Dillingen (ddp). Geigen-Virtuosin Anne-Sophie Mutter wird im nächsten Jahr in Dillingen mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis ausgezeichnet. Mit dem Preis wollen Stiftungsvorstand und Kuratorium der Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung unter dem Vorsitz von Landrat Leo Schrell (Freie Wähler) und dem Augsburger Bischof Walter Mixa «die seit Jahrzehnten herausragenden künstlerischen Verdienste von Anne-Sophie Mutter und ihren beispiellosen Einsatz für die musikalische Nachwuchsförderung würdigen», wie das Landratsamt Dillingen am Montag mitteilte.
Stiftungsratschef Schrell betonte, Mutter habe durch ihr Eintreten für eine verstärkte Wertevermittlung in der Musikerziehung, ihr weltweites Ansehen als Musikerin sowie ihren vorbildlichen Einsatz für Behinderte «zu einer christlichen Völkerverständigung durch Musik und Kultur in Europa beigetragen». Der Termin der Preisverleihung steht noch nicht fest.
Die 45 Jahre alte Mutter zählt zu den derzeit bekanntesten Geigerinnen. Sie galt schon früh als «Jahrhundert-Begabung». Ihre internationale Karriere begann 1976 bei den Festspielen im schweizerischen Luzern, als sie die internationale Kritik zu Jubelstürmen hinriss. Daraufhin lud sie der Dirigent Herbert von Karajan zum Vorspielen ein und engagierte sie als Solistin zu den Salzburger Festspielen 1977. Karajan zählte seither zu ihren wichtigsten Förderern.
Mutter hat eine Stiftung gegründet, die junge Streicherinnen weltweit fördert. Sie gibt regelmäßig Benefizkonzerte, um die Arbeit an medizinischen und sozialen Problemen zu unterstützen.
Der St.-Ulrich-Preis wird seit 1993 an Personen, Initiativen und Institutionen vergeben, die sich in christlich-abendländischer Tradition für die Einheit Europas einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der frühere Bundespräsident Roman Herzog, die Publizistin Marion Gräfin Dönhoff und der Prager Kardinal Miloslav Vlk.