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Warner Music mit neuer Deutschlandzentrale
Musikriese Warner Music will zurück an die Börse
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Größter Börsengang 2020: Warner Music startet stark an der Nasdaq

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New York - Noch vor einigen Jahren galt die Musikindustrie weitgehend als abgeschrieben. Doch das Streaming brachte die Wende - und jetzt trotzt Warner Music der Corona-Krise mit einem Börsengang.

Die Musikfirma Warner Music ist erfolgreich an die Börse zurückgekehrt. Die am Mittwoch erstmals an der New Yorker Nasdaq gehandelten Aktien des Konzerns, der unter anderem Stars wie Ed Sheeran, Bruno Mars und Cardi B unter Vertrag hat, trafen bei Anlegern auf reges Interesse. Der erste Kurs lag bei 27 Dollar - bei einem Ausgabepreis von 25 Dollar. Im frühen Handel stiegen die unter dem Kürzel «WMG» gelisteten Papiere zeitweise bis an die Marke von 29 Dollar.

Angesichts der hohen Nachfrage hatte Warner Music die Anzahl seiner angebotenen Aktien zuvor bereits von 70 Millionen auf bis zu 77 Millionen angehoben. Damit gelang es dem neben Universal Music und Sony Music einzig verbliebenen sogenannten Majorlabel, gut 1,9 Milliarden Dollar bei Investoren zu erlösen und damit den bislang größten Börsengang im Jahr 2020 zu stemmen. Insgesamt wurde der Konzern dabei mit 12,75 Milliarden Dollar (11,3 Mrd Euro) bewertet.

Die Warner Music Group gehört mehrheitlich der Beteiligungsgesellschaft Access Industries des Milliardärs Len Blavatnik und war bereits bis 2011 an der New York Stock Exchange gelistet. Dass dem Unternehmen in diesen Zeiten eine erfolgreiche Börsenrückkehr gelingt, ist durchaus bemerkenswert - der Ausnahmezustand aufgrund der Corona-Krise hatte viele Firmen von solchen Wagnissen abgeschreckt. Inzwischen hat sich die Stimmung an den Märkten jedoch wieder deutlich entspannt und es stehen in nächster Zeit wieder vermehrt Börsengänge an.

Bereits an diesem Donnerstag will die Marketingdaten-Firma ZoomInfo den Sprung aufs Börsenparkett riskieren - es dürfte der bislang größte Tech-Börsengang im laufenden Jahr werden. Weitere Kandidaten, die bereits die Werbetrommel bei Anlegern rühren, sind etwa die US-Supermarktkette Albertsons und der Online-Gebrauchtwagenhändler Vroom. Ungewiss bleibt angesichts großer Corona-Probleme derweil, ob die eigentlich schon fest als diesjähriges Spitzenevent eingeplante Premiere des Apartmentvermittlers Airbnb 2020 wirklich stattfindet.

Warner Music hatte seine Aktien eigentlich schon am Dienstag bepreisen wollen, da die Musikindustrie sich jedoch den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA anschloss, verzögerte sich dies um einen Tag. Dem Konzern spielte zuletzt der pandemiebedingte Musik-Streamingboom in die Karten, im zweiten Quartal legten die Erlöse hier im Jahresvergleich um elf Prozent zu. Insgesamt ging der Umsatz in der Corona-Krise jedoch leicht zurück und unterm Strich fiel ein Verlust von 74 Millionen Dollar an.

Die langfristigere Geschäftsentwicklung sieht indes besser aus. 2019 machte Warner Music einen Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die Musikindustrie war angesichts des Aussterbens klassischer Tonträger wie CDs sowie massenhaften illegalen Downloads zwischenzeitlich schon fast abgeschrieben, Streaming-Dienste wie Spotify verhalfen der Branche zu einem Comeback. Für den US-Milliardär Blavatnik zahlt sich dies aus - er hatte 2011 lediglich 3,3 Milliarden Dollar für Warner Music gezahlt, nun ist der Konzern fast viermal so viel wert.

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