Köln: gamescom und Sucht – Kassel: documenta und AfD – Berlin: Wahlkampf und Pampers – Berlin: Süßliche Kulturförderung. Theo Geißlers Möhrensalat ist angerichtet. 100 Prozent ideologisch abbaubar.
Köln: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) nutzte die Spielemesse gamescom für eine Aufklärungsaktion: Laut einer aktuellen Studie zeigen 5,8 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ein gestörtes Internet- und Computerspielverhalten. Die Kontrolle der Spielzeiten fällt dieser Gruppe sehr schwer. Bei einem Entzug reagieren sie aggressiv, ziehen sich aus dem Alltag zurück oder werden depressiv. Andererseits bleiben 30 Prozent dieser Altersgruppe dank Koma-Saufens und Crystal-Meth-Konsums vor dieser Sucht geschützt.
Kassel: Nach heftiger Kritik ist die umstrittene Performance „Auschwitz on the Beach“ zur documenta in ihrer bisherigen Form abgesagt worden. Nach eigenen Angaben hatte Franco Berardi den Namen „Auschwitz on the Beach“ gewählt, um sich kritisch mit der europäischen Migrationspolitik auseinanderzusetzen. So hatte es im offiziellen Begleittext der documenta unter anderem geheißen, Europa errichte Konzentrationslager und bezahle die „Gauleiter in der Türkei, Libyen und Ägypten dafür, die Drecksarbeit entlang der Küsten des Mittelmeeres zu erledigen“. Ausschlaggebend für die Absetzung aber war die Androhung der AfD, wegen Urheberrechtsverletzung – Übernahme weiter Passagen ihres Wahlprogrammes – vor den Kadi zu ziehen.
Berlin: Die Werbestrategen von CDU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen haben offenbar ihren Job verfehlt. Keine der Parteien wird es mit den aktuellen Plakaten schaffen, unentschlossene Wähler kurz vor der Bundestagswahl auf die eigene Seite zu ziehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Markenagentur Brown Pepper und des Marktforschungsunternehmens Pampers. „Im Kampf um Wechselwähler kann nur eine Partei den klaren Sieg für sich verbuchen“, erklärt Knut Spökenkieker, Leiter der strategischen Beratung bei Brown Pepper – die AfD: „Sie trifft mit ihren bildlich klaren Aufforderungen zur Schwangerschaft für deutsche Frauen mitten ins Herz des Volkes.“
Berlin: Brandenburg und Berlin haben im vergangenen Jahr mit 32 Millionen Euro Filme, Serien und Games gefördert. Wie die gemeinsame Förderanstalt der beiden Länder mitteilte, wurden dadurch Ausgaben von mehr als 150 Millionen Euro angeschoben. Dies sei eine Steigerung um 15 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, hieß es. Zu den Vorzeigeprojekten gehört der vierte „Bibi und Tina“-Film von Regisseur Detlev Buck, der mit der Fortsetzung des Mädchen-Pferde-Abenteuers nach Brandenburg zurückkehrte. Einen Sonderpreis erhielt dieser Streifen wegen seiner herrlich süßlichen Ausstrahlung von der Firma Nordzucker. (thg)