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Komponist verklagt Schauspielhaus wegen Musik zu Dostojewskis «Idiot» [update, 8.5.]

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Düsseldorf - Das Düsseldorfer Schauspielhaus streitet sich mit dem Komponisten Parviz Mir-Ali vor Gericht. Der behauptet, für die Musik zu einer Inszenierung von Dostojewskis «Der Idiot» kein Geld bekommen zu haben. Er fordert 10 000 Euro, weil das Haus für eine Inszenierung des Dostojewski-Romans «Der Idiot» eine seiner Kompositionen verwendet habe, ohne ihm Lizenzgebühren zu zahlen.

Am morgigen Mittwoch (10.45) will das Düsseldorfer Landgericht den Fall verhandeln. Er habe die Musik für die Inszenierung im Staatsschauspiel Dresden 2015 geschaffen. In der Spielzeit 2017/2018 habe das Schauspielhaus Düsseldorf das Stück einfach übernommen, ohne ihn für die Musik zu vergüten, meint der Kläger. Das Schauspielhaus argumentiert, es habe ordnungsgemäß an die Gema gezahlt.

Komponist Mir-Ali hat die Musik zur Eröffnung der Fußball-WM 2006 in Deutschland arrangiert, arbeitete für Michael Jackson und André Heller und ist an Theatern in Wien, München, Hamburg und Bochum tätig.

 

 

[update, 8.5.]

Die Entscheidung am 12. Juni

Düsseldorf (dpa/lnw) - Vor dem Düsseldorfer Landgericht ist ein Streit um die Musik für eine Theater-Inszenierung von Dostojewskis Roman «Der Idiot» verhandelt worden. Komponist Parviz Mir-Ali hat das Düsseldorfer Schauspielhaus verklagt. Die Bühne habe für die Aufführungen seine Kompositionen verwendet, ohne ihm Lizenzgebühren zu zahlen. Am Mittwoch trafen sich beide Seiten am Düsseldorfer Landgericht. Das Gericht hatte den Streitwert auf 10 000 Euro beziffert.

Er habe die Musik für die Inszenierung im Staatsschauspiel Dresden 2015 geschaffen, argumentiert Mir-Ali. In der Spielzeit 2017/2018 habe das Schauspielhaus Düsseldorf das Stück einfach übernommen, ohne ihn für die Musik zu vergüten, meint der Kläger. In der Spielzeit davor habe ihm die Bühne noch 1350 Euro gezahlt.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus argumentiert, es habe ordnungsgemäß an die Gema abgeführt - 30 bis 90 Euro pro Aufführung. Kern des Streits ist, ob Mir-Alis Musik prägender Bestandteil der Inszenierung ist oder nur Hintergrundmusik.

Das Schauspielhaus führte an, mit einem Anteil von 25 Minuten bei einer Aufführungsdauer von drei Stunden sei Mir-Alis Musik nicht prägend. Die Zivilkammer unter Vorsitz von Richterin Jutta von Gregory ließ am Mittwoch keine Tendenz erkennen. Die Entscheidung soll am 12. Juni verkündet werden.

Komponist Mir-Ali hat die Musik zur Eröffnung der Fußball-WM 2006 in Deutschland arrangiert, arbeitete für Michael Jackson und André Heller und ist an Theatern in Wien, München, Hamburg und Bochum tätig.

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