Manchmal sind die Probleme der Kulturarbeit ganz einfacher Art. Will man für Kulturdinge werben, braucht es Plätze dafür, günstige, wenn es geht. In Hamburg sollen offenbar 1300 dieser günstigen und praktikablen Werbeträger abgebaut werden. Litfasssäulen weichen teuren City-Light-Säulen. Die Kultursäulen seien überbucht. Dazu die Pressemeldung des Verbandes Deutscher Konzertdirektionen:
== Pressemeldung VDKD ==
Der Verband der Deutschen Konzertdirektionen e.V. (VDKD) kritisiert die Beschränkung des Werbeplatzes für die Kulturbranche in Hamburg. In der Hansestadt werden derzeit Medienberichten zufolge die rund 1300 Litfasssäulen abgebaut und durch weitere so genannte „Kultursäulen“ und „City-Light-Säulen“ des Außenwerbers Ströer ersetzt. Auf den letztgenannten Leuchtsäulen kann meist nur für ein einziges Produkt geworben werden. “Örtliche Veranstalter, die auf ihre Konzerte oft durch Plakate im Format A1 oder A0 aufmerksam machen, können sich diese Werbeform nicht mehr leisten, müsste man doch für sieben Tage Werbung auf den neuen 500 Säulen rund 100.000 Euro zahlen. Von den Kultursäulen, welche diese Art der Plakatierung noch erlauben, existieren zu wenige, die zudem überbucht sind. Die Stadt kann nicht einerseits von den Veranstaltern verlangen, dass die ‚wilde’ Plakatierung aufhört und andererseits das Netz für finanzierbare Außenwerbung einstellen“ erklärt Michael Russ, Präsident des Verbandes der Deutschen Konzertdirektionen.
Michael Russ führt weiter aus: “Hamburger Veranstalter werden künftig gezwungen sein andere Werbeformen zu nutzen, da sie auch unter Einbeziehung der geplanten 500 Kultursäulen weniger Produktionen ankündigen und Themen mit geringerem Budget gar nicht mehr anbieten werden können. Auch ein spontanes, situationsbezogenes Agieren wird erschwert. Möchte der Veranstalter eine Veranstaltung zusätzlich bewerben, weil beispielsweise der Kartenvorverkauf nicht so läuft, wie er sich dies wünscht, ist es nahezu unmöglich, kurzfristig Werbeflächen für Plakate zu buchen. In dieser Situation wird Wildplakatierung für manchen wieder eine Option. Wir hoffen, dass die Stadt Hamburg regional wie überregional tätigen Kulturschaffenden weiterhin freien und ungehinderten Zugang zu den Werbeflächen gewährleisten kann und dass andere Städte Bedeutung und Bedürfnisse der Kulturbranche besser beurteilen und entsprechend handeln werden." Vertragspartner der Stadt Hamburg ist die Ströer Out-of-Home Media Gruppe. Das Unternehmen vermarktet Werbeflächen wie Plakatflächen, Litfasssäulen sowie Werbeflächen auf Bussen und Bahnen. Laut Selbstauskunft besitzt es über 500 kommunale Vertragspartner.