München (dpa/lby) - Das Münchner Kulturzentrum Gasteig mit der Philharmonie soll nach den Plänen des Architekturbüros Henn umgebaut und saniert werden. Der Stadtrat folgte in nichtöffentlicher Sitzung am Mittwoch der Empfehlung des Gasteig-Aufsichtsrates und eines Expertengremiums. Die Architekten aus München wollen die trutzige, rote Ziegelfassade mit einem breiten Fenster-Band auflockern.
Hier entstehe ein architektonisches Markenzeichen, das weit über Münchens Grenzen hinaus strahlen werde, sagte Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner nach der Entscheidung.
Der 1985 fertiggestellte Bau soll ab 2021 für bis zu 450 Millionen Euro umfassend saniert werden. Zuletzt hatte es einigen Wirbel gegeben, auch weil zwei der damaligen Architekten ihre Einschätzung zu den Umbauplänen in einer Denkschrift übermittelt hatten. Einer ist Eike Rollenhagen. «Ich lege Wert darauf, dass aus der Sanierung kein Umbau wird. Ich bin gegen eine Neuerfindung des Gasteigs und würde dagegen vielleicht auch urheberrechtlich vorgehen. Das Kulturzentrum darf nur ertüchtigt, aber nicht grundlegend verändert werden», sagte er der «Süddeutschen Zeitung» vom Mittwoch.
Gasteig-Chef Wagner will das Gespräch suchen, auch mit den ehemaligen Architekten. Parallel wird ein Akustiker für die Philharmonie gesucht, deren Tonqualität als schlecht gilt. Mit rund zwei Millionen Besuchern ist der Gasteig laut Wagner das größte Kulturzentrum Europas.