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24.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Viel Beifall für Bergs «Wozzeck» an Komischer Oper +++ Garmisch-Partenkirchen: Internationale Stars bei den Richard-Strauss-Tagen +++ Finsterwalde: 24 internationale Chöre beim 50. Sängerfest +++ Passau: 52. Europäische Wochen - Europäische Kultur in Kirchen, Klöstern, und Schlössern

Berlin: Viel Beifall für Bergs «Wozzeck» an Komischer Oper
Berlin (ddp-bln). Die Premiere von Alban Bergs «Wozzeck» an der Komischen Oper Berlin ist am Sonntagabend mit viel Beifall gefeiert worden. Erstmals inszenierte an dem Haus der Londoner Regisseur Richard Jones, es dirigierte der gebürtige Österreicher Manfred Honeck, Chefdirigent des Stockholmer Rundfunk-Sinfonieorchesters. Die Titelpartie sang mit starker künstlerischer Ausstrahlung der Brite Garry Magee.
Intendant Andreas Homoki teilte im Anschluss mit, dass er Jones schon für mehrere weitere Produktionen in den nächsten Jahren verpflichtet habe. Auch Honeck solle wieder eingeladen werden.
Viel Beifall erhielten weiter Gun-Brit Barkmin als Marie, Andreas Conrad als Hauptmann, Carsten Sabrowski als Doktor und Markus Schäfer als Wozzecks Freund Andres. Der 80-jährige Werner Enders war bei mehr als 50-jähriger Zugehörigkeit zur Komischen Oper in seiner 53. Premiere und 68. Produktion an diesem Hause markant in der kleinen Partie des Narren zu erleben.
Jones nimmt den Text zwar nicht immer wörtlich, zeigt bei aller Eigenwilligkeit - Ansiedlung in einer Konservenfabrik - jedoch ein schlüssiges Konzept, das die Handlung aus dem 19. Jahrhundert in Bereiche der Gegenwart weiter führt. Groß ist die Leistung der von Hagen Enke einstudierten Chöre. Es handelt sich um eine Koproduktion mit der Welsh National Opera.

Garmisch-Partenkirchen: Internationale Stars bei den Richard-Strauss-Tagen
Garmisch-Partenkirchen (ddp-bay). Die 16. Richard-Strauss-Tage in Garmisch-Partenkirchen bieten auch in diesem Jahr internationale Stars und künstlerische Höhepunkte. Wie die Veranstalter am Montag in München mitteilten, finden vom 15. bis 20. Juni Aufführungen der Oper «Ariadne auf Naxos» sowie Konzerte, Einführungen und Meisterkurse statt.
«Es war wieder unser Bemühen, große Namen, aber auch hoffnungsvolle Nachwuchstalente zu präsentieren», sagte Mitorganisator Manfred Frei. Oberstes Ziel sei es, eine «Werkstatt Richard Strauss» in Garmisch-Partenkirchen zu etablieren.
Der Höhepunkt der Festspiele, die Inszenierung von «Ariadne auf Naxos», wird von Ulf Schirmer dirigiert und ist hochkarätig besetzt. Melanie Diener singt ihre erste Ariadne. Bacchus ist mit Frank van Aken, der Musiklehrer mit Olaf Bär und die Sprechrolle des Haushofmeisters mit Alexander Pereira, dem Intendanten der Zürcher Oper, besetzt. Aufführungen sind am 18. sowie am 20. Juni.
Am 15. Juni spielen Rudolf Buchbinder und das Deutsche Streichtrio Werke von Gustav Mahler, Max Reger und Richard Strauss. Am 16. Juni gibt der Chor des Bayerischen Rundfunks ein Strauss-Chorkonzert. Am 17. Juni ist unbekannte frühe Klaviermusik von Richard Strauss zu hören. Für Kinder erzählt das Panama-Ensemble am 19. und 20. Juni «Till Eulenspiegels lustige Streiche».
In einem Orchesterkonzert am 17. Juni mit Werken von Richard Strauss, Aaron Copland und Bela Bartòk dirigiert James Levine die Münchner Philharmoniker. Solisten sind Jean-Yves Thibaudet und Martin Spangenberg. Waltraud Meier singt zum ersten Mal Lieder von Richard Strauss. Außerdem stehen Lieder von Schubert und Wagner auf dem Programm. Ihr Konzert gestaltet Meier mit dem Pianisten Joseph Breinl.

