Hauptbild
Auf der Internationalen Musikmesse in Frankfurt gratulierten Cordelia von Gymnich, Musikmesse Bereichsleiterin, und Wolfgang Lücke, Musikmesse Direktor, Detlef Kessler (Mitte), Inhaber AMA Verlag, zum 25-jährigen Bestehen seines Verlages.
Auf der Internationalen Musikmesse in Frankfurt gratulierten Cordelia von Gymnich, Musikmesse Bereichsleiterin, und Wolfgang Lücke, Musikmesse Direktor, Detlef Kessler (Mitte), Inhaber AMA Verlag, zum 25-jährigen Bestehen seines Verlages.
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Mit Leidenschaft und innovativen Ideen

Untertitel
„Musiker für Musiker“: Der AMA Verlag feiert seinen 25. Geburtstag
Publikationsdatum
Body

Bereits 2009, zum 20. Jubiläum des AMA Verlages, stellte sich Detlef Kessler, Gründer und Geschäftsführer, einem Gespräch mit nmz-Herausgeber Theo Geißler. Auf die Frage, wie ein mittelständischer Verlag überhaupt die ersten 20 Jahre überstehen könne, antwortete Kessler: „Mit Leidenschaft!“ Nun sind erneut fünf Jahre vorüber und die Leidenschaft ist ungebrochen.

Was bedeutet eigentlich AMA? „Es ist ein Kürzel für ein Dach, unter dem ganz viel passiert“, so Kessler. „Genau das wollte ich. Einen Namen, der keine genaue Bedeutung hat, aber unter dem ganz viel passieren kann.“ Als studierter Schlagzeuger und Pianist war Detlef Kessler Mitglied der ostdeutschen Kult-Band Panta Rhei, spielte mit Größen wie Herbert Grönemeyer und Georg Danzer und in den legendären Big Bands von Kurt Edelhagen und Klaus Lenz. 1989, nachdem er einige Jahre als Workshopleiter beim „Fachblatt Musikermagazin“ in die Welt der Printmedien reingeschnuppert hatte, gründete er in Brühl den AMA Verlag. „Da ich in den 80er-Jahren schon viel Musik produziert habe, war die Gründung des Verlags ein dynamischer Prozess, um diese Musik in einem eigenen Verlag machen zu können“, so Kessler. „Aber ich habe immer gesagt, dass zu einem seriösen Musikverlag auch Print gehört.“ Mit dem Erstlingswerk „Die neue Harmonielehre“ des Jazzgitarristen Frank Haunschild – mittlerweile ein Standardwerk im Bereich moderner pädagogischer Musiktheorie – begann eine Erfolgsgeschichte. Inzwischen sind fast 500 Lehrwerke und über 1.000 Musikproduktionen entstanden, bekannte und herausragende Musiker wie Jäcki Reznicek, Manfred Schmitz, Hubert Käppel, Peter Fischer, Jürgen Kumlehn, Peter Michael Haas, Paul Westwood, Peter Weihe, Michael Sagmeister und viele andere schrieben für den AMA Verlag.

Mit der innovativen Idee, Lehrbücher im Rock-, Pop- und Jazzbereich zu entwickeln, stieß das Unternehmen in eine Marktlücke, die den Verlag weltweit zum Vorreiter machte. „Es gab im Pop/Rock-Bereich keine Lehrkonzepte. Dass wir solche beispielsweise mit dem Pianisten Manfred Schmitz und dem Gitarristen Hubert Käppel entwickelt haben, stellte sich als absoluter Glücksfall heraus“, erzählt Kessler. „Man braucht dazu aber auch Fachleute, die das lektorieren und produzieren können. Wir waren in der Lage, das mit einem hohen Standard für den Musikunterricht machen zu können.“ Auch die CD als Beilage musikpädagogischer Werke und somit die Vorwegnahme der heute nicht mehr wegzudenkenden Play-Alongs griff der AMA Verlag als einer der ersten überhaupt auf. „Dies konnte nur entstehen, weil die Autoren und ich studioerfahren waren“, so Kessler. „Man braucht eine gewisse Qualität, und die konnten wir dadurch bieten.“ Eine Qualität, von der sich inzwischen Musiker auf dem ganzen Globus überzeugen können. Ausgaben von AMA-Werken gibt es in Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch und Chinesisch. Blättert man in Publikationen, kann man sich selbst sowohl von der hohen gestalterischen als auch inhaltlichen musikpädagogischen Qualität überzeugen. Jede einzelne ist individuell, übersichtlich und mit viel Liebe zur Musik und den Lernenden hergestellt. Die beigelegten Play-Along-CDs, bei denen manchmal auch Kessler selbst zu hören ist, sind perfekt produziert und ideal zur Unterstützung im Unterricht geeignet.

Auch viele prämierte Werke sprechen für den Weg, den der Verlag vor 25 Jahren unter dem Motto „Musiker für Musiker“ eingeschlagen hat. Zuletzt wurde in diesem Jahr „Klavier – Erster Weg zum Spielen nach Akkordsymbolen – Band 1“ von Manfred Schmitz mit dem Deutschen Musikeditionspreis „Best Edition“ ausgezeichnet. Mit dem Umzug des Lagers von Köln nach Berlin ist das Unternehmen dem Verlag Neue Musik, der mittlerweile genau wie Edition Gravis, Edition Margaux, Osnaton, Kreuzberg Records und Mara Records zur AMA-Gruppe gehört, auch räumlich nähergekommen. „In Berlin haben wir andere Möglichkeiten. Wir sind näher an den Autoren dran“, sagt Kessler. Die Mitarbeiter sind jedoch in Köln geblieben. Wie sind die Aussichten für die nächste Zukunft?

Natürlich mache ihm das Internet große Sorgen: „Das Internet hat das geistige Eigentum derart inflationiert, dass man nur den Kopf schütteln kann, dass man das zugelassen hat“, so Kessler. „Wir erhalten für unsere wertvolle kreative Arbeit kein Geld mehr. Unsere Musikstücke werden mit einer Selbstverständlichkeit kopiert. Es findet keine Verwertung mehr statt. Das ist das große Dilemma für unseren Stand.“ Nichtsdestotrotz sieht Kessler seinen Verlag gut aufgestellt in die kommenden Jahre gehen. Einige Werke für Schlagzeug und Klavier, aber auch für Gitarre seien für die kommenden Monate in Planung. „Beispielsweise werden gerade ,Die 13 Monate‘ von Manfred Schmitz nach Kästner-Texten fertiggestellt“, erzählt Kessler voller Tatendrang. Aus jedem seiner Worte hört man den Optimismus, mit dem er und seine Mitarbeiter die Zukunft trotz der momentan nicht einfachen Lage anpacken. Auch die nächsten Generationen von Musikschülern werden nicht am AMA Verlag vorbeikommen. Die Leidenschaft ist noch lange nicht erloschen.

Weiterlesen mit nmz+

Sie haben bereits ein Online Abo? Hier einloggen.

 

Testen Sie das Digital Abo drei Monate lang für nur € 4,50

oder upgraden Sie Ihr bestehendes Print-Abo für nur € 10,00.

Ihr Account wird sofort freigeschaltet!