Berlin - Der deutsche Musikmarkt hat erneut ein leichtes Wachstum verzeichnet. Im ersten Halbjahr diesen Jahres kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 740 Millionen Euro. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Mittwoch in Berlin mit.
Trotz konstanter Umsatzverluste (minus 11,6 Prozent) hält die CD mit 44,7 Prozent noch immer den größten Marktanteil. Insgesamt setzte der Handel mit den silbernen Scheiben zwar noch 331 Millionen Euro um, doch das Geschäft mit der Musik im Netz beschleunigt den Rückgang.
So verbuchten Streamingdienste wie Spotify, Apple Music, Tidal oder Napster erneut ein kräftiges Wachstum. Ihre Umsätze kletterten um 45 Prozent und machen inzwischen mehr als ein Drittel (256 Millionen) des Gesamtgeschäfts aus.
Die gute alte Schallplatte feiert weiter ihren Boom in der Nische: Sie legte um 17,6 Prozent auf 37 Millionen Euro zu. Bei den Downloads ging es dagegen um 19,2 Prozent auf 81 Millionen zurück.
Insgesamt wurden dem Verband zufolge noch 52,5 Prozent des Umsatzes mit physischen Tonträgern erzielt. Das Online-Geschäft machte 47,5 Prozent aus. «Im ersten Halbjahr 2017 zeichnet sich nun langsam auch in Deutschland ein Gleichgewicht zwischen physischem und digitalem Geschäft ab», sagte BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke.
Die Musikindustrie musste sich als eine der ersten Branchen dem digitalen Wandel stellen. Nachdem das Geschäft lange Zeit unter anderem wegen der Verbreitung illegaler Kopien im Internet schrumpfte, wurde im Jahr 2013 erstmals seit 15 Jahren ein schmales Umsatzplus von 1,2 Prozent verzeichnet. Seitdem geht es kontinuierlich bergauf. Im gesamten Jahr 2016 waren die Umsätze um drei Prozent auf 1,59 Milliarden Euro gestiegen.