Die Verträge für Apples neuen Streamingdienst „Apple Music“, dessen Start für Ende des Monats in Deutschland geplant ist, wurden vor Kurzem auch an unabhängige Labels und Aggregatoren geschickt. Der Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) kritisiert die Vertragsbedingungen, die eine 3-monatige kostenlose Probezeit für alle neuen Abonnent_innen vorsehen, in denen keine Lizenzgebühren an die Musikunternehmen und ihre Künstler_innen gezahlt werden.
„Wir als VUT begrüßen neue Geschäftsmodelle und weitere Anbieter auf dem Streamingmarkt. Jedoch sind die von Apple angebotenen Vertragsbedingungen völlig unangemessen“, so Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT. „Dies kann für unsere Mitglieder und deren Künstlerinnen und Künstler zu erheblichen Umsatzeinbußen bei den Lizenzeinnahmen führen, im Extremfall kann dies existenzgefährdend sein. Wir haben Apple bisher als fairen Partner der unabhängigen Musikbranche wahrgenommen, darum wäre es wünschenswert, dass der Konzern eine faire Lösung mit den unabhängigen Musikunternehmen findet.“
Aus Sicht des VUT wälzt Apple das finanzielle Risiko des globalen Starts und der Neukundengewinnung auf die kleinen und mittleren unabhängigen Musikunternehmen und ihre Künstler_innen ab. Der Verband hat bereits seine Mitglieder über die Problematik informiert, denn das Thema Streaming wird auch innerhalb der Mitgliedschaft kontrovers diskutiert. Zudem hat sich der Verband mit einem offenen Brief an Apple gewandt.
- Den offenen Brief des VUT finden Sie hier.
- Das Positionspapier des VUT zum Thema „Neue Nutzungsformen und Vergütung“.