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Grüne und Piraten streiten über Urheberrechte im Internet

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Düsseldorf - Mit harscher Kritik reagieren die Grünen auf die Positionen der Piratenpartei zum Urheberrecht im Internet. "Es spricht Bände über die Mitnahme-Mentalität der Piraten, wenn sie, ohne mit der Wimper zu zucken, das freie Kopieren von Musik und Literatur aus dem Netz verteidigen", sagte der bisherige Fraktionschef Reiner Priggen am Montag in Düsseldorf.

 

Durch jedes Kopieren eines Werkes entstünden den Urhebern Schäden. Die Piraten betrachteten nur die Seite der Nutzer und achteten nicht auf Künstler und Kreative, sagte Priggen. Zuvor hatte der Urheberrechtsexperte der Piraten, Daniel Neumann, den Begriff des "geistigen Eigentums" kritisiert und gesagt: "Das Pochen auf ein Eigentum suggeriert, man müsse Kreative vor einem Diebstahl schützen, der de facto beim digitalen Kopieren nicht stattfinden kann." Kultur und Kunst würden auch immer dafür geschaffen, "eine gewisse Verbreitung" zu erlangen, sagte Neumann.

In ihrem Wahlprogramm fordern die Piraten unter anderem ein Recht auf Privatkopien, ein Verbot von Kopierschutzmaßnahmen und eine Legalisierung von Tauschbörsen. Im Gegenzug sollen die Rechte von Urhebern gegenüber Verwertern gestärkt werden, in dem sie Zweitverwertungsrechte erhalten.