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Éliane Radigue. Foto: Eleonore Huisse/MaerzMusik
Éliane Radigue. Foto: Eleonore Huisse/MaerzMusik
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Zehn Tage, zehn Orte

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MaerzMusik feiert den 90. Geburtstag von Éliane Radigue
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Am 24. Januar 2022 feiert die französische Musikpionierin Éliane Radigue ihren 90. Geburtstag. Ihr gesamtes Œuvre an elektronischen Arbeiten wird erstmalig als Live-Präsentation in einem über mehrere Tage andauernden Konzertzyklus bei MaerzMusik – Festival für Zeitfragen (18. bis 27. März) zu erleben sein. Außerdem präsentiert das Ensemble ONCEIM (Orchestre de Nouvelles Créations, Expérimentations et Improvisations Musicales) aus Paris gemeinsam mit dem Klangforum Wien Radigues Orchesterwerk „Occam Océan“.

Die Musik der französischen Komponistin Éliane Radigue (*1932) folgt seit Anfang der 1970er-Jahre dem Gedanken der allmählichen, subtilen Veränderung von statischen Klangflächen. Auf einer quasi mikroskopischen Ebene sind ihre Stücke in unaufhörlicher, aber kaum wahrnehmbarer Bewegung begriffen. Die dem Hörer zugewandte Makroebene erscheint dagegen stabil, einheitlich und unbeweglich, weil sich die unablässigen Verwandlungsprozesse nur in einer ganz zurückhaltenden Weise auf sie auswirken. Zur Entfaltung dieses Konzepts verlangen die Stücke Éliane Radigues eine hinreichend großzügig bemessene Dauer, in der sie auf den aufgeschlossenen Hörer einen meditativen Sog ausüben können.

Das Festival der Berliner Festspiele wurde von der ägyptisch-polnischen Kuratorin und Autorin Kamila Metwaly und dem künstlerischen Leiter Berno Odo Polzer entwickelt. Das zehn Tage umfassende Programm an zehn Orten in Berlin – mit dem silent green als Festivalzentrum und der Eröffnung im Gropius Bau – will die sichtbaren und unsichtbaren Beziehungen in den Fokus nehmen, die alles zusammenhalten, in der Musik und darüber hinaus. Mit Künstler*innen und Gästen wie Éliane Radigue, Benjamin Patterson, Klangforum Wien und ONCEIM präsentiert das Festival ein Programm, in dem Relationalität neu gedacht, konfiguriert und künstlerisch experimentell umgesetzt wird.

Die Festivaleröffnung mit mehr als 30 Künstler*innen und Musiker*innen lädt das Publikum ein, unter dem Dach des Gropius Bau in konzertanten Klangräumen zu wandeln, sich zu zerstreuen und wieder zusammenzufinden (18.3.). Eine Konzertreihe mit neuen Werken unter dem Titel „Interpoiesis“ initiiert und ermöglicht generationenübergreifende und intersektionale Begegnungen, zum Beispiel zwischen dem Komponisten Georges Aperghis und der Künstlerin Sofia Jernberg (20.–24.3.).

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