Wiesbaden - Der Europäische Opernregie-Preis 2009 ist am Sonntag in Wiesbaden an Nachwuchstalente verliehen worden. Der erste Preis ging an die deutsche Bühnenbildnerin Sibylle Wallum aus Hamburg und die dänische Regisseurin Anna Dirckinck aus London, wie der Verein Camerata Nuova mitteilte. Das Team erhält die Auszeichnung für sein Konzept zu der Oper «La finta giardiniera» von Wolfgang Amadeus Mozart, das in der kommenden Spielzeit am Opernhaus in Bern zur Aufführung kommt.
Das Preisgeld in Höhe von 15 000 Euro ist zugleich das Honorar für die Inszenierung. Mit dem zweiten Preis wurde die ungarische Regisseurin Dorotty Szalma ausgezeichnet. Der dritte Platz ging an Philipp Hauß aus Münster und Bettina Kraus aus Mannheim.
Um den Preis hatten sich 111 Kandidaten aus 18 Ländern beworben. Vier Teams waren zum Finale nach Barcelona gereist. In der Endrunde mussten die Teilnehmer auf der Probebühne des Gran Teatro del Liceu eine vorgegebene Opernszene mit Nachwuchskünstlern des dortigen Hauses erarbeiten.
Der Europäische Opernregiepreis wird alle zwei Jahre von der Camerata Nuova e.V. in Zusammenarbeit mit der Opera Europa ausgeschrieben – einem Zusammenschluss von etwa 100 europäischen Opernhäusern. Es ist der einzige größere Opernregie-Wettbewerb, der zurzeit in Deutschland existiert. Im Jahr 2001 wurde er zum ersten Mal unter dem Juryvorsitz von Klaus Zehelein ausgerichtet. Bewerben können sich Nachwuchsregisseure und Regieteams bis zu einem Alter von 35 Jahren.
Der 5. Europäische Opernregie-Preis wird von der „Executive Agency Education Audiovisual an Culture“ (EACEA) der Europäischen Union gefördert und steht unter der Schirmherrschaft des Chefs der Hessischen Staatskanzlei Stefan Grüttner. Ziel ist es, die zeitgemäße Musiktheaterregie zu fördern und jungen Nachwuchstalenten ein Forum zu bieten. Viele der Preisträger der vergangenen Jahre arbeiten mittlerweile weltweit erfolgreich als Regisseure, Bühnen- oder Kostümbildner.