Leipzig/Halle - Das weltweit erste Klavier für Linkshänder soll noch in diesem Monat von der Leipziger Traditionsfirma Blüthner ausgeliefert werden. Wie der Sender MDR Info am Samstag unter Berufung auf Firmenchef Christian Blüthner berichtete, ist der Prototyp des neu entwickelten Instruments so gut wie fertig. Erfunden wurde das Spezial-Instrument nach eigener Aussage vom Pianisten Geza Loso aus Trier.
Blüthner erläuterte die Funktionsweise: Üblicherweise würden mit der rechten Hand die hohen Töne gespielt und mit der linken Hand die Bass-Töne. An die rechte Hand würden somit sehr oft höhere motorische Anforderungen gestellt, weil dort die Melodielage sei und virtuosere Dinge verlangt würden. Linkshänder seien bei herkömmlichen Klavieren also gehandicapt.
Genau aus diesem Grund funktioniere beim Linkshänder-Klavier die Tastatur spiegelverkehrt. Hier würden die anspruchsvolleren Teile auf die linke Hand verlegt. Für die Noten gebe es dann ein Übersetzungsprogramm.
Mit einem größeren kommerziellen Erfolg rechnet der Firmenchef - zumindest vorerst - nicht. «Wir werden morgen nicht mit der Massenproduktion starten. Es ist eine gewisse Liebhaberei», sagte Blüthner. Aber man gehe schon davon aus, dass es den «einen oder anderen» Interessenten gebe.
Selbst wenn sich diese Hoffnungen nicht erfüllen sollten, werde man der Sache etwas Positives abgewinnen: «Dann haben wir zumindest der Welt wieder bewiesen, dass wir für die eine oder andere Innovation, die sonst keiner bauen kann oder bauen will, doch gut sind», sagte der Firmenchef.