Chemnitz (ddp-lsc). Mit einem Kompromiss ist der Fortbestand des Chemnitzer Theaters in bisherigem Umfang gesichert worden. Der Stadtrat stimmte am Mittwoch mehrheitlich einer Zuschusserhöhung um drei Millionen Euro im Jahr 2009 zu. Damit behält die Robert-Schumann-Philharmonie nach Angaben der Stadtverwaltung mit einer Mindestzahl von 99 Musikern den Status eines sogenannten A-Orchesters.
Im Gegenzug verzichteten einzelne Theaterbereiche auf Vollbeschäftigung, Urlaubsgeld, 13. Monatsgehalt beziehungsweise geplante Tarifanhebungen, hieß es. Der Haustarifvertrag ab 1. Januar sei für eine Laufzeit von fünf Jahren vorgesehen. In diesem Zeitraum seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Freie Stellen müssten jedoch nicht wieder besetzt werden. Generalintendant Bernhard Helmich sei zur konzeptionellen Weiterentwicklung des Hauses verpflichtet worden. Außerdem müsse er Wege zur Steigerung von Besucherzahlen und Einnahmen finden.
Nach dem Auslaufen von neun Jahre währenden Haustarifverträgen in Chemnitz hatten die Gewerkschaften im Sommer eine Rückkehr zum Flächentarif gefordert. Dies ergab ein Defizit von 4,2 Millionen Euro im Theaterhaushalt. Für dieses Jahr hatte der Stadtrat bereits mit 600 000 Euro zusätzlich eine drohende Insolvenz abgewendet.
Bislang erhielt das Theater jährlich 14,8 Millionen Euro aus dem Chemnitzer Haushalt und rund 7 Millionen Euro aus Kulturraummitteln. Ab 2009 hatte die Stadt maximal eine Million Euro mehr zugesichert. Dies hätte etwa 60 Kündigungen zur Folge gehabt. Daraufhin kam es zu einer breiten Protestbewegung zum Erhalt des Fünf-Sparten-Hauses einschließlich der international renommierten Robert-Schumann-Philharmonie.