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Kitas sollen Lizenzgebühren für Kopien von Liedtexten zahlen

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Schwerin - Kindergärten sollen künftig für Kopien aus Liederbüchern zahlen. Die Verwertungsgesellschaft Musikedition verlange von den 1.100 Kitas im Land erstmals in diesem Jahr Lizenzgebühren, wie die «Schweriner Volkszeitung» (Dienstagausgabe) berichtet. Bundesweit seien rund 36.000 Kindertagesstätten betroffen.

Das Aktionsbündnis Kita in Mecklenburg-Vorpommern sehe das Kultusministerium in der Verantwortung. Es müssten Verhandlungen für eine landesweite Regelung getroffen werden, sagte die Sprecherin des Bündnisses, Peggy Lehm, der Zeitung.

Gezahlt werden soll für Liedtexte jüngeren Datums. Die Preise sind gestaffelt: Für bis zu 500 Kopien wären laut Vertrag 56 Euro fällig. Die meisten traditionellen Weihnachtslieder beispielsweise seien Volksgut, dafür müssten keine Lizenzgebühren gezahlt werden, berichtet das Blatt. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte Gema in München sieht die an die Kitas verschickten Lizenzvereinbarungen als Angebot. Texte zu kopieren sei wesentlich billiger als der Kauf teurer Liederbücher, sagte ein Sprecher der Zeitung. Er rechne damit, dass bundesweit etwa ein Drittel der Kitas die Verträge unterzeichneten. In Mecklenburg-Vorpommern lehnten bereits viele Einrichtungen «dankend ab», wie die Zeitung berichtet.