, sondern in zahlreichen großen und kleinen individuellen Entscheidungen das genau Passende für die Musikschule zu tun“. Auch in einer leidenschaftlich um eine gemeinsame Lösung bemühten Diskussion über die arbeitsaufwändige Bewältigung der Ergebnis-Kriterien des QsM bewährte sich die neue kollegiale Fehler-Kultur: Keiner hatte Recht oder Unrecht, man suchte den wirklich praktikablen Weg und fand ihn eine Handbreit neben dem zuvor eingeschlagenen.

Das Credo, an welches zu gemahnen Projektleiter und Vorstandsmitglied Burkard Fleckenstein nie müde wird, ist inzwischen verinnerlicht: „QsM ist für die Musikschule da, nicht umgekehrt.“ Bayerisch formuliert es Wolfgang Greth aus Unterhaching: „Viel Arbeit macht’s schon, aber auch höllischen Spaß“.

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