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Kulturrat kritisiert Kunstverkaufspläne des WDR

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Der Deutsche Kulturrat, die Vertretung von mehr als 200 Kulturverbänden, hat die Kunstverkaufpläne des Westdeutschen Rundfunks als „weiteren Tiefpunkt der Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen“ kritisiert. Damit würden Befürchtungen bestätigt, dass mit der Versteigerung von zwei Warhol-Bildern des Casino-Betreibers Westspiel „die Büchse der Pandora geöffnet“ worden sei, erklärte Geschäftsführer Olaf Zimmermann am Dienstag in Berlin.

Der Kulturrat habe die Gefahr gesehen, „dass das schlechte Beispiel Schule machen könnte und auch andere notleidende öffentliche Einrichtungen ihren Kunstbesitz zu Geld machen würden.“ Der Rat forderte WDR-Intendant Tom Buhrow auf, die Vorbereitung für die Kunstverkäufe zu stoppen.

Der WDR lässt derzeit nach Angaben einer Sprecherin seine Sammlung von rund 600 Kunstwerken bewerten. Mit dem Verkauf einzelner Kunstwerke will der öffentlich-rechtliche Sender sein Haushaltsdefizit verringern. Der Kulturrat hatte zuvor die Versteigerung der beiden Warhol-Bilder aus dem Besitz der indirekt dem Land Nordrhein-Westfalen gehörenden Casino-Gesellschaft Westspiel kritisiert. Mit dem Erlös will Westspiel seine Spielbanken sanieren.

Allerdings hatte WDR-Intendant Tom Buhrow Verkäufe aus der Kunstsammlung schon vor mehr als einem Jahr als eine Maßnahme gegen drohende Finanzierungslücken angekündigt. Dies sei keine Neuigkeit, betonte daher eine Sprecherin des Senders angesichts der Schlussfolgerungen des Kulturrates. Der WDR müsse etwas gegen das drohende Defizit tun und „jeden Stein umdrehen“. Das sei er auch den Beitragszahlern schuldig.

Der Kulturrat forderte den WDR gleichwohl auf, diese Pläne zu stoppen. Er hatte auch die Versteigerung der beiden Warhol-Bilder aus dem Besitz der indirekt dem Land Nordrhein-Westfalen gehörenden Casino-Gesellschaft Westspiel kritisiert. Mit dem Erlös will Westspiel seine Spielbanken sanieren.

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