Köln - Die für das Frühjahr im Kölner Wallraf-Richartz-Museum geplante Ausstellung mit Arbeiten des Instrumentenbauers Antonio Stradivari (1648-1737) muss aus wirtschaftlichen Gründen verschoben werden. «Wegen ihrer kurzen Laufzeit von nur 17 Tagen und der allgemeinen Zurückhaltung der Konsumenten birgt diese Schau zurzeit nicht vertretbare finanzielle Unwägbarkeiten», erklärte am Mittwoch Kulturdezernent Georg Quander.
Es handele sich «um einen hochinteressanten Ausstellungsansatz, der sich jedoch außerhalb des Kerngeschäftes eines klassischen Kunstmuseums bewegt». Deshalb sei das Projekt auch von vornherein mit einem gewissen Risiko behaftet gewesen. Gemeinsam mit Museumsdirektor Andreas Blühm habe er sich nun für eine Verschiebung entschieden. Blühm erklärte, er hoffe, das weltweit einmalige Projekt später doch noch realisieren zu können, vielleicht 2011.
In der Sonderschau «Mythos und Musik» sollten ab 5. März mehr als 50 Streichinstrumente aus der Hand von Stradivari gezeigt werden. Noch nie zuvor wären in einer Ausstellung so viele kostbare Violinen, Bratschen und Celli des Meisters vereint gewesen.
Heutzutage existieren weltweit noch rund 600 «Strads», wie die Instrumente von Liebhabern genannt werden. Privat gehandelt können sie bis zu sechs Millionen Euro kosten. Für die geplante Ausstellung hatten bereits mehr als 40 Leihgeber zugesagt.