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Gewandhausorchester bestreikt Leipziger Oper

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Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Gewandhausorchester bestreikt erstmals in seiner 265-jährigen Geschichte eine Aufführung der Oper. Damit beteiligen sich die Musiker an den bundesweiten Protesten von Orchestermusikern gegen die Abkopplung ihrer Bezahlung vom allgemeinen Tarif im öffentlichen Dienst, wie das Gewandhausorchester am Freitag in Leipzig mitteilte.

   Seit 2005 seien den Orchestern sämtliche Tariferhöhungen vorenthalten worden. Auch die Verhandlungen der vergangenen Monate mit dem Bühnenverein als Arbeitgebervereinigung habe keine Einigung gebracht. Daher sehe man sich jetzt gezwungen, «zum bislang härtesten Mittel zu greifen», teilte das Orchester mit. Für Freitag stand auf dem Spielplan der Leipziger Oper Tschaikowskis «Schwanensee».
 

(nmz-bl) Auf Nachfrage der nmz teilt die Pressestelle der Oper Leipzig mit, dass die Vorstellung am heutigen Abend trotz des Streiks nicht ausfällt. Die Besucher werden die Musik vom Band hören. Eingespielt wurde sie vom Gewandhausorchester unter dem Dirigat des für die Vorstellung geplanten Dirigenten Andreas Schüller.

Wie sich erst später herausstellte, war diese Erklärung wohl doch etwas voreilig. Das Orchester untersagte die Benutzung des Probenbandes für die Ballettvorstellung. Sie fiel ersatzlos aus, ebenso wie das Große Concert im Gewandhaus zu Leipzig.

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