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Vision Venezuela

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Der revolutionsromantische Blick aus Europa nach Lateinamerika ist nichts Neues. Die 68er-Generation erhob die Sozialrevolutionäre Che Guevara und Fidel Castro zu Idolen. Sogar europäische Kirchenmänner schauten neidvoll auf die populäre Theologie der Befreiung, die im katholisch geprägten Lateinamerika für volle Kirchen sorgte.

Der revolutionsromantische Blick aus Europa nach Lateinamerika ist nichts Neues. Die 68er-Generation erhob die Sozialrevolutionäre Che Guevara und Fidel Castro zu Idolen. Sogar europäische Kirchenmänner schauten neidvoll auf die populäre Theologie der Befreiung, die im katholisch geprägten Lateinamerika für volle Kirchen sorgte. Noch in den 70er- und 80er-Jahren faszinierte zum Beispiel die „Pädagogik der Unterdrückten“ des Brasilianers Paolo Freire manchen Sozialwissenschaftler und Hauptschullehrer. Analog zu Freires Alphabetisierungskampagnen gelang dem Vater der venezolanischen Jugendorchesterbewegung, José Antonio Abreu, in den vergangenen 25 Jahren eine „Musikalisierungskampagne“, die ohne Vorbild ist. Abreus Ansatz ist freilich nur in Teilen übertragbar auf die Verhältnisse im „Musikland Deutschland“. Doch der Faszination der Venezuelaner kann man sich nicht entziehen: Inzwischen übernahmen sogar die Berliner Philharmoniker die Patenschaft über das Orchester. Auch die zweite Konzertreise der „Jungen Philharmonie Venezuela“ durch Deutschland und Österreich, wieder veranstaltet von der Jeunesses Musicales (Seite 27), brachte neben beeindruckenden Aufführungen zahlreiche Anregungen für den deutschen Jugendkonzertbetrieb. ak

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