Finsterwalde: 24 internationale Chöre beim 50. Sängerfest
Finsterwalde (ddp-lbg). Das Fest ist legendär: Sieben Tage lang feiern die Finsterwalder im Jahr 1954 ihr erstes Sängerfest. Bis in die Morgenstunden wird gesungen und gelacht. Viele Mitstreiter gehen direkt vom Marktplatz zur Arbeit und von der Arbeit wieder direkt zum Marktplatz. Tausende Menschen feiern ausgelassen in der Nachkriegszeit. Fünfzig Jahre später wollen die «Sänger von Finsterwalde» an das legendäre Fest erinnern. Das diesjährige Finsterwalder Sängerfest werde etwas Besonderes, verspricht der Vorsitzende des Sängerfestvereins, Manfred Fröschke.
So konnte der Verein für das Fest am letzten Augustwochenende unter anderem das Filmorchester Babelsberg für das Eröffnungskonzert in der Trinitatiskirche gewinnen. Das Staatstheater Cottbus entsendet 120 Musiker und 80 Chorleute für ein Konzert auf der Hauptbühne. Zudem reisen 24 internationale Chöre zu dem Fest in die Niederlausitz. Sie kommen unter anderem aus Schweden und Ungarn. Hinzu kommen Blas- und Rockmusiker, Artisten und andere Künstler. Eröffnet wird das Finsterwalder Sängerfest von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).
Der Verein plant insgesamt rund 100 Veranstaltungen auf zehn Bühnen. Drei Tage lang will Finsterwalde voll und ganz seinem Namen als Sängerstadt gerecht werden. «Das Sängerfest ist wieder das größte musikalische Volksfest im Süden Brandenburgs», sagt Fröschke mit einigem Stolz. Es habe viel Kraft gekostet, das Fest wieder zu beleben. Denn nach dem legendären Sängerfest von 1954 wurde die Veranstaltung während der DDR-Zeit immer kürzer und kleiner - bis sie schließlich ganz ausfiel.
1992 riefen einige Finsterwalder jedoch den Verein Finsterwalder Sängerfest ins Leben. Seither gibt es wieder alle zwei Jahre am letzten Augustwochenende das traditionelle Chortreffen. Anders als bei anderen Treffen steht in Finsterwalde jedoch der Spaß im Vordergrund - einen Wettbewerb zwischen den Chören gibt es nicht, wie Fröschke betont.
Der Verein zählt mittlerweile 60 Mitglieder und ist nach den Worten von Fröschke der größte in der rund 20 000 Einwohner zählenden Stadt. Mit dem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 60 Euro beteiligen sich die «Sänger von Finsterwalde» an den Kosten für das Fest. Hinzu kommen Beiträge von Mitgliedern aus einem Förderverein.
Zur Finanzierung des diesjährigen Jubiläumsfestes braucht der Verein jedoch rund 125 000 Euro. Deshalb verkaufen die Mitglieder unter anderem Sticker, T-Shirts und Zollstöcke mit Sängerfestlogo. Die Stadt und ortsansässige Unternehmen helfen mit der kostenlosen Bereitstellung von Flächen, Bühnen oder Strom. Auch die Müllentsorgung wird von einer Firma kostenlos übernommen.
Rund 100 000 Besucher aus nah und fern erwartet Fröschke zum Jubiläumsfest. Etwa 3000 Sänger, Musiker und Helfer werden dafür sorgen, dass das Fest zumindest annähernd so legendär wird wie das von 1954.
Susann Fischer

