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Mediziner fordert mehr Verständnis für kranke Musiker

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Bad Säckingen (ddp). Die gesundheitliche Belastung von Berufsmusikern wird nach Ansicht von Experten von der breiten Öffentlichkeit unterschätzt. Obwohl die körperlichen Anforderungen vergleichbar seien, müssten Musiker im Gegensatz zu Sportprofis eine Erkrankung eher verschweigen, sagte Professor Peer Abilgaard von der Hochschule für Musik Köln.

Ein kranker Musiker werde von Konzertveranstaltern, Kollegen und dem Publikum eher als «Sicherheitsrisiko für einen vergnüglichen Abend» wahrgenommen. Das Symposium der Deutschen Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin (DGfMM), dessen Gründungsmitglied Abilgaard ist und das am Freitag (10. Oktober) in Köln beginnt, soll laut dem Mediziner auch für mehr Verständnis für den Berufsstand werben.

   Der Facharzt für Psychiatrie und Diplom-Musikpädagoge plädierte dafür, für die Musikermedizin eine qualifizierte ärztliche Zusatzbezeichnung zu entwickeln. Ähnlich wie Leistungssportler müssten Berufsmusiker jeden Tag Topleistung bringen. Während Sportler aber meist mit Mitte 30 ihre aktive Laufbahn beendeten, müssten Musiker noch 30 weitere Jahre dem Leistungsdruck physisch und psychisch standhalten.

   Musiker als medizinische Risikogruppe zu kategorisieren, lehnte Abilgaard jedoch als einseitig ab. Entsprechende Studien seien teilweise übertrieben.

 Das neunte Symposium der DGfMM steht unter dem Motto «Was hält Musiker gesund?». Die Veranstaltung an der Hochschule für Musik Köln dauert bis Samstag. Der Organisation gehören rund 500 Musiker, Pädagogen und Ärzte an.

 

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