Hannover - Der angeschlagene CD-Pionier EDC aus Hannover hat weiteren rund 350 Mitarbeitern gekündigt. Die Kündigungen seien zum Februar ausgesprochen worden, sagte der Sachwalter im Insolvenzverfahren, Rainer Eckert, am Dienstag. Zum Jahresende müssen bereits 260 Beschäftigte der Logistik, Produktion und Verwaltung das Unternehmen verlassen.
Bei EDC wurde im Juni 2016 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Von den neuen Kündigungen hatte zunächst die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» berichtet.
Einen letzten Funken Hoffnung gibt es für das Werk nach den Worten von Eckert aber noch. «Es gibt noch Gespräche mit zwei möglichen Investoren.» Die ausgesprochenen Kündigungen könnten jedoch nicht zurückgenommen werden. Für den Fall einer Lösung müsste das Unternehmen neue Arbeitsverträge abschließen.
Vor allem Streaming-Dienste wie Spotify und Netflix lassen den CD- und DVD-Markt seit Jahren schrumpfen und machen EDC zu schaffen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben 1982 in Hannover mit der weltweit ersten Massenfertigung von CDs begonnen. 1898 startete bei der Vorgängergesellschaft Deutsche Grammophon in dem Werk die Massenproduktion von Schellackplatten, 1951 wurde mit der Massenherstellung von Langspielplatten aus Kunststoff begonnen. 1965 wurde die Herstellung von Musikkassetten gestartet.