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Merkel eröffnet Dauerausstellung mit Hundertwasser-Grafiken

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Stralsund - In Stralsund wird in den nächsten zehn Jahren eine der weltweit größten Privatsammlungen mit Grafiken von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) präsentiert. Die jeweils von April bis Oktober gezeigte Kunstausstellung ist am Dienstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Stralsunder Kulturkirche St. Jacobi eröffnet worden. Zu sehen sind mehr als 160 Kunstwerke des Österreichers, der zu den bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts gehörte.

Merkel sagte, mit der einzigartigen Werkschau sei die Stadt um eine weitere Attraktion reicher. Die hanseatisch geprägte Stadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt worden sei, habe erneut bewiesen, dass sie in der Lage sei, Grenzen zu überschreiten und ihren Bekanntheitsgrad überregional zu erhöhen. Nach dem vor fast einem Jahr eröffneten Ozeaneum habe Stralsund mit der Hundertwasser-Ausstellung nun einen neuen Anziehungspunkt für Touristen gewonnen, sagte die Kanzlerin, die in Stralsund ihren Wahlkreis hat.

Zu sehen sind etwa 100 Originalgrafiken sowie Poster, Plakate, Buchgestaltungen, Briefmarken und Keramiken von Hundertwasser, wie Stralsunds Kulturmanager Franz Triebenecker mitteilte. Bei den Exponaten handle es sich um teilweise sehr wertvolle Arbeiten, die seinerzeit nur in begrenzten Auflagen gedruckt worden seien. Ausgestellt werden unter anderem die 1983 von Hundertwasser entworfenen UNO-Briefmarken zum 35. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte, ein Selbstporträt sowie eine Zeichnung seiner Mutter.

Leihgeber ist die aus Nordrhein-Westfalen stammende Kunstagentur RUFUS art. Zu den Exponaten gehören etwa 30 Arbeiten, die bislang noch nie öffentlich zu sehen waren, darunter unikate Farbvarianten, Andrucke und Poster. Zugleich informiert die Ausstellung mit zahlreichen Tafeln über das Leben und Wirken des vor neun Jahren gestorbenen Künstlers.

Neben dem grafischen Werk von Hundertwasser sollen in wechselnden Expositionen auch dessen künstlerisches Gesamtschaffen sowie seine verschiedenen Arbeitstechniken vorgestellt werden. Gezeigt wird auch eine Ausstellung mit Arbeiten von Stralsunder Schülern, die sich malerisch mit Hundertwasser auseinandergesetzt haben. Vorbereitet werden Präsentationen mit der von Hundertwasser geförderten Wasser-Stiftung bei München und der Umweltorganisation Greenpeace. Auch dem Werk des von Hundertwasser geschätzten Berliner Surrealisten Friedrich Schröder Sonnenstern (1892-1982) soll ein Ausstellungsteil gewidmet werden.

Die Organisatoren rechnen mit jährlich bis zu 50 000 Besuchern. Der Eintritt kostet 7,50 Euro. Ein Teil der Einnahmen soll dem Betrieb der 1996 gegründeten Kulturkirche zugutekommen, in der das Kreisdiakonische Werk Stralsund unter anderem mit behinderten Menschen kulturelle und soziale Projekte organisiert.

 

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