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IMPALA positioniert sich gegen Fusion von Warner und EMI

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Wie IMPALA heute bestätigte, wendet sich die Organisation mit Nachdruck gegen die geplante Fusion der Plattenfirmen und Musikverlage EMI und Warner Music Group. IMPALA ist der internationale Wirtschaftsverband, der die Interessen unabhängiger Plattenfirmen und Musikverlage vertritt und die größere Verbreitung und Wettbewerbsfähigkeit unabhängiger Musik im Sinne der kulturellen Diversität fördert.

90 % aller Musikunternehmen sind kleine oder mittlere Unternehmen.Sollte der Merger zustande kommen, würden die beiden Unternehmen zusammen ein Viertel des Tonträgerverkaufs und nahezu 50 % des Musikverlaggeschäfts kontrollieren. Diese höhere Konzentration bedeutet für unabhängige Musikunternehmen eine ungerechte Steigerung der Kosten für den Zugang zum Markt.

Die Erklärung gab die Branchenvereinigung, die in Europa über 2500 unabhängige Musikunternehmen (größtenteils kleine und mittlere Unternehmen) vertritt, anlässlich bestätigter Berichte über die geplante Fusion von EMI und Warner Music Group ab.

Durch einen zweiten großen Unternehmenszusammenschluss nach der noch angefochtenen Fusion von Sony Music und BMG würde sich die Kontrolle über mehr als drei Viertel der weltweit veröffentlichten Musikwerke in den Händen von drei Unternehmen (Universal, Sony/BMG und Warner/EMI) befinden.

IMPALA steht bei der Verteidigung der Wahlfreiheit der Verbraucher, der kulturellen Diversität und der Ermöglichung breit gefächerter kultureller Produktionen seit den ersten Fusionsversuchen von Warner und EMI im Jahr 2000 an vorderster Front. Diese Fusion wurde durch entschlossenes Handeln der EU-Kommission verhindert.

2005 hatte IMPALA Klage gegen die Entscheidung der Europäischen Kommission eingereicht, die Fusion von Sony und BMG (Bertelsmann Music Group) zu erlauben. Der Fall ist noch beim Europäischen Gericht erster Instanz anhängig.

IMPALA ruft alle Musikfreunde, Interpreten, Komponisten, Einzelhändler, Verbraucher und deren Organisationen, sowie die Anbieter digitaler Dienste auf, sich gegen die weitere Konzentration auf dem Musiksektor zu stellen. Die Vereinigung hat unter der Adresse http://www.forculturaldiversity.org/ eine Online-Petition gegen Konzentration gestartet.

Zitate:

Michel Lambot, Chairman von IMPALA und Co-Chairman von PIAS: "Wer denkt an Kultur und Musik, wenn Gerüchte laut werden, dass Vodaphone die Übernahme von Vivendi/Universal vorbereitet, dass Warner und EMI fusionieren wollen und dass Bertelsmann beabsichtigt, seine Sony/BMG-Anteile zu veräußern? Werden wir bald einen Kyoto-Vertrag für die Kultur brauchen?"

Martin Mills, Chairman der Beggars Group: "Die Fusion dieser großen historischen Plattenfirmen würde ein Triopol schaffen, durch das der Zugang zum Markt für kleine Unternehmen - traditionellerweise der Nährboden für neue spannende Musik - unweigerlich erschwert würde. Sie steht damit gegen die Interessen der Musik und der Musikverbraucher"

Hein van der Ree, Managing Director von Epitaph Europe: "Wenn drei Unternehmen einen Marktanteil von 75 % besitzen, können sie dem gesamten Markt ihre Bedingungen diktieren. Das ist nicht akzeptabel, wenn man gewährleisten will, dass allen Marktbeteiligten der gleiche Zugang zum Markt offen steht."

Horst Weidenmueller, CEO von !K7 Records: "Eine mögliche EMI/Warner-Fusion wird dazu führen, dass wieder Tausende von Acts fallen gelassen werden. Das auf dem Markt verfügbare Musikrepertoire wird dadurch weiter schrumpfen. Um zu wachsen, braucht der Musikmarkt jedoch eine größere kulturelle Diversität mit Zugang zum Markt. Das ist leider genau das Gegenteil dessen, was diese mögliche Fusion bewirken wird."