Berlin - Nach der Bekanntgabe der Shortlist zum Deutschen Buchpreis hat die Literaturkritikerin Sigrid Löffler grundsätzliche Kritik an dem Preis geäußert. Es werde nicht der beste deutschsprachige Roman des Jahres ausgezeichnet, sondern der bestverkäufliche Roman, sagte Löffler im Deutschlandradio Kultur. Die Auslober wollten «einen dem Publikumsgeschmack entgegenkommenden, leicht lesbaren, gehobenen Unterhaltungsroman».
Nach Ansicht Löfflers ist der Deutsche Buchpreis ein «Marktsortierungsinstrument», bei dem es vor allem um die Beeinflussung der Buchhändler gehe. Der Preis «fokussiert auf einige wenige Titel zum Schaden vieler anderer Titel, die es ebenso gut verdient hätten».
Auf der Shortlist stehen der Roman «Lichtjahre entfernt» von Rainer Merkel, «Atemschaukel» von Herta Müller, «Überm Rauschen» von Norbert Scheuer, «Du stirbst nicht» von Kathrin Schmidt, «Die Frequenzen» von Clemens J. Setz und «Grenzgang» von Stephan Thome. Verliehen wird der mit 25 000 Euro dotierte Deutsche Buchpreis am 12. Oktober im Kaisersaal des Frankfurter Römers.