Passau: 52. Europäische Wochen - Europäische Kultur in Kirchen, Klöstern, und Schlössern
Passau, 24. Mai 2004. - Für Gott und die Welt - Europäische Kultur in Kirchen, Klöstern, und Schlössern - das ist Motto und Thema der 52. Festspiele Europäische Wochen Passau. Vom 18. Juni bis zum 25. Juli findet das Dreiländer-Festival mit 64 Veranstaltungen in Ostbayern, Oberösterreich, West- und Südböhmen statt. Der Schriftsteller Reiner Kunze, der seit vielen Jahren nahe von Passau lebt, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Die Festspielbesucher können in diesem Jahr auf ganz besondere Weise erleben, wie die Vergangenheit einer kulturell ungewöhnlich reichen Region lebendig wird. Die schönsten Sakral- und Profanbauten der Dreiländerregion stehen gezielt im Mittelpunkt. Über Jahrhunderte hinweg waren sie Zentren des kulturellen Lebens, fruchtbar auch für deren wirtschaftliche Entwicklung. Durch die Veranstaltungen der Europäischen Wochen werden Kirchen, Klöster und Schlösser auf neue Weise belebt. Das Programm ist auf den jeweiligen Veranstaltungsraum abgestimmt. Geschichte kommt hier selbst zu Wort ? zum einen durch den Ort an sich, zum anderen durch die hier dargebotene Kunst, vorwiegend Musik, aus einem Zeitraum von mehr als 1000 Jahren.
Als Beispiele für die Vielfalt und die Qualität des Programms seien folgende Veranstaltungen genannt:
Am 18. Juni werden Chor und Orchester der Warschauer Philharmonie das "Credo" von Krzysztof Penderecki unter Leitung des Komponisten im Passauer Dom erklingen lassen. "Ein deutsches Requiem" von Johannes Brahms wird vom Arnold Schönberg Chor und dem Radiosymphonieorchester Wien in der Abtei Niederalteich aufgeführt, einer der bedeutendsten Benediktinerabteien im deutschsprachigen Raum (24. Juni). "Im Geiste der Stille", so lautet eine Produktion der griechischen Sängerin Anna Parlapanou und des Schauspielers Bruno Ganz, eine "weltliche Liturgie" u.a. mit Musik von Sergej Rachmaninow, Kurt Weil, Mikis Theodorakis und Arvo Pärt, die am 4. Juli in der Kirche des ehemaligen Zisterzienser- und heutigen Trappistenklosters Engelszell im oberösterreichischen Engelhartszell dargeboten wird. Am 9. Juli ist das tanztheater homunculus aus Wien mit der Uraufführung des Auftragswerks der Festspiele "Nachtherbergen - Die Psalmen Davids" in der Passauer Salvatorkirche zu Gast. Ein umfangreiches Programm wird den Festspielbesuchern auch im Rahmen der beiden sogenannten "Traumtage in Böhmen" geboten, so z.B. am 3. Juli: Für die "Tagträumer" bietet die Schola Gregoriana Pragensis gregorianische Gesänge in der Kirche St. Nikolaus von Ka?perské Hory. Der junge, international renommierte tschechische Geiger Pavel ?porcl spielt am gleichen Tag in der Kirche St. Jakob d. Ä. in Prachatice Werke für Violine solo von Johann Sebastian Bach u. a.. Auch die diesjährige Orgelnacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang im Passauer Dom, mit sechs hervorragenden Organisten aus Mittel- und Osteuropa, verspricht wieder zu einem einzigartigen Erlebnis für Freunde der Orgelmusik zu werden (23. bis 24. Juli).
Karten zu den Veranstaltungen:
Tel.: 0851/ 75 20 20 und 516 89, Fax: 0851/ 490 34 24,
e-mail: kartenzentrale [at] ew-passau.de (kartenzentrale[at]ew-passau[dot]de). http://www.ew-passau.de

Quelle: Festspiele Europäische Wochen e.V.