„Zur Expertenanhörung der Enquete-Kommission Digitalisierung wurden keine Urheber eingeladen,“ beklagt der Deutsche Musikrat, da die heutige öffentliche Expertenanhörung Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ im Bundestag stattfindet. Ja, aber warum? Vielleicht hilft ein Blick in die Thematik des heutigen Themenschwerpunktes. Er ist vor allem rechtlicher und ökonomischer Art. Es sind ja auch keine Nutzer oder Verwerter eingeladen. Oder eben allesamt, nur mittelbar.
Dagegen ist Christian Höppner sehr froh, Generalsekretär des Deutschen Musikrates, dass „sich Staatsminister Bernd Neumann mit seinem Positionspapier ‚Ohne Urheber keine Kulturelle Vielfalt’ im Namen der Bundesregierung deutlich für diesen zentralen Punkt in der Diskussion engagiert.“
Er ergänzt: „Sollte die Arbeit der Enquete-Kommission ‚Internet und digitale Gesellschaft’ weiterhin so einseitig auf die Verbraucherinteressen ausgerichtet bleiben, ist der Misserfolg vorprogrammiert, weil ihr der gesamtgesellschaftliche Blick fehlt. Deshalb appelliere ich an die Kommissionsmitglieder, wenigstens durch die Themenfestsetzung und die Einladung von Urhebern als Sachverständige, der fundamentalen Bedeutung des Schutzes und der Weiterentwicklung geistigen Schaffens gerecht zu werden.“
Und da muss man fragen, wo diese Betriebsblindheit herstammt, den Blick „gesamtgesellschaftlich“ schweifen zu lassen, um mit dem sehr eingeengten Begriff von Kreativität zu enden: „Denn ohne Urheber keine Kreativität und ohne Kreativität keine Kulturelle Vielfalt.“
Und zuletzt: Thema ist heute der Urheber nur mittelbar. Im Zentrum steht das Urheberrecht - was auch erklärt, dass zahlreiche Vertreter aus der Rechtswissenschaft geladen wurden.