Berlin (ddp-bln). Mitarbeiter des insolventen Wintergarten-Varietés wollen das Theater in eigener Regie weiterführen. In einem Schreiben baten sie Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und den Besitzer des Theatergebäudes um aktive Mithilfe, um eine Schließung zum 31. Januar zu verhindern.
In dem Brief hieß es, die bevorstehende Schließung treffe nicht nur die 68 Mitarbeiter hart, sondern mache auch die Kulturstadt Berlin ärmer. Neben den Opernhäusern und Theatern sei das Haus «Teil des kulturellen Charmes unserer Stadt». Die Mitarbeiter des Theaters planen nun, zunächst vier Wochen das Programm «Hurra, wir leben noch» zu spielen. Die anfallenden Kosten sollen aus den Einnahmen bestritten werden. Anschließend ist eine Fortführung des Spielbetriebes mit erweitertem Repertoire und Angebot angedacht.
Grundvoraussetzung für eine Weiterführung des Haues sei allerdings eine Mietminderung, heißt es weiter. Den Besitzer des Theaters fordern die Mitarbeiter auf, ihnen die Spielstätte für vier Wochen kostenfrei zu überlassen. Für den späteren Spielbetrieb müsse eine deutliche Mietreduktion erwirkt werden. In dem Schreiben wird Wowereit aufgefordert, diese Pläne zu unterstützen und den Besitzer zu einer Kooperation zu bewegen.
Unterstützt wird die Mitarbeiterübernahme unter anderem von dem Dirigenten und Regisseur Christoph Hagel. Er sagte, so schnell dürfe die Stadt den Wintergarten nicht aufgeben. Es müsse eine Zukunft gefunden werden für diesen «großartigen Standort internationaler Artistik mit seiner berühmten Geschichte».