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Einzigartig in Europa: Die drei Kirchenorgeln in Stralsund

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Stralsund/Hamburg - Anders als andere Hansestädte verfügt Stralsund über drei große, noch weitgehend intakt gebliebene oder zumindest wiederherstellbare historische Kirchenorgeln. Die älteste Orgel in der Marienkirche war von 1653 bis 1659 vom Lübecker Orgelbauer Friedrich Stellwagen mit 51 Registern erbaut worden. Sie ist heute die größte europäische, wieder bespielbare Orgel aus jener Zeit und zugleich das älteste Musikinstrument in Mecklenburg-Vorpommern.

 

Die Barockorgel eignet sich vor allem für die Interpretation von Werken norddeutscher Komponisten wie Heinrich Scheidemann, Franz Tunder, Matthias Weckmann, Dietrich Buxtehude und Nicolaus Bruhns.

Die über mehr als 55 Register verfügende Orgel der Nikolaikirche war in den Jahren von 1839 bis 1841 von dem Berliner Carl August Buchholz erbaut worden. Sie ist das größte in Deutschland noch erhalten gebliebene Instrument des aus der Traditionslinie von Gottfried Silbermann und Joachim Wagner stammenden Orgelbauers. Unsachgemäße Umbauten im 20. Jahrhundert und der nachfolgende Verfall machten die Orgel kaum noch bespielbar. Als große Stadtkirchenorgel, die stilistisch zwischen Barock und Hochromantik steht, war sie vor allem für die Musik von Johann Sebastian Bach und seiner Schüler sowie für Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann geeignet.

Die nur noch als Torso existierende Orgel in der Jacobikirche stammt von Friedrich Albert Mehmel. Für das seinerzeit aus 68 Registern bestehende Instrument hatte der Stralsunder Orgelbauer das wertvolle Gehäuse der Vorgängerorgel zu einer der damals schönsten Orgeln in Norddeutschland umgebaut. Als Schüler von Friedrich Ladegast brachte er dessen bahnbrechenden Orgelbaustil nach Norddeutschland. Die Orgel, die 1945 von Plünderern beschädigt wurde, eignete sich vor allem für Konzerte mit Werken von Franz Liszt, Julius Reubke und Max Reger.

 

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