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Kompositionspreis der Claussen-Simon-Stiftung geht an die Schwedin Lisa Streich

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Die Claussen-Simon-Stiftung vergibt 2020 erstmals den mit 15.000 Euro dotierten Claussen-Simon-Kompositionspreis in Kooperation mit der Elbphilharmonie Hamburg und dem NDR Elbphilharmonie Orchester. Preisträgerin ist die 1985 geborene schwedische Komponistin Lisa Streich. Sie wird ein rund 15-minütiges Auftragswerk für großes Orchester komponieren, das am 28. Februar 2021 im Rahmen der erstmals stattfindenden Biennale Elbphilharmonie Visions mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert im Großen Saal der Elbphilharmonie zur Uraufführung kommen wird.

Regina Back, Geschäftsführender Vorstand der Claussen-Simon-Stiftung: „Mit dem Claussen-Simon-Kompositionspreis erhält eine junge aufstrebende Komponistin die seltene Chance, in enger Zusammenarbeit mit einem renommierten Symphonieorchester und einem weltberühmten Dirigenten ein groß angelegtes Werk zu komponieren und es in einem großartigen Konzertsaal zur Uraufführung zu bringen. Wir freuen uns, mit Lisa Streich eine spannende und musikalisch ausdrucksstarke Künstlerin zu fördern, und sind gespannt auf ihr neues Werk. Sie wird für ihre weitere Laufbahn wertvolle Erfahrungen sammeln können, die hilfreich sein werden, um sich als Komponistin in der Musikwelt zu etablieren. Wir freuen uns, sie und die Entstehung ihres neuen Werks bis zur Uraufführung begleiten zu können.“

Christoph Lieben-Seutter, Generalintendant Elbphilharmonie & Laeiszhalle: „Ich freue mich sehr, dass die Claussen-Simon-Stiftung diesen neuen Kompositionspreis gestiftet hat, denn er ergänzt unser neues Festival Elbphilharmonie Visions kongenial. Die Förderung der zeitgenössischen Musik erfährt hier unmittelbar eine Übersetzung ins Praktische, weil sichergestellt ist, dass das ausgezeich­nete Werk in exponiertem Rahmen erklingt – und im Großen Saal der Elbphilharmonie, der für die neue Musik wie geschaffen ist. Bei der Findungs-Session vor wenigen Wochen mit Alan Gilbert und dem NDR Elbphilharmonie Orchester wurden die Arbeiten der Wettbewerbs-Finalisten angespielt, das war schon ungemein spannend zu erleben. Die Entscheidung für Lisa Streich war trotz starker Konkurrenz einstimmig. Nun freue ich mich auf ihr neues Werk und die durch die Claussen-Simon-Stiftung ermöglichte Bereicherung des Repertoires an zeitgenössischer Orchestermusik.“

Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters: „Ein besonders wichtiger Bestandteil unserer Feier der zeitgenössischen Musikwelt ist die Anerkennung und die Unterstützung der heraus­ragenden Komponisten der neuen Generation. Die Initiative der Claussen-Simon-Stiftung für den Kompositionspreis in Zusammenhang mit dem Festival Elbphilharmonie Visions ist von immenser Bedeutung für dieses Ziel. Der Findungsprozess, aus dem Lisa Streich als Gewinnerin hervorgegangen ist, war für alle Teilnehmenden faszinierend: In der Leseprobe der eingereichten Werke hat das NDR Elbphilharmonie Orchester Brillantes geleistet und wir alle (Jury, Ausführende und Kandidaten) können dadurch aktiv Anteil nehmen an der wesentlichen Aufgabe, eine förderliche Umgebung für einen kreativen Kompositionsprozess zu schaffen.“

Elbphilharmonie Visions: Eine Biennale mit Musik für das 21. Jahrhundert, 19. bis 28. Februar 2021

Mit Elbphilharmonie Visions widmet sich ab 2021 alle zwei Jahre ein großes Festival der Zeitgenössischen Musik. Wesentlich getragen wird es musikalisch vom NDR Elbphilharmonie Orchester und seinem Chefdirigenten Alan Gilbert, Verstärkung kommt von weiteren ARD-Rundfunkorchestern und hoch­karätigen Gästen. Alan Gilbert, Initiator des neuen Festivals: „Das Hamburger Publikum bekommt die Chance, innerhalb weniger Tage viele Stücke zu hören, die in Städten rund um den Globus uraufgeführt wurden und die wir für besonders bedeutend halten. Eine Art Momentaufnahme der gegenwärtigen Musikwelt.“ Das Festivalprogramm konzentriert sich auf Werke, die seit der Jahrtausendwende kompo­niert wurden und spiegelt die ganze Bandbreite der musikalischen Stile wider.

Über Lisa Streich

Lisa Streich, geboren 1985 im schwedischen Norra Råda, studierte Komposition und Orgel in Berlin, Stockholm, Salzburg, Paris und Köln, u.a. bei Johannes Schöllhorn, Adriana Hölszky, Mauro Lanza und Margareta Hürholz. Meisterkurse bei u.a. Chaya Czernowin, Steven Takasugi und Beat Furrer runden ihre musikalische Ausbildung ab. Ihre Musik wurde u.a. in Schweden, Deutschland, Israel, Frankreich, Österreich, Großbritannien, Japan, Kanada und in den USA gespielt. Unter den ausführenden Ensembles waren das Deutsche Symphonieorchester Berlin, Quatuor Diotima, Ensemble Recherche, Nouvel Ensemble Moderne, OENM, der Eric Ericsson Kammerchor und Schwedens Radiochor. Ihre Musik war beim MATA Festival New York, beim Festival Ultraschall Berlin, den Festivals IRCAM Paris, Wien Modern sowie im Kölner Dom zu erleben. Lisa Streich erhielt neben weiteren den Orchesterpreis des Anne-Sophie Mutter Fonds, den Busoni-Förderpreis der Akademie der Künste Berlin, den Rom-Preis der Villa Massimo, den Ernst von Siemens Komponistenpreis und war Inhaberin des Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendiums. Lisa Streich ist außerdem Gewinnerin von ricordilab 2019-2022, einem Förderprogramm für junge Komponisten/-innen, durchgeführt von Ricordi Berlin in Kooperation mit internationalen Partnern. Ihre Werke wurden u.a. bei WERGO/Edition zeitgenössische Musik und bei KAIROS veröffentlicht.

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